DB-Baureihe 78.10

Tenderlok auf Basis der P8

Die beiden Fahrzeuge der Baureihe 78.10 der Deutschen Bundesbahn waren auf der Basis von der preußischen P 8 von der Firma Krauss-Maffei und dem Ausbesserungswerk Minden entwickelte Dampflokomotiven. Damit sollten die Beschleunigungswerte der Fahrzeuge, speziell für den Einsatz bei den Vorortbahnen und Stadtbahnen, verbessert werden.

DB-Baureihe 78.10
Nummerierung: DB 78 1001–1002
Anzahl: 2
Hersteller: Krauss-Maffei
Baujahr(e): 1951
Ausmusterung: 1961
Achsformel: 2’C2’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.237 mm
Höhe: 4.550 mm
Gesamtradstand: 14.070 mm
Leermasse: 81 t
Dienstmasse: 110,0 t
Reibungsmasse: 51,1 t
Radsatzfahrmasse: 17,3 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Indizierte Leistung: 868 kW
Treibraddurchmesser: 1.750 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.000 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderdurchmesser: 575 mm
Kolbenhub: 630 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 123
Anzahl der Rauchrohre: 26
Heizrohrlänge: 4.700 mm
Rostfläche: 2,58 m²
Überhitzerfläche: 58,90 m²
Verdampfungsheizfläche: 143,28 m²
Wasservorrat: 17 m³
Brennstoffvorrat: 5 t
Bremse: Druckluftbremse

Merkmale und Geschichte Bearbeiten

Das Lauf- und Triebwerk sowie der Kessel der beiden Fahrzeuge mit den ursprünglichen Betriebsnummern 38 2919 und 38 2990 blieben nahezu unverändert. Umgestaltet wurde der Führerstand. Hinzu kam ein Kurztender, welcher über eine Deichsel an die Lok gekoppelt war und die Laufeigenschaften bei Rückwärtsfahrt verbesserte. Als Tenderlokomotiven erhielten sie die Betriebsnummern 78 1001 und 1002. Sie verkehrten zunächst im Münchner Raum, später im Raum Augsburg und zuletzt am Bodensee.

Weitere P8-Lokomotiven wurden nicht umgebaut, denn mit der Ausmusterung der Kriegslokomotiven bei der DB bis 1954 wurden in großer Zahl Wannentender frei, die mit der P8 gekuppelt werden konnten. Damit war eine Umrüstung zu wendezugfähigen Loks mit einer Rückwärtsgeschwindigkeit von 85 km/h und mit einer wesentlich größeren Reichweite auch mit einfacheren Mitteln möglich geworden.

Somit blieben die beiden Lokomotiven 78 1001 und 78 1002 die einzigen ihrer Art und wurden bereits 1961 wieder ausgemustert und anschließend verschrottet.

Literatur Bearbeiten

  • Manfred Weisbrod, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Dampflokomotiven deutscher Eisenbahnen. Baureihe 60–96, Düsseldorf 1982, ISBN 3-87094-083-2.