Demaratos aus Korinth

Korinther des Altertums aus dem vornehmen Geschlecht der Bacchiaden

Demaratos aus Korinth (altgriechisch Δημάρατος Dēmáratos; lateinisch Demaratus) war ein Korinther des Altertums aus dem vornehmen Geschlecht der Bakchiaden, der sich, als die Bakchiaden durch den Tyrannen Kypselos aus Korinth vertrieben wurden, nach Tarquinii in Etrurien wandte und sich dort niederließ. Nach Dionysios von Halikarnassos (3.46.5) ist er dort durch Handel reich geworden. Demaratos heiratete eine etruskische Frau mit Namen Tanaquil. Aus der Ehe entstammen zwei Söhne: Arruns und Lucumo. Sein Sohn Lucumo, nachher Lucius Tarquinius Priscus genannt, wanderte nach Rom aus, wo er der Sage nach fünfter König von Rom wurde. Nach Tacitus (Annalen, 11.14) brachte Demaratos die Schreibkunst zu den Etruskern.

Demaratos wird bei verschiedenen antiken Autoren, wie Polybios (6.11a.7), Strabon (5.2.2), Dionysios von Halikarnassos und Titus Livius (1.34.1-3) erwähnt. Es bleibt unsicher, ob diese Person historisch ist. Für die römische Geschichtsschreibung war Demaratos jedoch wichtig, um schon im siebten Jahrhundert v. Chr. Verbindungen von Rom mit Griechenland aufzuzeigen.

Literatur Bearbeiten

  • Robert Leighton: Tarquinia, An Etruscan City. London 2004, ISBN 0715631624, S. 78–79.
  • Alan Blakeway: “Demaratus”: A Study in Some Aspects of the Earliest Hellenisation of Latium and Etruria. In: The Journal of Roman Studies. Band 25, 1935, S. 129–149.
  • David Ridgway, Francesca R. Ridgway: Demaratus and the Archaeologists. In: Richard Daniel De Puma, Jocelyn Penny Small (Hrsg.): Murlo and the Etruscans: art and society in ancient Etruria. The University of Wisconsin Press, Madison, Wisconsin 1994, S. 6–15.
  • Nancy A. Winter: Commerce in Exile: Terracotta Roofing in Etruria, Corfu and Sicily, a Bacchiad Family Enterprise. In: Etruscan Studies. Band 9, 2002, S. 227–236.