Diskussion:Ernst Gramß

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von MYR67 in Abschnitt Freiland-Freigeld-Bund

„ Gegen Ende des Ersten Weltkriegs, am 24. Juni 1918, trat der damals 19-jährige Gramß in die Reichswehr ein, der er bis 17. Februar 1919 angehörte. “ Bearbeiten

Die Reichswehr gab es damals noch nicht. Bitte überarbeiten. --Malabon (Diskussion) 22:29, 25. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Freiland-Freigeld-Bund Bearbeiten

Ich habe diesen Satz aus dem Artikel entfernt: „Er war war Mitglied im „Freiland-Freigeld-Bund“ des Rechtsextremen und Antisemiten Gottfried Feder.“ Begründung:

(1) Er ist (wie die meisten Aussagen des Artikels) unbelegt.
(2) Der Freiland-Freigeld-Bund (FFB) war keine Organisation, die mit dem Gottfried Feder in Verbindung stand. Der FFB wurde 1915 von Paulus Klüpfel, einem ehemaligen römisch-katholischen Priester und frühen Mitarbeiter Silvio Gesells, als eine Organisation der Freiwirtschaft gegründet.[1]
Zu Paulus Klüpfel und seinem FFB siehe auch:
  • Christof Karner: Katholizismus und Freiwirtschaft. Das Lebensreformprogramm Johannes Udes. Europäischer Verlag der Wissenschaften: Frankfurt am Main 2002. S. 252ff
  • Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung Silvio Gesells. Geschichtlicher Grundriß 1891–1992/93. Gauke Fachverlag für Sozialökonomie: Lütjenburg 1994. S. 25ff
  • Günter Bartsch: Freiwirtschaft als innere und äußere Weltaufgabe. Versuch eines Porträts von Paul Klüpfel. In: Zeitschrift für Sozialökonomie. 27. Jahrgang /87. Folge (1990). S. 3–12

MfG, GregorHelms (Diskussion) 22:51, 6. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

@GregorHelms Dass der Freiland-Freigeld-Bund nicht von Gottfried Feder begründet wurde, sondern von Paulus Klüpfel, mag schon stimmen, das will ich nicht in Abrede stellen, damit habe ich mich nicht näher befasst.
Dass Ernst Gramß Mitglied im Freiland-Freigeld-Bund war, entnehme ich folgender (in den Quellen zu diesem Wikipedia-Eintrag aufgeführten) Quelle:
Harten, Hans-Christian, Weltanschauliche Schulung der SS und der Polizei im Nationalsozialismus: Zusammenstellung personenbezogener Daten, 2017, 531 S., S. 54, https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15155 /pdf/Harten_2017_Weltanschauliche_Schulung_der_SS_und_der_Polizei.pdf
Dort steht: »…1919 Freiland-Freigeld-Bd. Gottfried Feder’s…«
--MYR67 (Diskussion) 10:15, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
 
Titelseite eine österreichischen NS-Schrift: Gesell (Freiland, Freigeld) contra Gottfried Feder
 
... durch Freiland und Freigeld
Ich will nicht in Abrede stellen, dass Gramß Mitglied im FFB war, obwohl ich in der mir zur Verfügung stehenden Literatur keinen diesbezüglichen Hinweis finde. Was ich allerdings bestreite, ist die Aussage, dass die von Klüpfel begründete Organisation Gottfried Feders FFB gewesen ist. Ich weiß nicht womit diese Aussage in der von dir zitierten Quelle belegt ist, aber es ist völlig unmöglich, dass Feder innerhalb einer freiwirtschaftlichen Organisation eine führende Stellung eingenommen hat. Der Verfasser muss da irgendetwas durcheinander gebracht haben. Vielleicht verwechselt er Gottfried Feder mit Silvio Gesell - was hin und wieder passiert. Wer sich genauer mit der Thematik beschäftigt, weiß, dass Feder und Gesell in einem schroffen Gegensatz zueinander standen. Ich zitiere hier Joseph Huewe: Zur Kontroverse zwischen Freiwirtschaft und NSDAP (Dezember 2001):
  • Im November 1920 veröffentlichte die Zeitschrift "Hammer" (Nr. 441) einen Artikel Feders mit dem Titel "Die Irrlehre des Freigeldes".
  • Die Vorschläge Gesells sind zwar von einigen Mitgliedern der NSDAP aufgegriffen und diskutiert worden, sie wurden aber auf einer zwischenstaatlichen Tagung in Linz im August 1921 von der Partei restlos abgelehnt. Darüber berichtet Feder ausführlich in drei Folgen der Zeitschrift "Volk und Gemeinde. Monatsblätter für nationalen Sozialismus und Gemeindepolitik", Jahrgang 1922, Folgen 3, 5 und 8.
  • In einer Beilage zum "Völkischen Beobachter" vom 27.10.1923 hat der NS-Wirtschaftsexperte in einem Beitrag mit dem Titel "Falsche Propheten und Schwarmgeister" Gesell als den gefährlichsten "dieser deutschen Propheten" bezeichnet.
  • In seinem Buch "Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage" (3. Aufl. 1924, S. 171) schreibt Feder: " Silvio Gesell gehört zu den höchst problematischen Existenzen, die in den schlimmsten Zeiten der Münchener Räterepublik an die Oberfläche geschwemmt worden sind." ... Er habe "mit den damaligen jüdischen Bluthunden gemeinsame Sache gemacht". Auch hier kritisiert Feder Gesells Konzept als "Irrlehre".
Wer von der "Irrlehre des Freigeldes" schreibt, kann doch nicht einen Bund in seiner Gefolgschaft haben, der sich in seinem Vereinsnamen auf eben dieses Freigeld beruft. Und wer Gesell als Schwarmgeist, falschen Propheten, problematische Existenz und seine Natürliche Wirtschaftsordnung als Irrlehre bezeichnet, kann nicht gleichzeitig der Vorsitzende eines Vereins sein, der sich auf Gesell und dessen Lehren beruft. Es wäre interessant herauszufinden, woher Harten seine Info hat. MfG, GregorHelms (Diskussion) 14:03, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@GregorHelms Ich bin beeindruckt, wie gut Du über den Freiland-Freigeld-Bund bescheidweißt. Was Du schreibst, scheint mir gut nachvollziehbar und schlüssig.
Wir können es vielleicht wie folgt machen: Ich nehme den Satz, dass Ernst Gramss Mitglied im „Freiland-Freigeld-Bund“ war, wieder in diesen Wikipedia-Eintrag über ihn hinein, aber OHNE den – offenbar falschen – Bezug vom „Freiland-Freigeld-Bund“ auf Gottfried Feder, den ich bei Harten gefunden habe. Also statt so:
„Er war war Mitglied im „Freiland-Freigeld-Bund“ des Rechtsextremen und Antisemiten Gottfried Feder.“
jetzt so:
„Er war war Mitglied im „Freiland-Freigeld-Bund“.
Wie denkst Du darüber?
--MYR67 (Diskussion) 15:15, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Die FFB-Mitgliedschaft von Gramß scheint zu stimmen und sollte wieder rein. - Mir ist aufgefallen, dass nur im Zusammenhang mit Gramß von Feders FFK gesprochen wird. Die gleichlautenden Formulierungen in den ca. drei Belegen lassen vermuten, dass hier voneinander abgeschrieben wurde. In den beiden Federbiographien, die ich habe, findet sich kein Hinweis auf den FFB, wohl aber Hinweise, dass er 1919 seinen "Kampfbund Brechung der Zinsknechtschaft" gegründet hat. Das genau ist Feders Schlagwort! Vielleicht hat die Falschmeldung hier ihre Ursache. MfG, GregorHelms (Diskussion) 15:38, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@GregorHelms Danke für die Info! Jetzt ist aber für mich unklar, ob Ernst Gramß tatsächlich Mitglied im „Freiland-Freigeld-Bund“ war (den Gottfried Feder abgelehnt hat), oder ob Gramß nicht vielmehr Mitglied in Gottfried Feders „Kampfbund zur Brechung der Zinsknechtschaft“ war. Und da dies unklar ist, sollten wir den von Dir gelöschten Satz lieber auch weiterhin weglassen, denke ich. Danke für Deine Geduld!
-- (Diskussion) 20:50, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@MYR67: Vielleicht hast du es schon gesehen: Ich schreibe zur Zeit an dem Artikel Freiland-Freigeld-Bund; auf Gramß als Mitglied in diesem Bund bin ich bislang noch nicht gestoßen. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen ;-). Grüße aus Jever, GregorHelms (Diskussion) 05:51, 23. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@GregorHelms Vielen Dank für den Hinweis auf Deinen neuen Freiland-Freigeld-Bund- Artikel! Ist Interessant, kenntnisreich und informativ! Was Ernst Gramß anbetrifft, gehe ich inzwischen davon aus, dass er nichts mit dem Freiland-Freigeld-Bund zu tun hatte, sondern wahrscheinlich Mitglied im „Kampfbund zur Brechung der Zinsknechtschaft“ von Gottfried Feder war. Aber so lange ich das nicht belegen kann, will ich es lieber nicht in meinen Wikipedia-Eintrag über Ernst Gramß hineinschreiben. (nicht signierter Beitrag von MYR67 (Diskussion | Beiträge) 08:39, 23. Jun. 2020 (CEST))Beantworten
  1. Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung