Dentig-Kloster

buddhistischer Tempel in der Volksrepublik China
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
དན་ཏིག་ཤེལ་གྱི་ཡང་དགོན
དན་ཏིག་དགོན་པ
Wylie-Transliteration:
dan tig shel gyi yang dgon
dan tig dgon pa
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
丹底寺
Pinyin:
Dāndǐ sì

Das Dentig-Kloster (auch Dänthig-Kloster, Dantig Gompa, tibetisch dan tig dgon pa[1] oder dan tig shel gyi yang dgon[2]) in der Nationalitätengemeinde Jinyuan 金源乡 der Tibeter des Autonomen Kreises Hualong der Hui der Hui in der chinesischen Provinz Qinghai ist ein historisch bedeutendes Kloster der Gelbmützen (Gelugpa)-Schule des tibetischen Buddhismus in Zentral-Amdo.

Lage des Autonomen Kreises Hualong der Hui der Hui (rosa) im Regierungsbezirk Haidong (gelb)

Der Gründer des Klosters, Lachen Gongpa Rabsel (892–975 oder 952–1035)[3], wurde von den drei als die 'Drei Weisen aus Tibet'[4] bekannten Mönchen ordiniert, die aus „Zentraltibet“ geflohen waren, um der Verfolgung durch König Lang Darma (reg. 836–842 oder 901–907)[5] zu entgehen. Gongpa Rabsel ordinierte hier wiederum die "zehn Mönche aus Ü und Tsang", darunter Lume[6], und setzte so die Traditionslinie fort. Der 13. Dalai Lama und der gegenwärtige 14. Dalai Lama, der buddhistische Mönch Tendzin Gyatsho, sind auch Halter dieser Ordinationslinie.[7]

Zitat Bearbeiten

Vorbemerkung: Sonderzeichen und Anmerkungen sind durchweg ausgelassen.

„Als König Glang dar ma im 9.Jh. die buddhistische Lehre zerstörte, gingen sTod lung pa Mar Sakya mu ne, Bo dong pa gYo dGe 'byung und gTsang Rab gsal nach Dan thig in A mdo und führten dort gemeinsam mit den beiden chinesischen Mönchen (Hva San) Kevan und Gyivan entsprechend der Sonderregelung für die abgelegenen Regionen nur zu fünft die volle Ordination für den berühmten Bla chen dGongs pa rab gsal (952-1035) durch. Im Jahre 978 leitete Bla chen dGongs pa rab gsal seinerseits für Klu mes Tshul khrims shes rab (geb. 10. Jh.), Lo ston rDo rje dbang phyugs (geb. 10. Jh.) und andere, insgesamt zehn Novizen, fünf aus gTsang und fünf aus dBus, die volle Ordination zum Bhiktsu. "Sukzessiv" breitete sich dann diese Linie zurück nach dBus und gTsang aus.[8]

Denkmal Bearbeiten

Das Kloster steht seit 1988 auf der Denkmalliste der Provinz Qinghai. Seit 2013 steht es auf der Denkmalsliste der Volksrepublik China.


Literatur Bearbeiten

Weitere Literatur Bearbeiten

  • Gyurme Dorje: Tibet handbook (Dentik Sheldrak / Dentik Shelgyi Bamgon) ISBN 9781900949330
  • Stag-śam Nus-ldan-rdo-rje, Keith Dowman: Sky dancer: the secret life and songs of the Lady Yeshe Tsogyel ISBN 9780710095763

Weblinks Bearbeiten

Chinesische Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. chin. Dandi si 丹底寺
  2. In chin. Schrift 丹斗谢吉央贡 bzw. tib. dan tig dgon pa; chin. Dandi si 丹底寺 oder 丹斗寺, Dandou si; engl. Dentig Monastery / Dandou Monastery / etc.
  3. tibet. bla chen dgongs pa rab gsal; chin. Laqin Gongba Raosai 喇钦•贡巴饶赛. - Siehe auch rywiki.tsadra.org: "Lachen Gongpa Rabsal" (gefunden am 22. Oktober 2009)
  4. tibet. bod kyi mkhas pa mi gsum; chin. Xizang sanxianzhe 西藏“三贤哲”
  5. Alexander Berzin: "Der Ursprung des gelben Hutes, der von den Mönchen der Gelug-Tradition getragen wird" StudyBuddhism.com (gefunden am 22. Juni 2016)
  6. tib. klu mes tshul khrims shes rab; chin. Lumei Chuchen Xirao 鲁梅•楚臣喜饶, auch Lumei Cuichen Xirao 卢梅•崔臣喜饶.
  7. Ven. Jampa Tsedroen (Carola Roloff): "Nonnenordination bald im tibetischen Buddhismus? Dalai Lama engagiert sich für die Nonnen" (buddhistwomen.eu) (gefunden am 22. Oktober 2009)
  8. Bhiksuni Jampa Tsedroen (Carola Roloff): "Wiederbelebung der Bhiksuni-Gelübde im Tibetischen Buddhismus - Aktuelle Entwicklungen" (Memento vom 11. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 1,7 MB) (buddhismuskunde.uni-hamburg.de), S. 148 f.
Dentig-Kloster (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
dan tig dgon; dan tig dgon pa; 丹斗谢吉央贡; Dandi si 丹底寺, Dandou si 丹斗寺; Dentig Monastery, Dandou Monastery; Dentig Gön; dan tig dgon

Koordinaten: 35° 54′ 25,6″ N, 102° 31′ 10,2″ O