Danis-Tavanasa
Danis-Tavanasa (Breil/Brigels in der Surselva im Kanton Graubünden in der Schweiz. Per Ende 2009 lebten in Danis-Tavanasa 449 Personen.
) ist eine Fraktion der GemeindeDanis
BearbeitenDanis liegt auf der linken Seite des Vorderrheins am Anfang der Strasse hinauf nach Brigels auf einer Höhe von 842 m. ü. M.
Der Ortsname wird im Jahr 765 im Testament von Bischof Tello als Anives erwähnt. 1581 baute Abt Christian von Castelberg in Danis zur Abwehr der Reformation eine Dreifaltigkeitskapelle. Die heutige Dreifaltigkeitskirche wurde 1656 gebaut und 1995/1996 umgebaut.[1] Danis ist Standort der Primarschule der Fraktion und eines Teils der Gesamtgemeinde Breil/Brigels sowie der gesamten Sekundar- und Realschule.[2]
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Danis
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Ansicht von Westen
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Kirche Danis
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«Hostel with heart»
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Luftbild (1957)
Tavanasa
BearbeitenTavanasa ▼ , ein Strassendorf von rund 600 Metern Länge, liegt etwas tiefer als Danis in der Talsohle des Vorderrheins auf der rechten Flussseite auf einer Höhe von 788 m. ü. M.
Der Ort wurde 765 von Bischof Tello als Abbatissae urkundlich erwähnt, 1470 als thafanatzen. Nach 1185 bildete der Petersbach östlich von Tavanasa die östliche Grenze der Cadi, der Region um das talaufwärts gelegene Disentis/Mustér.
Die Schulkinder von Tavanasa besuchen die Schule entweder in Danis auf der anderen Flussseite oder in Breil/Brigels.
Unmittelbar oberhalb Tavanasa liegen auf einem nahezu unzugänglichen Felsblock die Ruinen der Burg Heidenberg. Diese liegt auf dem weit hinabreichenden Gemeindegebiet von Obersaxen Mundaun.
Im Jahr 2015 feierte Tavanasa – neben Sagogn[3] einer der wenigen der von Bischof Tello in seinem Testament erwähnten Orte – sein 1250-Jahres-Jubiläum, unter anderem mit einer Ausstellung und einem Freilichttheater.[4] In jüngster Zeit wurde Tavanasa durch das Werk des Schriftstellers Arno Camenisch bekannt.
Verkehr und Wirtschaft
BearbeitenDanis-Tavanasa ist seit 1890 durch die Kantonsstrasse mit dem rund 350 Meter höher liegenden Breil/Brigels verbunden. Mit Breil/Brigels ist Danis-Tavanasa auch durch eine Postautolinie verbunden. Nördlich des Dorfes Tavanasa liegt seit 1912 die Station der Rhätischen Bahn Tavanasa-Breil/Brigels.
1905 entwarf der Berner Ingenieur und Brückenbauer Robert Maillart zwischen Tavanasa und Danis eine Brücke über den Rhein, seinen ersten Dreigelenk-Kastenträger mit ausgeschnittenen Zwickeln,[5] der 1927 jedoch durch einen Murgang weitgehend zerstört wurde.[6] Die Nachfolgebrücke ist eine Konstruktion aus dem Jahre 1928 vom Churer Ingenieur Walter Versell[7] und steht seit Herbst 2016 nur noch den Fussgängern und Fahrradfahrern zur Verfügung. Am 30. September 2016 wurde die aktuelle Brücke über den Vorderrhein eröffnet, etwa 100 m flussaufwärts.[8]
Seit 1946 ist Danis-Tavanasa für die Elektrowirtschaft von Bedeutung. Die Axpo AG unterhält talaufwärts ein Ausgleichsbecken des Kraftwerks Tavanasa-Obersaxen.[9]
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Tavanasa
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Rheinbrücke (1906)
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Rheinbrücke (1928), von Tavanasa aus gesehen
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Rheinbrücke (2016) nach Westen
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Ausgleichsbecken
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Tourismusregion Brigels-Waltensburg-Andiast
- Adolf Collenberg: Danis. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Adolf Collenberg: Tavanasa. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kirchen Brigels, bei kirche-lichtblicke.ch ( vom 20. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ Schule auf breil.ch
- ↑ Avant 1250 onns era Sagogn chapitala Beitrag bei rtr.ch vom 23. November 2015
- ↑ Tavanasa blickt vielseitig auf seine Geschichte zurück Artikel bei suedostschweiz.ch vom 19. Januar 2015
- ↑ Bauplan
- ↑ Les ponts de Robert Maillart ( vom 29. März 2010 im Internet Archive)
- ↑ Alte Brücke von Tavanasa nach Danis ist gerettet ( des vom 6. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Artikel auf heimatschutz-gr.ch vom 20. April 2016
- ↑ Eröffnung der neuen Vorderrheinbrücke Danis Mitteilung auf gr.ch vom 30. September 2016
- ↑ Optimierung des Kraftwerks Tavanasa-Obersaxen ( des vom 6. Februar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Artikel bei strom.ch vom 28. April 2010
Koordinaten: 46° 45′ 16,3″ N, 9° 3′ 21,6″ O; CH1903: 723566 / 179423