Diebrunn

Ortsteil von Wernberg-Köblitz

Diebrunn ist ein Ortsteil von Wernberg-Köblitz im bayerischen Landkreis Schwandorf.

Diebrunn
Koordinaten: 49° 33′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 49° 33′ 10″ N, 12° 8′ 36″ O
Höhe: 375 m
Postleitzahl: 92533
Vorwahl: 09604
Diebrunn (Bayern)
Diebrunn (Bayern)

Lage von Diebrunn in Bayern

Diebrunn (2022)
Diebrunn (2022)

Geographie Bearbeiten

Der Ort befindet sich linksseitig der Naab im Naturpark Oberpfälzer Wald. Er hat etwa 50 Einwohner. Direkt durch die Ortsmitte verläuft die Staatsstraße 2657 von Wernberg-Köblitz nach Weiden in der Oberpfalz.

Etymologie Bearbeiten

Der Ortsname Diebrunn dürfte sich von einer Siedlung mit „Zwei Brunnen“ ableiten. 1587 taucht in den Köblitzer Kirchenrechnungen jedoch auch ein Hanns Dobmayr zu „Dieb-Prunn“ auf.[1]

Geschichte Bearbeiten

Diebrunn dürfte zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine typische Ausbausiedlung gewesen sein. Die Förderung erfolgte durch den Bischof Nikolaus von Regensburg, der innerhalb der am Ende des 13. Jahrhunderts neugegründeten Pfarrei Köblitz Neubruchzehente vergab.[2] Diebrunn gehörte schon bald zum Kernbereich der Herrschaft Wernberg. Erstmals tauchen nothaftische Lehen zu „Dyep prwnn“ am 30. November 1366 auf, die der Wernberger Burgherr Albrecht Nothaft zur Sicherung des Heiratsgutes seiner Schwägerin verschrieb. Unter den Anwesen besaß eines „chünzel der pecher“, was auf die Pechherstellung für die Burg schließen lässt.[3]

Die früheste Information zur Diebrunner Eisenindustrie ist 1356 der Nachweis von Erzlieferungen auf die Schütt von Köblitz.[4] Der Nachweis für einen Hammer scheint erst gut dreißig Jahre später mit der Hammereinigung des Jahres 1387 gegeben.[5] Der im Siegel Nr. 37 der Hammereinung von 1387 nachweisbare Hammermeister und Amberger Bürger Conrad Pflaum in „Grienlein“ (Grünau, Diebrunn), im Volksmund „Chuncz der Hammersmyd“. Chuncz für Konrad dürfte hierher zu beziehen sein.[6] Er wird auch nochmals beim Verkauf des Hammers im Jahr 1394 urkundlich.[7] Der Ortsname Diebrunn dürfte in jener Zeit bei weitem noch nicht stabil gewesen sein, denn der Hammer wurde immer wieder nach Siedlungen in der Nähe bezeichnet: Grünau, Feistelberg, Köblitz und sogar Wernberg, nach dem bekannteren Burgnamen. Bezeichnenderweise hat der Ort Diebrunn im Volksmund bis heute den Namen „Hammer“. Noch Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Ort in Karten als Kobliz oder Althammer bezeichnet.[8] Die letzten Erzlieferungen sind für das Geschäftsjahr 1603/1604 belegt.[9] Danach dürfte der Hammerbetrieb eingestellt worden sein.

Beim Übergang der Herrschaft Wernberg von den Wispeck an die Landgrafen von Leuchtenberg (1530) wurden für Diebrunn der Herrschaft Wernberg zugehörig 2 Höfe, 3 Lehen und 1 Hammer ausgewiesen.[10] Als die Amberger Regierung 1639 ihre unterstellten Ämter aufforderte, die vorhandenen Haushaltungen in den einzelnen Orten für die Zuweisung von Winterquartieren für mehrere Regimenter zu melden, wurden in Diebrunn 7 Haushaltungen ausgewiesen.[11] In der statistischen Beschreibung des Pflegamtes Wernberg hatte Diebrunn kurz vor 1800 18 Anwesen. Der Ort hatte auch ein Hirtenhaus und gehörte zur Pfarrei Oberköblitz.[12]

Das landwirtschaftlich geprägte Diebrunn gehörte ursprünglich zur Gemeinde Oberköblitz, welche 1828 aus den Steuerdistrikten Oberköblitz, (Oberköblitz, Diebrunn und Feistelberg) und Unterköblitz (Unterköblitz und Kettnitzmühle) gebildet wurde. Ausgenommen Kettnitzmühle gehörten alle Orte der Gemeinde, zum leuchtenbergischen Pflegamt Wernberg. 1972 wurde die Gemeinde Neunaigen im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Oberköblitz eingegliedert. Am 1. Januar 1974 vereinigten sich der Markt Wernberg und die Gemeinde Oberköblitz zur Marktgemeinde Wernberg-Köblitz.[13]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Diebrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. StAAm, Oberpfälzer Kirchenrechnungen St. Emmeram in Köblitz, Rechnungsjahr 1587.
  2. BayHStAM, Hochstift Regensburg, U248 v. 14. September 1318.
  3. BayHStAM, Nothaft-Akten, V, Nr. 89.
  4. Die Oberpfalz, Monatszeitschrift, Kallmünz, Jahrgang 1968, S. 274.
  5. Stadtarchiv Amberg, Urk. 216, Große Hammereinung vom 7. Januar 1387.
  6. Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz und Regensburg, Band 17, S. 177. Hans Nikol, Die Kastner von Amberg und der Hammer Unterschnaittenbach, erschienen in Die Oberpfalz Nr. 64, Jahrgang 1976 S. 289–301 und Nr. 65, Jahrgang 1977, S. 246–249, hier S. 291.
  7. StAAm, Urkunden, Leuchtenberg, Landgrafschaft Nr. 146.
  8. Mathäus Stang (1582–1639), Kartograf, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Plansammlung 1010. (Kopie v. 18. Jh. 2. Hälfte durch Carl von Flad, Kartenkopist).
  9. Franz Michael Ress, Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung der oberpfälzischen Eisenindustrie von den Anfängen bis zur Zeit des 30-jährigen Krieges in Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz, Regensburg 1950, Band 91 S. 61, 91.
  10. Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Vohenstrauß, Kallmünz 1977, S. 183.
  11. Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz, Regensburg, Band 84, S. 133f.
  12. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Nabburg, München/Kallmünz 1981, S. 183f.
  13. Die Geschichte von Wernberg-Köblitz auf der Homepage der Marktgemeinde (Memento des Originals vom 9. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wernberg-koeblitz.de