Dionis Wasserburg

deutscher Lithograf

Dionis Wasserburg (vollständig Johann Dionysius Bernhard Wasserburg) (* 25. Oktober 1813 in Mainz; † 16. Juni 1885 ebenda) war ein deutscher Lithograf.

Leben Bearbeiten

Dionis Wasserburg war der Sohn von Andreas Wasserburg (1775–1853) und seiner Frau Dorothea geb. Bornemann, einer seiner Brüder war Philipp Wasserburg (1827–1897). Er erlernte in Mainz das Lithographen-Handwerk und ging im Herbst 1835 in die Schweiz, wo er in Neuchâtel Mitglied des örtlichen Clubs der politischen Handwerkerorganisation Junges Deutschland des Vormärz wurde. Im Juli 1836 wurde er nach Frankreich abgeschoben und nach London weitergeleitet. Dort heiratete er 1837 Sarah Louise Scheurer (* 24. Januar 1819 in London), die Tochter eines deutschen Kuchenbäckers. Er kehrte 1837 nach Mainz zurück, wo er 1838 einen lithographischen Betrieb eröffnete und bis zu seinem Tode führte. Er wechselte mehrfach die Wohnung.[1] Er wurde auf dem Mainzer Hauptfriedhof begraben.

 
Tafel 3 Die Aureuskapelle

Historische und architektonische Merkwürdigkeiten von Mainz Bearbeiten

Sein Hauptwerk bildet das Werk Historische und architektonische Merkwürdigkeiten von Mainz in seiner Vorzeit und Gegenwart herausgegeben in der Lithographie von D. Wasserburg in 35 Lieferungen, Mainz 1842.[2]

Die 35 großformatigen Tafeln[3] gehen auf ältere Vorlagen zurück und zeigen größtenteils Bauten, die während der Französischen Revolution bzw. in der nachfolgenden napoleonischen Herrschaft zerstört bzw. abgerissen worden waren. Einige Lithographien wurden von anderen Lithographen ausgeführt, die für Wasserburg tätig waren: Pet. Calvi,[4] J. C. Meyer,[5] I. Nawratil.[6] und H. Sturn[7]

Vollständige Exemplare des Werkes sind von großer Seltenheit, da die Ansichten im Kunsthandel meist einzeln verkauft werden.[8]

Tafeln

Weitere Lithographien Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. 1842 Hintere Präsenzgasse 342; 1845 Weihergarten 13; 1853 Emmeransstraße 13; 1870 Große Langgasse 9; 1880 Köthergäßchen 6.
  2. Nachdruck Verlag Gerd Mertin, Königswinter 1985, hrsg. von Klaus Wasserburg.
  3. Blattgröße ca. 30 × 37 cm; Bildgröße ca. 18,7 × 23,3 cm.
  4. Signierte Tafel VIII–IX.
  5. Signierte Tafel II.
  6. Signierte das Titelblatt.
  7. Signierte Tafel XV–XX.
  8. Ein vollständiges Exemplar befindet sich in der Stadtbibliothek Mainz Signatur Mog:2º /51, ein weiteres in der Universitätsbibliothek Mainz Signatur 2º G 6230.
  9. Fahnenwagen der Mainzer Truppen aus der Schlacht bei Göllheim 1298, bis zur Zerstörung von 1793 in der Mainzer Rüstkammer vorhanden. Die Lithographie entstand nach einer Zeichnung von Franz Joseph Bodmann, heute im Stadtarchiv Mainz BPS IVa 1. Wilhelm Janssen, Hugo Stehkämper (Hrsg.): Der Tag bei Worringen, 5. Juni 1288. Böhlau, Köln 1988, ISBN 3-412-04388-5, S. 200, Abb. 5.
  10. Wahl 1982, Abb. S. 135.
  11. Wahl 1982, Abb. S. 132.