Cotillon-Artikel, meist verkürzt als Cotillons bezeichnet, sind effektvoll-dekorative, fabrikmäßig hergestellte Papierwaren, die auf Bällen beim Cotillon an die Tanzenden verteilt wurden, um zwischen den Paaren wechselseitig verschenkt zu werden.

Der Cotillon

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Der vor allem zwischen 1860 und 1914 beliebte Cotillon (auch Kotillon, engl. cotillion) war seinerzeit der Höhepunkt jedes Balles. Er bestand aus einer wechselvollen Abfolge von Contretänzen, auch Polkas und Walzern, die ihren Reiz aus wechselnden Gruppierungen, teilweise freier Partnerwahl und neckischen Spieleinlagen bezog. Die zahlreichen Touren wurden von einem Festordner angesagt und mit Blumenspenden an die Damen, Papierordensverleihungen an die Herren, Knallbonbonverteilung und anderen Überraschungen angereichert, die alle möglichen, meist aus billigen (Papier-)Materialien gefertigten Requisiten erforderten.

Die Cotillonartikel

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Diese als Cotillons bezeichneten Cotillonartikel haben sich materiell kaum erhalten; ihr Variantenreichtum ist vor allem aus den Verkaufskatalogen von Herstellern und Großhändlern bekannt. Zu den bei Tanzveranstaltungen verwendeten Cotillons gehörten: Fächer, Ballspenden, Tanzkarten, Knallbonbons, Cotillon-Orden, Papierblumenbuketts, Tanzkontroller, im erweiterten Sinne auch andere Festartikel wie Papiermützen, Girlanden, Lampions, Papierschärpen, -schleifen und vieles mehr. Viele der mit den Cotillons vergleichbaren Karnevalsartikel wurden von den gleichen Herstellern angeboten.

Literatur

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  • Konrad Vanja: Cotillon-Artikel In: Christa Pieske: ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860-1930. Museum für deutsche Volkskunde, Berlin 1983, ISBN 3-88609-123-6, S. 104–106.
  • Fritz Bernhard: Ballspenden. Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 127, Harenberg Verlag, Dortmund 1979, ISBN 3-88379-127-X