Diskussion:Gerhard Beil

Ich möchte mal bestreiten, daß Beil der NSDAP "beigetreten" ist. 1944/45 sind viele HJ-Mitglieder mit Vollendung des 18. Lebensjahres von ihren Regionalleitungen "automatisch" in die NSDAP überführt worden (betrifft z.B. auch Hans-Dietrich Genscher). Bei diesen würde ich nicht von einer NSDAP-Mitgliedschaft sprechen, weil es nicht freiwillig geschehen ist. Viele wußten wahrscheinlich noch nicht einmal davon. --172.184.33.104 14:19, 23. Okt 2004 (CEST)

Keine NSDAP-Mitgliedschaft

G. Beil war nie in der NSDAP. Nach dem 21. Juli wollte der Leiter des Arbeitsdienstes dem G. Beil angehörte seine treue zum Führer bezeugen und man hat kollektiv einen Antrag auf Beitritt zur NSDAP gestellt. Für G. Beil wurde dieser Antrag allerdings im November 1944 abgelehnt, da er keinen "sauberen" Ahnennachweis erbringen konnte und seine Schwester als unwertes Leben galt. Es gab 1989 bereits einen Rechtsstreit, in dem nachgewiesen wurde, das G. Beil nicht in die NSDAP aufgenommen wurde.

Interessante Anmerkungen, sie sollten allerdings durch Quellenangaben belegt werden. Immerhin behauptet hier der Autor des Buchs Braunbuch DDR, Beil sei NSDAP-Mitglied gewesen - wenn ich die dortige Formulierung richtig verstehe. grüße, Hoch auf einem Baum 12:16, 21. Nov 2005 (CET)

Die genannte Quelle ist nicht mehr gültig. Zumal die gesamte Webseite eine eindeutige Richtung vorgibt - mit Schlagzeilen auf Bild-Niveau. Und wie richtig angemerkt wurde: der "Autor" BEHAUPTET, dass dem so wäre. Ist es damit legitimiert? So nach dem Motto: ich schreibe etwas auf, und schon entspricht es den Tatsachen! Insofern ist die Anmerkung richtig: es muss bzw. müsste eine Quelle gefunden werden.

Nur ist dieses Thema natürlich extrem subjektiv aufgeladen, was einen objektiven Beweis schwer macht. Interessant ist, das im Netzt genau 1 Liste mit Namen existiert, die 1000-fach wiederholt wird, leider ohne Originalquelle. Quasi "Legitimation durch Masse". Oder es wird gerne auf Wikipedia verwiesen, als wäre das der Wahrheit letzter Sch(l)uss (Henne-Ei-Prinzip?).

Gerade bei einer NSDAP-Mitgliedschaft sollte man höllisch aufpassen, geeignete Quellen zu finden. Solange die nicht zu finden sind, gilt eigentlich: Unschuldig bis zum Beweis der Schuld.

Insofern sollte "Baumhoch" nicht einen Beweis für die Nicht-Mitgliedschaft fordern, sondern eher umgekehrt. Es sei denn, die Propagandabücher dieser Epoche gelten als Beweis - dann wiederum müsste auch die Propaganda der DDR-Gegenseite gelten ;-)

Naja, ein schwieriges Thema auf jeden Fall... --194.114.62.72 15:05, 1. Mär. 2010 (CET)

Netter Versuch, Beil zu entnazifizieren. Aber die Fakten bei Kappelt stimmen und sind durch die Karteikarte nachgewiesen, während dieses Entlastungsmärchen mit dem kollektiven Antrag unbelegter Unsinn ist. Von einer abgelehnten Aufnahme kann auch nicht die Rede sein. Ich werde das entsprechend korrigieren. Lubitsch2 (Diskussion) 18:45, 4. Aug. 2023 (CEST)

Ich glaube, die Einfügung stammt von mir. Wenn das falsch ist, allerdings raus! Entnommen hatte ich das hier: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/gerhard-beil --Tohma (Diskussion) 19:34, 4. Aug. 2023 (CEST)

Achso, Du glaubst jetzt nicht einmal mehr der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Autor Helmut Müller-Enbergs ? --Rita2008 (Diskussion) 22:17, 4. Aug. 2023 (CEST)

Glauben ist was für die Kirche, wir betreiben hier enzyklopädische Arbeit auf der Basis seriöser Quellen. Beils NSDAP-Karteikarte unterscheidet sich in keinerlei Weise von zig anderen hier bei Personen dieser Jahrgänge. Und ja, es gibt sehr wohl Aufnahmeablehnungen auch für diese letzten Jahrgänge, die entsprechend auf der Karte nachgewiesen sind. Beils Antragsdatum auf der Karteikarte, Januar, weicht offenkundig meilenweit von dem angeblichen Juli 1944 ab, einer Zeit zu der so gut wie niemand von diesen Jahrgängen noch Anträge gestellt hat.

Langer Rede, kurzer Sinn, die Fakten sind erst einmal eindeutig. Sollte es zu Beil parteiamtliche Dokumente aus der Zeit vor dem Zusammenbruch 1945 geben, die seine Aussagen bestätigen, können wir gerne darüber reden. Im Augenblick bleibt das ansonsten nur eine Entlastungslegende ohne jegliche Glaubwürdigkeit.

Die maßgebliche Quelle ist Kappelts Buch, in dem die Mitgliedschaft in der zweiten Auflage 2009 unverändert konstatiert wird, offenkundig basierend auf der Einsicht in die NSDAP-Kartei. Das ist entsprechend in zahlreichen anderen Büchern aufgegriffen worden.

Ich werde mir noch einmal Beils Autobio greifen und vor allem die Bundesstiftung anschreiben, wie sie ohne jeglichen erläuternden Verweise auf diese Angabe kommt. Lubitsch2 (Diskussion) 00:33, 5. Aug. 2023 (CEST)

Um sprachlich im Bereich des Glaubens zu bleiben: Die Angaben auf der Website der Bundesstiftung Aufarbeitung sind nicht die Bibel. ;-) Dort kommen meiner Erfahrung nach öfter mal Fehler vor, insbesondere im Handbuch "Deutsche Kommunisten", aber auch in "Wer war wer in der DDR?". Deshalb finde ich die Recherchen und Korrekturen von Lubitsch2 sinnvoll, zumal er inzwischen eine weitere Recherche angekündigt hat. --Koschi73 (Diskussion) 11:59, 6. Aug. 2023 (CEST)

In seiner Autobiografie, die ich mir heute mal in der hiesigen SLUB angesehen habe, macht Beil keine Angaben zur Frage seiner Mitgliedschaft in der NSDAP. Was mir inzwischen zusätzlich als merkwürdig auffiel: Laut Wer war war in der DDR? und dem Biographischen Handbuch der SBZ/DDR 1945–1990 soll Beil 1945 der SPD beigetreten sein. In "WWW" steht "SPD/SED". Andererseits soll er laut beiden Quellen 1953 in die SED eingetreten sein. Das wirkt alles ziemlich widersprüchlich. Leider scheint sich bisher kein Historiker näher mit Beil beschäftigt haben. --Koschi73 (Diskussion) 15:00, 12. Aug. 2023 (CEST)

Ja, seine Autobiographie ist leider überhaupt keine Hilfe. Ich schreibe mal Helmut Müller-Enbergs und frage ihn. Lubitsch2 (Diskussion) 11:02, 20. Aug. 2023 (CEST)