Diskussion:Hagendorf (Zerbst)

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Henriette Fiebig in Abschnitt Wüstung??

Ich hatte im letzten Sommer mit der Prüfung dieses Artikels begonnen, habe aber bis dato keine Zeit gefunden das begonnene Werk weiterzuführen. Der Zufall wollte es, daß ich ein paar Tage Zeit hatte, um mich mit meinen damaligen Notizen und der mir vollständig als PDF oder in den wichtigen Auszügen als Scan vorliegenden Literatur intensiv zu beschäftigen.
Nach der Prüfung des Textes und der Belege bin ich nur wenig überzeugt von der inhaltlichen Qualität und Korrektheit des Textes und habe deshalb ziemlich viele Fragen … --Henriette (Diskussion) 23:03, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Gründung, Siedlungsform

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  • „Das genaue Datum der Gründung von Hagendorf ist nicht bekannt.”

Kein Beleg angegeben; woher stammt diese Information?

  • „Der Wortherkunft und seiner Lage im Hohen Fläming nach, muss es sich um ein Hagenhufendorf gehandelt haben, welches zum Zweck des Landesausbaus und der Urbarmachung in der Zeit der deutschen Besiedelung um 1250 entstanden war. Solche Dörfer waren dabei mit einem Lokator, den Hagengenossen sowie eigener Gerichtsbarkeit (Hagenrecht) selbstverwaltet und lagen, wie hier, in Rodungsgebieten.[1]” – Quelle: Andreas Reuschel: Hagenhufensiedlungen oder „Hägerhufensiedlungen“ in der Ithbörde? …, 2010

Die Fundstelle im Dokument ist mit „S. 42ff” angegeben – damit ist wohl Kapitel 3 angesprochen: „Der Forschungsstand über die Hagenhufensiedlungen bzw. Hägerhufensiedlungen außerhalb der Ithbörde nach der jeweiligen Ersterwähnung der entsprechenden Kolonisation”. Man sieht es (auch) im Inhaltsverzeichnis (S. 3f.): In der Arbeit wird Sachsen-Anhalt nicht besprochen. Und: Diese Arbeit enthält weder Ortsangaben zum Fläming noch zu Zerbst; auch der Ort Hagendorf bei Zerbst wird in der Arbeit nicht erwähnt. Der dritte Satz ist sachlich nicht falsch, es ist aber keine Verbindung dieser allgemeinen Feststellungen zu Hagendorf (Zerbst) zu erkennen und/oder belegt.
Sollte es sich bei Hagedorf (Zerbst) um ein Hagenhufendorf gehandelt haben, ist das mit dieser Arbeit nicht belegbar und nicht belegt.
--Henriette (Diskussion) 23:03, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Erste Erwähnungen

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  • „Erste Erwähnungen finden sich 1324 als Hagindorp sowie ab 1397 als Hagendorp.[2]” – Quelle: Inge Bily: Ortsnamenbuch Des Mittelelbegebietes, 1996

Das ist korrekt aus dem Googlebooks-Vorschauschnipsel von Bily übernommen; allerdings handelt es sich bei villa Hagendorp (Beleg für 1397) nicht um das Hagendorf bei Zerbst (vgl. Hertel, Die ältesten Lehnbücher der Magdeburgischen Erzbischöfe, Halle 1883, Seite 221; dazu Fußnote 1). Hier liegt der Fehler natürlich klar bei Bily und nicht beim Autor!

Für den Artikel bzw. diesen Satz wurde offenbar aber nur der Google-Schnippet aus dem Buch verwendet; daher auch die (wenigstens nicht belegte und bezüglich der Aussage „der Wortherkunft nach” vermutlich faktisch falsche) Aussage „Der Wortherkunft … nach, muss es sich um ein Hagenhufendorf gehandelt haben …”
Bily erwähnt zwei Hypothesen zur Herkunft des Orts-/Dorfnamens: Entweder als Ableitung von/aus mnd. hagen (“Dornstrauch, Hecke, gehegter Wald”) oder als Ableitung von einem althochdeutschen männlichen Personennamen (“Hagano, Hagino, Hageno”).
Siehe ausführlich dazu auch Hey/ Schulze: Die Siedelungen in Anhalt, 1905, S. 110. Dort: Nr. 48: „Hagendorf, Hagindorp 1324, [13]26 –– Hagindorp “Dorf eines Mannes namens Hago” altd. PN, nhd. … einstämmige Kürzung eines Vollnamens …, zum Stamme HAG gehörig, der nach F. N. I, 715 [= Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Band 1; 2. Auflage 1901; H. F.] wohl zu altn. Subst. Hagr “Nutzen”, … nach Hz. 149 [= Heintze, Die deutschen Familiennamen, 2. Auflage 1903; H.F.] dagegen zu hd. hag, hac … “Einhegung, Hag, umhegter Ort zu stellen ist”.

Kurz gesagt: Nach dieser Literatur (Bily und Hey/Schulze) zu diesem Ort gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Name auf eine - im Artikel nicht belegte - Hagenhufen-Form des Dorfes verweist.
Ist die Paraphrase von Bily mit „Erste Erwähnungen finden sich …” glücklich gewählt oder treffend? Bei „erste Erwähnungen” würde ich eine Urkunde erwarten in der der Ort als existierend erwähnt wird (sowas in Rchtung Bestätigung von Güterbesitz z. B.) – nicht (so verstehe ich Bily) die über Personennamen gewissermaßen erschlossene Existenz eines Ortes namens „Hagindorp” oder „Hagendorp” … wobei das am Ende vermutlich auf's Gleiche rauskommt … aber wirklich treffend finde ich die Formulierung „Erste Erwähnungen finden sich …” trotzdem nicht.

Der Beleg für 1324 stammt aus dem Schöffenbuch für die Stadt Zerbst[1] und bezieht sich auf die Nennung eines „Willekino de Hagindorp” (der Herausgeber merkt in FN 8 an: „Dorf Hagendorf im Kreise Z.[erbst]”). Bilys zweiter Beleg für 1397 villa Hagedorp ist – wie oben schon gesagt – ein anderer Ort. Bily hat im Zerbster Schöffenbuch allerdings einen Beleg für das Jahr 1326 übersehen (bei Neubauer 1898, S. 395, Nr. 33; siehe Hey/Schulze, Nr. 48): Wilhelmo de Hagindorp. Der nächste Beleg, hier für einen Peter Hagendorp aus dem Jahr 1399, stammt ebenfalls aus dem Zerbster Schöffenbuch.[2] (Die nächsten beiden Belege bei Bily für 1603 und 1676 befinden sich im Staatsarchiv Magdeburg … _so_ tief wollte ich dann doch nicht mehr graben :)
--Henriette (Diskussion) 23:03, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Wüstung??

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  • „Das ursprüngliche Hagenhufendorf ist irgendwann, vermutlich aufgrund des eher schlechten Bodens während der spätmittelalterlichen Agrarkrise im 15. Jahrhundert, wieder wüst gefallen und lag ausweislich einer typischen Flursituation mit Bewuchsmerkmalen anscheinend nördlich des späteren Rittergutes zwischen Hagendorfer Nuthe und einem heute noch vorhandenen, parallel verlaufenden Feldweg mit gegenüberliegenden Hufen.”

Kein Beleg für die Aussagen!? Ich habe überall gesucht: Einen Beleg, daß Hagendorf „irgendwann” einmal wüst gefallen ist, kann ich nicht finden! Eher im Gegenteil; wo sich Aufzählungen wüst gefallener Orte finden, wird Hagendorf nicht genannt oder erwähnt:
Bei Friske findet sich auf Seite 23 (Quelle siehe unten) eine Aufzählung von 40 „ … einigermaßen sicher zu identifizierenden Wüstungen” – Hagendorf ist nicht darunter. Etwas weiter unten auf der Seite schreibt Friske u. a. zu Hagendorf: „ … stellt sich die Frage, ob sie [= die aufgezählten Ortschaften; H.F.] eventuell zwischenzeitlich wüst lagen … ” – das ist kein positiver Befund hinsichtlich des „wüst gefallen”. Es ist nur eine Vermutung die Friske deshalb anstellt, weil Hagendorf zwar einen Friedhof besitzt aber kein Kirche. (Hagendorf dürfte wohl immer ziemlich überschaubar gewesen sein: Für das Jahr 1818 berichtet Lindner von 11 Häusern und 62 Einwohnern. Hätte sich so ein Winzort überhaupt eine eigene Kirche gebaut, wenn die nächste Kirche nur einen Fußmarsch entfernt im nächsten Dorf/Ort lag?)
Bei Lindner[3] finden wir auf Seite 367 eine Aufzählung von „ … wüsten Dörfern, welche im Landbuche vom J.[ahr] 1536 aufgezählt werden” – Hagendorf wird in dieser Reihe nicht erwähnt. Auch einige Seiten später in der kurzen Beschreibung Hagendorfs (Nr. 5 auf Seite 370) keine Erwähnung, daß Hagendorf „irgendwann” einmal wüst fiel.
Und als dritter – wieder negativer Beleg – sei noch Franz Büttner Pfänner zu Thal (Anhalts Bau- und Kunst-Denkmäler nebst Wüstungen, Kreis:Ballenstedt, 1894) genannt. Weder in der Beschreibung zu Dobritz (S. 475f.) noch zu Hagendorf (S. 489) wird erwähnt, daß Hagendorf „irgendwann” wüst gefallen ist.

  • Zudem vermutet der Historiker Matthias Friske aufgrund des noch vorhandenen Friedhofs, dass es in Hagendorf auch mal eine Kirche gegeben haben muss.[3][4] – Quellen: FN 3 = Matthias Friske: Mittelalterliche Kirchen im westlichen Fläming und Vorfläming, 2007; FN 4 = Gustav Hey, Karl Schulze: Die Siedlungen in Anhalt. Ortschaften und Wüstungen mit Erklärung ihrer Namen, 1905

Friske schreibt, es „ … besteht jedoch die Vermutung”, daß Hagendorf eine Kirche hatte – „gegeben haben muss” ist mithin m. E. keine korrekte Wiedergabe von Friskes Aussage.
Warum dieser Satz zusätzlich mit Hey/Schulze belegt ist, ist mir ein Rätsel … Erstens fehlt eine Seitenangabe; _alle_ 192 Seiten des Buches können wohl schwerlich gemeint sein. Zweitens behandeln die Autoren Hey und Schulze zwar Hagendorf auf Seite 110, Nr. 48 und besprechen ausführlich ihre Überlegungen zur Herkunft des Ortsnamens (siehe weiter oben wo ich den Eintrag fast vollständig zitiert habe): Von einer Wüstung oder einer Kirche ist dort aber nicht die Rede; zudem steht Hagendorf im Kapitel „III. Teil. Die deutschen Ortschaften” des Buches. „Die deutschen Wüstungen” werden im IV. Teil ab Seite 137 besprochen.
Fasse ich das zusammen, habe ich sehr, sehr große Zweifel, daß die Aussage „Das ursprüngliche Hagenhufendorf ist irgendwann, vermutlich aufgrund des eher schlechten Bodens während der spätmittelalterlichen Agrarkrise im 15. Jahrhundert, wieder wüst gefallen …” korrekt ist. Also: Woher stammt diese Information??

  • „Das Gebiet im Vierländereck zwischen Erzstift Magdeburg, Anhalt, Mittelmark und Sachsen befand sich im 14. Jahrhundert als Grafschaft Lindau im Besitz der edelfreien Grafen von Lindow-Ruppin. Im Jahr 1370 verpfändete Graf Albrecht VI. von Lindow-Ruppin die Herrschaft Lindau an Fürst Johann II. von Anhalt-Köthen bevor sie 1461 schließlich an die Fürsten von Anhalt-Köthen mit einem Wiederkaufsrecht verkauft wurde. Mit dem Erlöschen des Adelsgeschlechts Lindow-Ruppin 1524 ging das Wiederkaufsrecht an deren Lehnsherren, die Kurfürsten von Brandenburg, über. Zu der Zeit war Hagendorf wie das direkt angrenzende Nedlitz eine zu Deetz gehörende wüste Feldmark. Ab 1559 wurden Reuden und Nedlitz wieder neu angericht. 1577 überließ Kurfürst Johann Georg von Brandenburg dem Haus Anhalt die Herrschaft Lindau als Mann- und Afterlehen.[5][3][4]” – Quellen: FN 5 = Gerd Heinrich: Die Grafen von Arnstein, 1961; FN 3 = Matthias Friske: Mittelalterliche Kirchen im westlichen Fläming und Vorfläming, 2007; FN 4 = Gustav Hey, Karl Schulze: Die Siedlungen in Anhalt. Ortschaften und Wüstungen mit Erklärung ihrer Namen, 1905

Auch hier: „Zu der Zeit war Hagendorf wie das direkt angrenzende Nedlitz eine zu Deetz gehörende wüste Feldmark.” – woher stammt diese Information? Wie oben gezeigt, kann Friske nicht zum Beleg einer Wüstung Hagendorf herangezogen werden, Hey/Schulze ebenfalls nicht. Heinrich erwähnt Hagendorf weder im angegebenen Kapitel noch sonst in seinem Buch.
Wenn ich bei Heinrich nichts übersehen habe, dann ist auch das Jahr 1370 („Im Jahr 1370 verpfändete Graf Albrecht VI. von Lindow-Ruppin die Herrschaft Lindau an Fürst Johann II. von Anhalt-Köthen …„) damit nicht belegt. Ich finde bei Heinrich S. 392 zwar die Aussage: „Zum ersten Mal spricht Graf Albrecht VI. (Nr. 35) 1373 von "unser Graveschafft zu Lyndow, in dem Lande zu Sachsen gelegen".”, aber das bringt mich nicht weiter … Die „Nr. 35” dürfte ein Verweis auf Heinrichs Generationen- bzw. Personenlisten sein? Nur: Woher stammt das Zitat? Die Fußnoten helfen mir leider nicht :( (Außer mich auf die Idee zu bringen, daß ich mir wohl Reischels Wüstungskunde von 1930 über die Fernleihe bestellen sollte ;)

  • „Mit der Erbteilung Anhalts 1603 gehörte das Gebiet zu Anhalt-Zerbst. Im Dreißigjährigen Krieg fielen viele Orte in der Umgebung wüst. Auf einer Karten aus dem Jahr 1645 ist Hagendorf wie auch das benachbarte Deetz nicht eingezeichnet. Nedlitz war 1636 abgebrannt. Mitte des 17. Jahrhunderts stand Ludwig Ernst von Kalitsch im Dienst der Anhalt-Zerbster Fürsten und wurde von diesen um 1680 mit dem Rittergut Hagendorf belehnt.[6][7][8][9]” – Quellen: FN 6 = Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, 1898; FN 7 = Ferdinand Siebigk: Das Herzogthum Anhalt: historisch, geographisch und statistisch dargestellt, 1867, S. 127 ff. u. 676; FN 8 = Landesarchiv Sachsen: E 191 Familienarchiv von Kalitsch; FN 9 = Johann Christoph Becmann: Historie Des Fürstenthums Anhalt, 1710

Die Fußnote 6 (Jahrbuch des dt. Adels) kann nichts von dem belegen was in diesem Abschnitt gesagt wird – oder anders: Was soll dieser Beleg belegen?
Fußnote 7 (Das Herzogthum Anhalt) belegt auf S. 128 in einer Liste von Rittergütern mit dem Eintrag Nr. 11 (hier vollständig zitiert!): „Hagendorf: Familie v. Kalitsch.” Auf S. 676 findet sich mit der Nr. 29 eine Beschreibung von Hagendorf. Zur Familie von Kalitsch dort nur: „Beliehen mit dem Dorfe ist die Familie von Kalitsch zu Dobritz.”; hingegen keine Erwähnung, daß Hagendorf „im Dreißigjährigen Krieg” wüst fiel (auch für Deetz, Nr. 26 auf S. 675 ist das nicht erwähnt; die Information zu Nedlitz zum Jahr 1636 findet sich dort: unter Nr. 30, S. 676).
In Fußnote 8 (Bestandsübersicht der Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt des Landeshauptarchivs Sachen-Anhalt) finde ich den Satz: „Ende des 17. Jh.s standen verschiedene Vertreter der Familie im Dienst der Anhalt-Zerbster Fürsten, von denen sie die Lehngüter Dobritz, Nutha und Hagendorf erhielten. ”Ende des 17. Jh.s, nicht „Mitte”. Eine konkrete Jahreszahl ist dort für die Belehnung nicht genannt.
Was soll Fußnote 9 belegen? Auf S. 233 lese ich: „ Hr. Ludwig Henrich(sic!) von Kalitsch / Erbherr auf Dobritz / Nutha und Hagendorf / ist gebohren A. 1671. den 6. Jun. und hat seine Erste Jahre … ”.
--Henriette (Diskussion) 23:03, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Ich glaub ja, dass das vom Autor einfach übertragen worden ist. Zu Nedlitz gibt es nämlich solche Aussagen. Friske beruft sich auf Reinhold Specht: Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts, Teil III, Magdeburg 1940, S. 209, "Neddelitz", hier sei belegt, dass "unser Neddelitz 1536 jedoch mit Sicherheit nur noch eine zu Deetz gehörige wüste Feldmark war" (Friske, S. 25f). Nach Diskussion der nicht eindeutigen Quellen kommt er zu dem Schluss: "Demnach können wir wohl davon ausgehen, dass Nedlitz schon im 13. Jahrhundert bestand, gegen Ende des 14. Jahrhunderts wüst fiel und erst zum Ende des 16. Jahrhunderts neu besetzt wurde" (S. 26). Das ist natürlich zitierbar, es bezieht sich aber in keinster Weise auf Hagendorf. Dieser Ortsname kommt auch in Spechts Register nicht vor (hier online zugänglich). Ich kann nur vermuten, dass die Idee des Autors war: Wenn man das für Nedlitz sagen kann, dann gilt es bestimmt auch für das gleich nebenan gelegene Hagendorf. Ich wüsste aber nicht, woraus man das folgern könnte.--Mautpreller (Diskussion) 11:44, 31. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Ohne hier ins Detail zu gehen (kann ich aber gern, wenn Du Gefallen an dieser Forschung findest :): Der Fläming weist einen hohen Wüstungsquotienten auf - _daß_ Hagendorf mal wüst gefallen ist, ist also weder ausgeschlossen noch unwahrscheinlich noch undenkbar. Und in der Tat habe ich einen wirklich sehr, sehr abgelegenen Beleg gefunden, daß Hagendorf im 17. Jh. mal wüst lag; ab wann, bis wann? Keine Ahnung, geht aus dem Beleg nicht hervor. Bevor ich das zitiere, möchte ich es aber über die Quelle abgesichert haben aus der es vermutlich(!) stammt (das erweist sich momentan aus etwas bizarren Gründen als schwierig *seufz*).
Danke aber sehr für deinen Hinweis: Der Specht war mir bisher noch nicht untergekommen. Falls Du dort nochmal nachschlagen möchtest/würdest: Schau doch bitte mal nach der Familie von Kalitsch - zu deren Besitz gehörten nämlich u.a. Nedlitz und Hagendorf (die Familie selbst brauchst Du nicht recherchieren: Ich hab haufenweise Belege zu denen und weiß auch ab wann sie mit Nedlitz etc. belehnt waren!). --Henriette (Diskussion) 12:07, 31. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Das kann alles sein, bin kein Experte. Mir fiel nur die Formulierung auf ("eine zu Deetz gehörende wüste Feldmark") und ich habe mich gefragt, woher das ist. Offenbar von Friske mit Bezug auf Nedlitz, und der beruft sich auf Spechts Quellenedition. Bloß steht da laut Register nichts über Hagendorf (es gibt zweimal das Stichwort Calix, damit sind vielleicht die Kalitsche gemeint). Ich wollte nur auf die Quelle hinweisen. Natürlich kann Hagendorf wann auch immer aufgegeben worden sein (17. Jh. ist natürlich wg. 30jährigem Krieg nicht fernliegend, schon vorher ist auch denkbar). Bloß gibt es keinerlei Hinweis darauf, woher man das wissen will. Und das geht meines Erachtens nicht.--Mautpreller (Diskussion) 12:50, 31. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Bloß gibt es keinerlei Hinweis darauf, woher man das wissen will. Und das geht meines Erachtens nicht. Mehr als +111 kann ich dazu auch nicht sagen :) --Henriette (Diskussion) 12:54, 31. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Zerbster Teilung

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  • „Zu dieser Zeit gehörte Hagendorf zusammen mit Dobritz, Grimme, Reuden und Nedlitz zum Amt Lindau. Mit der Zerbster Teilung 1797 wurde Hagendorf vom Amt Lindau getrennt und kam als adeliges Dorf zu Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau.[10][11][12][13]” – Quellen: FN 10 = Franz Büttner Pfänner zu Thal: Anhalts Bau-und Kunst-Denkmäler, 1894, S. 476; FN 11 = Lebrecht Ludwig Baentsch: Handbuch der Geographie und Geschichte des gesammten Fürstenthums Anhalt, 1801, S. 95; FN 12 = August Friedrich, Wilhelm Crome: Geographisch-statistische Darstellung der Staatskräfte von den sämmtlichen, zum deutschen Staatenbunde gehörigen Ländern … , 1828, S. 185; FN 13 = Heinrich Lindner: Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt, 1833, S. 159 ff. 370 u. 614

Fußnote 10 ist ok, belegt die Zerbster Teilung und daß Hagendorf von Amt Lindau an Dessau überging.
Fußnote 11 soll _was_ belegen? Vollständig zitiert steht dort: „5. Hagendorf. Ein adliches Dorf im Walde zwischen Reuden und Deetz. Es enthält mit dem Ritterguthe 11 Häuser. – Diese 3 Dörfer, Nro. 3, 4. und 5. gehören den Herrn von Kalitzsch auf Dobritz.”
Fußnote 12 belegt, daß Hagendorf an das Haus Anhalt-Dessau ging.
Fußnote 13: S. 159f. (nicht „ff.” – das Kapitel endet auf S. 160) ist redundant zu FN 12; S. 370 mit einer Minibeschreibung von Hagendorf, die für diesen Abschnitt nichts belegt, aber die interessante Information enthält, daß Hagendorf im Jahr 1818 11 Häuser und 62 Einwohner zählte. S. 614 erwähnt die Zerbster Teilung und daß Hagedorf ehemals zu Lindau gehörte (das wissen wir aber auch schon aus FN 10 und 12).
--Henriette (Diskussion) 23:03, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Danke für die Aufmerksamkeit und jeden hilfreichen Hinweis, der mir eine Überarbeitung des Artikels erleichert! --Henriette (Diskussion) 21:49, 22. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Fußnoten

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  1. hrsg. von Ernst Neubauer, veröffentlicht in den Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Altertumskunde, Band 7/1898; die Fundstelle ist Nr. 76 auf Seite 384 der Mitteilungen
  2. hrsg. von Richard Siebert und veröffentlicht in den Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Altertumskunde, Band 8, erster Teil/1898; die Fundstelle ist Nr. 83 auf Seite 553 der Mitteilungen
  3. Heinrich Lindner: Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt, 1833.

Belege fehlen immer noch

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@Graf Umarov: Du gibst zwar auf deiner Disk. Auskunft, aber hier äußerst Du dich nicht. Daher hier noch einmal zu zwei Punkten explizit nachgefragt – und ich bitte jetzt dringend um entsprechende Literaturnachweise für die Aussagen, die Du in den Artikel geschrieben hast:
1. Zu: „Der Wortherkunft und seiner Lage im Hohen Fläming nach, muss es sich um ein Hagenhufendorf gehandelt haben, welches zum Zweck des Landesausbaus und der Urbarmachung in der Zeit der deutschen Besiedelung um 1250 entstanden war.” sagst Du auf deiner Disk.:
„Wenn man die angegebene Quelle jetzt nicht als allgemeingültig anerkennen will, weil Zerbst dort nicht genannt wird, muss man es halt zusammenstückeln. (ich fand sie aber von allen als Einzelquelle die am umfangreichste und allgemeingültigste) Wichtig ist, die Gegend gehörte zum fraglichen Zeitpunk der Gründung zu Brandenburg von wo die Ostbesiedlung betrieben wurde mit Flamen und Holländern und dabei waren Hagenhufen verbreitete Siedlungsformen, erkennbar am Hagen im Namen.”
Mit der „angegebenen Quelle” ist wohl die Diss. von Andreas Reuschel gemeint. Von der Du sagst: „Für die Hagenhufe halte ich mich an Reuschel … dessen allgemeine Aussagen ich für unser Hagendorf anhand des historischen Kontext und signifikanter topografischer Merkmale sowie anderer allgemeiner Publikationen zu Hagendörfern verifiziert habe.”
Wie kommt es, daß Dir Reuschels letzter Satz im Kapitel zu Brandenburg auf Seite 100 seiner Diss. entgangen ist? Zitat: „In Brandenburg gibt es keine Hagenhufensiedlungen mit Hagenhufenflur und Hägerrecht. Bei den Hagennamen scheint es sich um zufällige Modenamen zu handeln.”
Davon ab bin ich mir recht sicher, daß Reuschel sich nicht in den historischen Territorial- oder Landesgrenzen bewegt, sondern in den modernen – jedenfalls habe ich keinen Hinweis gefunden, daß er das jeweils zeitlich aktuelle Gebiet meint. Was Reuschel auf S. 83 seiner Arbeit im Kapitel „3.2.7. Thüringen und Sachsen” sagt, ist Dir ja bekannt: „Eine Monographie über die Hagen-Siedlungen in Thüringen und Sachsen existiert noch nicht.”
Also: Wie kannst Du aus Reuschels Arbeit ableiten, daß es sich bei Hagendorf um ein Hagenhufendorf handelte? Zumal Dir aus dem Mittelalter nicht das als Instrument zur Verfügung steht, das Reuschel als Grundlage seiner Forschungen verwendet: Flurkarten.
Ich hoffe ja mal nicht, daß Du „ Ich habe mich daher gefragt, ob da noch Reste eines Hagenhufendorfes zu finden sind, die sind ja ziemlich Typisch in der Anlage. Schau mal auf Google Earth und sage mir, ob du da das gleiche findest wie ich.” ernst gemeint hast: Das liest sich nämlich wie eine Art Luftbildarchäologie via Google Earth … Hast Du daraus deine Theorie zum Ortsnamen entwickelt?!: „Sieht aus wie ein Hagenhufendorf; und weil das Hagenhufen sind, heißt der Ort Hagendorf”?
2. Im Artikel schreibst Du: „Das ursprüngliche Hagenhufendorf ist irgendwann, vermutlich aufgrund des eher schlechten Bodens während der spätmittelalterlichen Agrarkrise im 15. Jahrhundert, wieder wüst gefallen …” und „Mit dem Erlöschen des Adelsgeschlechts Lindow-Ruppin 1524 ging das Wiederkaufsrecht an deren Lehnsherren, die Kurfürsten von Brandenburg, über. Zu der Zeit war Hagendorf wie das direkt angrenzende Nedlitz eine zu Deetz gehörende wüste Feldmark …” – zu beiden Aussagen sind im Artikel keine Belege angegeben.
Hast Du Belege aus der Literatur für diese Aussagen? Wenn ja: Nenne sie bitte; ich habe nämlich trotz tagelanger Suche nichts gefunden, das diese Aussagen stützt oder einwandfrei belegt.
--Henriette (Diskussion) 23:06, 27. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Ungefragte Meinung dazu: Besonders Vermutungen per Formulierungen wie „bei x muss es sich um y handeln“ und „vermutlich wegen“ sollten (a) sich nachweislich in einer Quelle befinden und (b) dann auch als Vermutung aus der Quelle umschrieben werden (z.B.: „der Archäologe x vermutet, dass ...“), da es sich sonst nach Wikiautoren-Theorie anhört. Gruß --Apraphul Disk WP:SNZ 09:18, 28. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Danke für das Angebot, das ist echt freundlich! :) Ich für meinen Teil bin mit allem versorgt was ich aus/von Bily brauchte. --Henriette (Diskussion) 21:21, 29. Jan. 2020 (CET)Beantworten