Diskussion:Emissionsrechtehandel/Archiv/2021

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Max schwalbe in Abschnitt Angebot und Nachfrage

Kontrolle oder Lösung

Zu dieser Änderung: Spezial:Diff/214824513/214830726. In Prices versus Quantities Reassessed ist nicht von Preis- oder Mengenkontrolle die Rede, oder habe ich etwas übersehen? Weitzman schreibt tatsächlich, dass eine zentrale Instanz einen Preis oder eine Menge kontrolliert, meint damit Preis bzw. Menge einer Inputgröße (in unserem Kontext die Schadstoffemissionen). Was nicht gemeint ist, ist der Preis (oder die Menge) der Outputgröße. Der Begriff Preiskontrolle ist insofern verwirrend, weil eben nicht der Marktpreis des produzierten Gutes direkt kontrolliert wird, sondern ein Preis für eine Inputgröße in Form einer Steuer (neu) gesetzt wird bzw. die Emissionen dadurch überhaupt erst zur Inputgröße gemacht werden.

Was noch wichtiger ist: Zumindest im Deutschen wird im Kontext von Emissionshandel eher nicht von Preis- und Mengenkontrolle gesprochen, siehe z. B. [1] (drei Treffer für „Preiskontrolle und Mengenkontrolle und Emissionshandel“), sondern eben eher von -lösung: [2] (76 Treffer).

Ich bitte um bessere Begründung, warum -kontrolle die angemessener Begrifflichkeit ist, andernfalls würde ich die Version wieder zurücksetzen. --man (Diskussion) 19:02, 18. Aug. 2021 (CEST)

erledigtErledigt --man (Diskussion) 07:12, 24. Aug. 2021 (CEST)

Angebot und Nachfrage

In diesem Beitrag wird nur beschrieben, wie der Staat an Unternehmen die Verschmutzungsrechte zuteilt bzw. versteigert. Meine Vorstellung von einem Markt ist jedoch, dass es auch private Anbieter gibt, also jene, die das Kohlendioxid wieder dauerhaft auf der Atmosphäre holen. Das tun (temporär) in erster Linie Pflanzen über die Photosynthese, welche jedoch nach dem Absterben das CO2 wieder durch Zersetzungsprozesse an die Umwelt abgegeben. Sollte in dem Beitrag nicht doch zumindest die Überlegung einfließen, dass beispielsweise durch Pyrolyse oder ein Endlager für Biomasse (alte Kohlegruben, die mit kohlenstoffhaltigen Abfällen aufgefüllt und luftdicht verschlossen werden), ebenfalls das Recht erworben wird, Verschmutzungsrechte zu handeln? Wenn am Ende ein Gleichgewicht zwischen denen, die das CO2 emittieren und jenen, die es wieder auffangen existiert, dann wäre das Ziel doch erreicht. Im Moment gibt es nämlich keine Anreize, in diesem Bereich aktiv zu werden, obwohl es für viele Bauern und viele Länder eine gute Möglichkeit wäre, Einkommen zu generieren. Wenn Brasilien keine Regenwälder mehr abholzen lässt und statt Rindfleisch in Zukunft Verschmutzungsrechte exportiert. Kurz: ich bitte diesen grundsätzlichen Gedanken noch mit einzubeziehen. Darunter kann auch erwähnt werden, dass es bereits Pilotprojekte gibt, in denen der Landwirt der seinen Ackerboden mit Humus anreichert, Geld für das darin gebundene CO2 erhält. (nicht signierter Beitrag von 2003:E2:700:9505:4D80:7439:2981:A169 (Diskussion) 19:53, 27. Aug. 2021 (CEST))

Das, worauf du anspielst, klingt schon an mehreren Stellen an („Aufforstungsprojekte“, „Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung“, „Offset-Mechanismus“). Grundsätzlich betrifft das den Rechtehandel für Emissionen von Schadstoffen, die sich in der Umwelt anreichern und für die künstliche oder natürliche Senken geschaffen werden können, also zum Beispiel Kohlenstoffsenken. Das ist eines der Designelemente eines Handelssystems und könnte anhand passender Literatur hier auch kurz als solches allgemein behandelt werden. Vielleicht nehme ich das mal in Angriff. --man (Diskussion) 21:35, 27. Aug. 2021 (CEST)
Es fehlt ganz grundsätzlich ein Kapitel "Anwendungsbereich", siehe unten. Zu dem Gedanken, dass Verschmutzungsrechte auch dezentral bzw. durch nicht-staatliche Akteure ausgegeben werden können: Ich bezweifle, dass das zielführend wäre. Denn die Wahrscheinlichkeit dass die Gesamtmenge der Verschmutzungsrechte dadurch so sehr steigt dass der Handel damit wirkungslos wird und letztlich einschläft, wäre sehr groß. Wie gesagt, es ist ein irreführender Ansatz, den Emissionshandel als ein marktwirtschaftliches Instrument zu sehen, denn das ist er nur zum Teil. Sinnvoll wäre aber bestimmt, da stimme ich zu, wenn der Staat die Verschmutzungsrechte nicht versteigern würde, sondern primär an Betriebe kostenlos ausgibt, die CO2 aus der Luft herausholen. Dass er das bisher offenbar kaum oder gar nicht tut, ist absurd.--Max schwalbe (Diskussion) 17:16, 5. Jan. 2023 (CET)