Cima Sassara

Berg in den italienischen Alpen

Die Cima Sassara ist ein 2894 m s.l.m. hoher Berg in der Brentagruppe.

Cima Sassara

Die Nord- und Westflanke der Cima Sassara mit dem Bivacco Bonvecchio

Höhe 2894 m s.l.m.
Lage Trentino, Italien
Gebirge Sasso-Alto-Massiv, Nordkette, Brentagruppe
Schartenhöhe 208 m ↓ Passo di Val Gelada
Koordinaten 46° 15′ 3″ N, 10° 53′ 27″ OKoordinaten: 46° 15′ 3″ N, 10° 53′ 27″ O
Cima Sassara (Brenta)
Cima Sassara (Brenta)
Typ Felsberg
Gestein verschiedene Kalksteinformationen
Alter des Gesteins zwischen Rhaetium in der Obertrias und Sinemurium im Unterjura[1]
Erstbesteigung 1882 durch Alberto und Orazio de Falkner geführt von Angelo Ferrari
Normalweg Gipfelgrat

Lage und Beschreibung

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Die am Hauptkamm der Nordkette gelegene Cima Sassara gehört nach Karl Schulz zum Massiv des Sasso Alto (2897 m).[2] Sie liegt unmittelbar nördlich des nur geringfügig höheren Sasso Alto und ist von letzterem durch eine kleine unbenannte Scharte getrennt.[3] Der Gipfelbereich hat das Aussehen eines langgezogenen von Süd nach Nord verlaufenden mit Geröll bedeckten fast horizontalen Grates. Die Ostseite fällt senkrecht zum Val Gelada di Tuenno ab. An ihrer Nordwestseite steigt sie stufenartig zum Hochkar Conca della Prigione ab.[4] Der vollständig mit Geröll bedeckten Westflanke verdankt die „Steinige Spitze“ ihre Namen. Südwestlich des Gipfelgrates zweigt ein brüchiger Kamm zum Cimón della Pozza (2820 m) ab und nördlich ist sie mit einem weiteren Kamm mit der Cima Paradiso (2838 m) verbunden. Das weithin sichtbare eiserne Gipfelkreiz wurde 1977 von der Sektion Dimaro der SAT aufgestellt.[5]

Alpinismus

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Die erste dokumentierte Besteigung fand 1882 durch Alberto de Falkner in Begleitung seines Sohnes Orazio unter der Führung von Angelo Ferrari statt. Wahrscheinlich wurde der Gipfel bereits vorher zu einem unbekannten Zeitpunkt von Jägern erstmals betreten.[6] Karl Schulz bestieg die Cima Sassara am 26. Juli 1891 von Madonna di Campiglio aus in etwa fünf Stunden über das Val Gelada di Campiglio. Vermutlich benutzte er dabei denselben Aufstiegsweg der Erstbesteiger.[7]

Routen und Stützpunkte

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Die Cima Sassara wird normalerweise nur bei der Überschreitung des Grates der Nordkette bestiegen. Vom Klettersteig „Claudio Costanzi“ zweigen nördlich und südlich zwei markierte Wege unschwierig zum Gipfel ab. Als Stützpunkt kann das etwa 300 m nördlich des Gipfels liegende Bivacco Bonvecchio (2790 m) dienen. Die mehrere hundert Meter senkrecht abfallende Ostwand wurde erst 2007 erstmals begangen. Sie weist mehrere Routen bis zum Schwierigkeitsgrad UIAA VIII auf.[8]

Literatur und Karten

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  • Karl Schulz: Die Brenta Gruppe. In: Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg.): Die Erschliessung der Ostalpen: III. Band Die Centralalpen östlich vom Brenner und die südlichen Kalkalpen. Bearbeitet von Eduard Richter. Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894, S. 346–348 (Digitalisat).
  • Pino Prati: Dolomiti di Brenta. (=Guida dei Monti d’Italia). Arti grafiche Tridentum, Trient 1926, S. 277 (Digitalisat).
  • Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand 1977, S. 476–477.
  • Fabrizio Torchio, Enzo Gardumi: Guida alle Dolomiti di Brenta: Settore settentrionale. Panorama, Trient 1990, S. 78–80.
  • Francesco Cappellari: Dolomiti di Brenta. Volume 3: Vallesinella, Campa e Catena Settentrionale. Idea Montagna, Piazzola sul Brenta 2016, ISBN 978-88-97299-75-2, S. 160–163.
  • Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 5 Presanella, Adamello, Dolomiti di Brenta. Euroedit, Trento 2017, ISBN 978-88-941381-3-9.
  • Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici, Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Carta Geologica d’Italia: Malè. Foglio 042. Maßstab 1:50.000 (Digitalisat).
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Commons: Cima Sassara – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Agenzia per la Protezione dell’Ambiente e per i servizi tecnici, Provincia Autonoma di Trento – Servizio Geologico (Hrsg.): Carta Geologica d’Italia: Malè. Foglio 042. Maßstab 1:50.000.
  2. Karl Schulz: Die Brenta Gruppe. S. 346–347.
  3. Fabrizio Torchio, Enzo Gardumi: Guida alle Dolomiti di Brenta: Settore settentrionale. S. 80.
  4. G. Buscaini, E. Castiglioni: Dolomiti di Brenta. S. 476.
  5. Fabrizio Torchio, Enzo Gardumi: Guida alle Dolomiti di Brenta: Settore settentrionale. S. 78.
  6. Angelo Elli: Cima Sassara – (2894 m.). In: angeloelli.it. Abgerufen am 10. Juni 2024 (italienisch).
  7. Pino Prati: Dolomiti di Brenta. S. 277.
  8. Francesco Cappellari: Dolomiti di Brenta. Volume 3: Vallesinella, Campa e Catena Settentrionale. S. 160–163.