Dionysiuskirche (Grunbach)

Kirchengebäude in Remshalden, Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg

Die evangelische Dionysiuskirche ist ein Wahrzeichen von Grunbach, einem Ortsteil der Gemeinde Remshalden im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Die 1481 fertiggestellte Pfarrkirche ist eine ursprünglich dem Heiligen Dionysius (1451) und später Veranus (1537) gewidmete Wehrkirche.[1]

Dionysiuskirche mit Kirchplatz
Die Dionysiuskirche vor 1895
Karte des Kirchenbezirks von 1832

Geschichte

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Als Chorseitenturmkirche wurde sie 1481 an Stelle einer Vorgängerkirche, die vermutlich aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammte, gebaut.[2] 1863 wurde diese Kirche durch Christian Friedrich von Leins gotisierend korrigiert und verändert (u. a. Fenster und Chorbogen). Der achtseitige Turmhelm ist noch spätgotisch.

Ausstattung

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Der Chor hat einen 3/8 Chorschluss und ist mit einem einzigen Rippenstern gewölbt. Das Langhaus des Kirchenschiffs hat ein Holztonnen-Gewölbe von 1964. Die Sandsteinkanzel ist vom Anfang des 17. Jahrhunderts; deren Schalldeckel um 1720. Das Kruzifix ist ein vorzügliches Schnitzwerk des frühen 16. Jahrhunderts aus dem Umkreis von Hans Seyfer. Ein romanischer Taufstein stammt aus der Zeit um 1200. Im Chor befindet sich das Grabmal für Johannes Lins, Priester aus Winnenden (gest. 1517), mit der Figur des Verstorbenen in flachem Relief. Die Bleiglasfenster im Chor sind von Wolf-Dieter Kohler von 1964.[3] Im Schiff befinden sich zwei Fenster von Hans Gottfried von Stockhausen von 1999.

Die Kirche ist eingebunden in eine Wehrkirchenarchitektur. Das Steinkirchenbauwerk ist umgeben von einer Ringmauer, die wegen des abfallenden Geländes auf der Ost- und Südseite starke Stützpfeiler aufweist. Der dreigeschossige Turm besitzt Schießscharten. In der südlichen Mauer befinden sich zwei Steinkreuze (vermutlich Sühnekreuze) mit eingemeißeltem Winzermesser („Horbe“) und ein mittelalterlicher Ortsarrest (dem sog. „Karräsperle“).

Das Geläute besteht aus 4 Glocken, dies sind die Domenika (es1), Betglocke (f1), Kreuzglocke (as1), Taufglocke (c2). Die älteste der Glocken stammt aus dem Jahr 1786, die anderen wurden 1954 gegossen.

Literatur

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  • Grunbach. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Schorndorf (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 29). J. B. Müller, Stuttgart 1851, S. 137–141 (Volltext [Wikisource]).
  • Die evangelische Dionysiuskirche in Grunbach. In: Remshaldener Ortsgeschichten – Bauwerke und Denkmäler. BAG-Verlag, 2010, ISBN 978-3-86705-061-6 (27 S.).
  • Hermann Kull, Rosemarie Kull: Grunbachs historische Gebäude und ihre Geschichte(n) – Teil 8: Die Dionysiuskirche. In: Remshaldener Ortsgeschichten – Bauwerke und Denkmäler 17. BAG Verlag, ISBN 978-3-86372-064-3 (66 S.).
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Commons: Dionysiuskirche (Remshalden-Grunbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 49′ 9,5″ N, 9° 25′ 4,7″ O

Einzelnachweise

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  1. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg, Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1978, Band III, S. 539
  2. Stationen des Ortsrundgangs in Grunbach. Gemeinde Remshalden, abgerufen am 18. März 2024.
  3. Remshaldener Ortsgeschichten - Pfarrkirche