Diskussion:Gliese 876 d

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Karl432 in Abschnitt Bild

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Fantasiedarstellung eines terrestri­schen Exoplaneten, inspiriert von bekannten Daten von Gliese 876 d

Das nebenstehende Bild habe ich aus dem Artikel entfernt. Über den Exoplaneten wissen wir nichts außer seiner Umlaufszeit (aus der sich durch die bekannte Masse und Strahlungsleistung des Zentralsterns seine Durchschnittsentfernung vom Zentralstern und damit eine Oberflächentemparatur grob herleiten lässt) und seiner Mindestmasse (und damit unter Berücksichtigung einer plausiblen Höchstdichte eine Mindestgröße). Damit sind Theorien zu Aufbau und Aussehen machbar, aber in keinem Fall eine konkrete Erscheinung herleitbar. Damit ist dies Bild enzyklopädisch wertlos. Außerdem ist es in mindestens in dreifacher Hinsicht irreführend:

  • Der einzige terrestrische Planet mit vergleichbarer Oberflächentemparatur, den wir tatsächlich detailliert kennen, ist die Venus, und diese hat keine ohne technische Hilfsmittel deutlich erkennbare Struktur in ihrer vorhandenen Wolkendecke. Ohne Referenz auf eine Veröffentlichung, die für Exoplaneten mit vergleichbaren Daten eine solche Wolkenstruktur postuliert, ist in einer enzyklopädischen Illustration ein Bild einer Wolkenstruktur also fehl am Platz.
  • Bei einem so nah am Zentralstern gelegenen Planeten kann von gebundener Rotation ausgegangen werden. Wenn tatsächlich eine sichtbare Strukturierung der Atmosphäre (ob Wolkenformationen oder Bänder wie bei Gasplaneten) vorliegen sollte, ist dies mit Sicherheit einerseits durch die gebundene Rotation bestimmt (Tiefdruckgebiet unter dem Zenitpunkt – bzw. bei Bahnexzentrizität unter dessem westöstlichen Schwankungsbereich – mit Zustrom von unten und Wegstrom oben), andererseits durch die tatsächlich relativ schnelle Rotation von knapp zwei Tagen (Beeinflussung der Strömungen zum/vom Zenitpunkt-Tiefdruckgebiet durch die Corioliskraft) bestimmt. Auch hier ist Referenz auf eine Veröffentlichung notwendig, die die tatsächlich gezeigte Gestaltung als möglich beschreibt. Die jetzt gezeigten Formationen lassen jeden Bezug zu solchen Erwägungen vermissen.
  • Die Temperatur des Zentralsterns ist mit etwa 3500 K (en:Gliese 876) höher als die einer Halogenglühlampe (2800–3100 K) und das Licht somit „weißer“, die orangerote Farbe ist daher schlicht Unsinn. Sofern der Planet nicht spezielle Körperfarben aufweist (auch so etwas müsste in einer Veröffentlichung plausibel gemacht sein), mag er aus dem Cockpit eines Raumschiffes mit intensiver tageslichtweißer Innenbeleuchtung leicht gelblich erscheinen, ohne andere Lichtquellen im Blickfeld (wie bei einer Fernrohrbeobachtung) durch die chromatische Adaption des menschlichen Auges jedoch schlicht weiß.

Als eine einigermaßen enzyklopädisch haltbare Illustration nach dem aktuellen Wissenstand ist somit jedes beliebige Amateurteleskop-Foto der Venus geeignet, aber keinesfalls dieses Kitschbild, das eher auf Titelbilder von 1950er-Jahre-Science-Fiction passt. -- Karl432 (Diskussion) 12:27, 22. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Wie ich gerade sehe, wird das Bild im englischen Babel-Baustein “This user reads Science Fiction” verwendet – sehr treffend. -- Karl432 (Diskussion) 18:49, 22. Mär. 2014 (CET)Beantworten