Concurrence (Quanteninformatik)

Maß der Verschränkung zweier Qubits in der Quanteninformatik

Die Concurrence (englisch für „Mitwirkung“, „Übereinstimmung“, „Zusammentreffen“) bezeichnet in der Quanteninformatik ein Maß der Verschränkung zweier Qubits. Die Concurrence ist genau dann gleich Null, wenn ein Zustand separabel ist und gleich Eins für maximal verschränkte Zustände.

Definition

Bearbeiten

Die Concurrence ist als Funktion der Dichtematrix   eines Zustandes definiert als[1][2][3][4]

 

Hierbei sind   die Eigenwerte in absteigender Reihenfolge der hermiteschen Matrix

 

mit

 

dem Spin-geflippten Zustand von   und der Pauli-Matrix  . (Die komplexe Konjugation   ist in der Eigenbasis von   zu nehmen.) Alternativ stellen die   die Wurzeln der Eigenwerte der nicht-hermiteschen Matrix   dar.[2] Alle   sind hierbei nicht-negative reelle Zahlen.

Für einen reinen Zustand   vereinfacht sich die Definition zu

 

Eigenschaften

Bearbeiten

Aus der Concurrence kann die Formationsverschränkung für bipartite Zustände durch eine monotone Abbildung berechnet werden. Die Formationsverschränkung ist aber auch für Qubit-Zustände höherer Dimension definiert.

Für reine Zustände ist die Concurrence ein Polynom   invariant unter den Koeffizienten des Zustandes.[5] Für gemischte Zustände kann die Concurrence als konvexe Fortsetzung definiert werden.[3]

Die Concurrence eines Qubits mit dem Rest eines Systems kann die Summe der Concurrences von Qubit-Paaren, zu denen es gehört, nicht übersteigen.[6][7]

Verallgemeinerung

Bearbeiten

Die Concurrence kann auf  -dimensionale Systeme verallgemeinert werden.[8][9] Für reine Zustände gilt

 

wobei   der reduzierte Zustand im ersten der beiden Systeme ist. Für einen gemischten Zustand   ist   über eine konvexe Dach-Konstruktion definiert. Anders als im Fall von Qubits ist keine analytische Formel bekannt und es gilt auch nicht mehr, dass die Formationsverschränkung eine monotone Funktion der Concurrence ist.

Eine andere Verallgemeinerung[10] ist nur für spezielle Zustände definiert. In diesem Fall besteht aber der monotone Zusammenhang mit der Formationsverschränkung weiter.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Scott Hill, William K. Wootters: Entanglement of a Pair of Quantum Bits. 1997, arxiv:quant-ph/9703041 .
  2. a b William K. Wootters: Entanglement of Formation of an Arbitrary State of Two Qubits. 1998. doi:10.1103/PhysRevLett.80.2245
  3. a b Roland Hildebrand: Concurrence revisited. 2007, doi:10.1063/1.2795840
  4. Ryszard Horodecki, Paweł Horodecki, Michał Horodecki, Karol Horodecki: Quantum entanglement. 2009, doi:10.1103/RevModPhys.81.865
  5. D. Ž. Ðoković, A. Osterloh: On polynomial invariants of several qubits. 2009, doi:10.1063/1.3075830
  6. Valerie Coffman, Joydip Kundu, William K. Wootters: Distributed entanglement. 2000, doi:10.1103/PhysRevA.61.052306
  7. Tobias J. Osborne, Frank Verstraete: General Monogamy Inequality for Bipartite Qubit Entanglement. 2006, doi:10.1103/PhysRevLett.96.220503
  8. Armin Uhlmann: Fidelity and Concurrence of conjugated states. In: Phys. Rev. A. Band 62, 2000, S. 032307, doi:10.1103/PhysRevA.62.032307, arxiv:quant-ph/9909060.
  9. Pranaw Rungta, V. Bužek, Carlton M. Caves, M. Hillery, and G. J. Milburn: Universal state inversion and concurrence in arbitrary dimensions. In: Phys. Rev. A. Band 64, 2001, S. 042315, doi:10.1103/PhysRevA.64.042315, arxiv:quant-ph/0102040.
  10. Shao-Ming Fei et al.: Entanglement of formation for a class of quantum states. 2003 arxiv:quant-ph/0304095.