Zwei typische Geschichten Herbert Remmers

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Aus dem Englischen übersetzt.

Ein einsamer Wanderer fand auf vereistem Weg einen halb erfrorenen kleinen Vogel, hob ihn auf und wärmte ihn, bis er zu singen anfing. Was aber dann tun? Mitnehmen konnte er ihn nicht. Eine vorbeistapfende Kuh löste das Dilemma, indem sie einen Fladen fallen ließ. Der Wanderer bettete den Vogel hinein. In der Wärme sang der Vogel glücklich weiter, und der Wanderer ging seiner Wege. Ein Fuchs kam, hörte den Gesang und sah den Fladen. „Kuhfladen singen doch nicht,“ überlegte er, ging näher, entdeckte den Vogel, zog ihn heraus, säuberte und verspeiste ihn. Eine traurige Geschichte – aber mit einer Moral: „Not everyone who puts you into the shit is your enemy and, likewise, not everyone who takes you out of the shit is your friend, but when you are in the shit, shut up.“

Ein Patient wünschte ein neues Gehirn und wandte ich an einen auf Gehirntransplantation spezialisierten Neurochirurgen. Nach der Aufklärung über die Risiken fragte der Patient nach den Kosten. Der Neurochirurg: "Es gibt Gehirne zu verschiedenen Preisen. Ich habe zum Beispiel das Gehirn eines berühmten Wissenschaftlers zu 500 $, dann eins von einem erfolgreichen Industriellen zu 750 $, und wir haben auch eins von einem General zu 5.000 $." Warum das Gehirn des Generals so sehr viel teurer sei. Der Neurochirurg: "Es ist ungebraucht, völlig neu."

Quelle: David Y. Cooper: Personal remembrances of episodes in the life of Herbert Remmer. In: Drug Metabolism Reviews 2004; 36:447–452. Cooper fährt fort: "This and the story of the little bird are the kind of stories Herbert liked. He did not like our raw American Jokes."


Ansprache Herbert Remmers anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie am 12. Juli 1999

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Auszüge aus dem Englischen übersetzt.


„Blicke ich auf meine achtzig Lebensjahre zurück, so bin ich tief bewegt. Von den vielen, die mit mir hier in Berlin in der Nazi-Zeit aufgewachsen sind, leben wenige mehr. Ich danke Herrn Professor Göthert sehr für die freundlichen Worte, mit denen mir die Ehrenurkunde überreichte. Jedoch muss ich gestehen, dass meine Beiträge zu unserer Pharmakologischen Gesellschaft bescheiden sind, vergleiche ich sie mit den Beiträgen anderer Ehrenmitglieder, besonders meiner Lehrer Wolfgang Heubner und Hans Herken. …

Viele Studenten und Freunde haben mich gefragt, warum ich nach der Emeritierung Tübingen verlassen habe. Es gab mehrere Gründe. Einer war der Rat meines Lehrers Heubner: ‚Wenn Sie aus dem Berufsleben ausscheiden, ziehen Sie um. Man sollte unnötige Scherereien vermeiden.‘

In Freiburg haben neue Freunde und neue Erfahrungen unser Leben bereichert. Das eindrucksvollste Neue war Albert Schweitzer. Ich hatte von ihm nur als einem Arzt im tropischen Afrika gehört. … Jetzt entdeckte unsere Familie ihn wenige Kilometer von Freiburg entfernt im Elsass, zwischen Rhein und Vogesen. Jahrhundertelang haben Deutschland und Frankreich um die Region gekämpft. Als wir seinen Geburtsort Kaysersberg besuchten und das Dorf Gunsbach im Münstertal, wo er als Sohn des Pastors aufwuchs, wurde uns klar, dass er die beste kulturelle Tradition der Deutschen wie der Franzosen in sich vereinigte.

Ich studierte seine philosophischen und theologischen Ideen und fand einen eminenten Wissenschaftler und Theologen, der eine neue Christlichkeit predigte, die rationales Denken und religiösen Glauben zu vereinigen suchte. Sein undogmatisches Christentum zog mich weit mehr an als die Dogmatik meiner Erzieher, der Jesuitenpatres; jedoch bin ich den letzteren sehr verpflichtet, weil sie mich gegen die Nazi-Ideologie immunisiert haben. …

Aus Schweitzers Autobiographie erfuhr ich voll Freude, dass er, mein spiritueller Vater und Held, eine Beziehung zu meinem wissenschaftlichen Großvater Oswald Schmiedeberg hatte, dem Lehrer zahlreicher Pharmakologen aus der ganzen Welt. Schweitzer begann 1905 in Straßburg mit dem Medizinstudium, als er schon Dozent für Philosophie und Theologie war. … Nach der Autobiographie interessierte ihn besonders die Pharmakologie, in der ‚Schmiedeberg, der bekannte Erforscher der Digitalissubstanzen, den theoretischen Unterricht erteilte‘. Ich glaube, Schweitzer hat sogar Vorlesungen meines Lehrers Wolfgang Heubner gehört, denn Heubner habilitierte sich in Straßburg 1907, ein Jahr bevor Schweitzer das Physikum bestand. ...

Schweitzer ruft uns auf, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht in Fachzeitschriften zu verstecken, sondern für das tägliche Leben fruchtbar zu machen. Er ruft uns auch auf – dies ist sein Hauptanliegen –, unsere Umwelt rational zu betrachten und allen irrationalen Spekulationen zu widerstehen.

Was würde er den heutigen Umweltschützern sagen? Ich denke, er würde ihre ‚Ehrfurcht vor dem Leben‘ begrüßen, aber nicht mit ihrem irrationalen Denken einverstanden sein, wenn sie zum Beispiel einfache Regeln wie den Dosis-Wirkungs-Zusammenhang nicht wahrhaben wollen.

Was würde er über die modische Neigung zur Abwendung von einer rationalen Therapie und Hinwendung zu allerlei Alternativmedizinen denken? Als rationaler Wissenschaftler und Student Schmiedebergs würde er jede Therapie ablehnen, die von irrationalen Annahmen ausgeht. …

Er wurde uns schließlich mahnen, moderne Asketen zu werden, nicht wie die Asketen des frühen Christentums, sondern Menschen, die unnötigen Luxus ablehnen und dem primitiven Materialismus unserer Zeit widerstehen.“


Quelle: The philosophy of Herbert Remmer as stated by Herbert Remmer. In: Drug Metabolism Reviews 2004; 36:437–441.

Coranton 12:11, 27. Dez. 2010 (CET)Beantworten


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In diesem Artikel wurde vor einiger Zeit eine Datei eingebunden, die gelöscht wurde. Daraufhin ist auch die Einbindung entfernt worden. Mittlerweile ist die Datei:Herbert Remmer 1965.jpg jedoch aufgrund einer Freigabe, die beim Support-Team eingegangen ist, wiederhergestellt worden. Es sollte nun durch die Autoren des Artikels geprüft werden, ob die Datei wieder genutzt werden kann. Bei Fragen kann man sich gerne an die Dateiüberprüfung wenden.

Herzlichen Dank für die Mitarbeit! --Verwendungsreview-Bot 03:22, 11. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Erledigt. --Drahreg01 06:33, 11. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Mi den drei Bildern ist der Artikel fein. Coranton 10:13, 11. Jan. 2011 (CET)Beantworten