Christoph Jakob Lidl

Tiroler Adliger, österreichischer Feld- und Hauszeugmeister, sowie schwäbischer Landvogt

Christoph Jakob Lidl (* um 1540 in Schongau; † um 1597) war ein Tiroler Burghauptmann, österreichischer Feld- und Hauszeugmeister sowie schwäbischer Landvogt.

Familienwappen

Leben Bearbeiten

Er stammte aus dem briefadligen Geschlecht Lidl von Mayenburg, das ursprünglich aus dem Herzogtum Bayern stammte. Sein Vater war Jakob Philipp Lidl, Kastner, Stadt- und Landrichter zu Schongau, der 1549 zusammen mit seinem Onkel in den Reichsritterstand erhoben wurde.[1] Christoph Jakob Lidl soll als Gefolgsmann Philippine Welsers über Augsburg an den Hof in Innsbruck gekommen sein.[2] Er trat in österreichische Kriegsdienste und zeichnete sich in mehreren Schlachten aus. Der Tiroler Landesfürst ernannte ihn zum Burghauptmann von Ambras und Oberverwalter von Hörtenberg, Rottenburg und Rotholz. Darauf bekleidete er das Amt des ober- und vorderösterreichischen Feld- und Hauszeugmeisters. 1586 erwarb er Schloss Stein unter Lebenberg, sowie 1592 das landesfürstliche Gericht und Feste Mayenburg mit Tisens als landesfürstliches Lehen. 1589 trat er die Nachfolge Georg Ilsungs als schwäbischer Landvogt an. Im Kammerverzeichnis erscheint er als einer der vermögendsten Grundbesitzer Tirols.[3] Da er kinderlos war, ging das Erbe an die Familie seines Bruders Hans Urban Lidl, Obersthofmeister, Geheimrat und Landvogt der Markgrafschaft Burgau. 1597 wurde Georg Fugger Freiherr von Kirchberg und Weißenhorns schwäbischer Landvogt.[4][5] Seine Schwester Susanna Christina Lidl fungierte am Hof in Innsbruck ebenfalls als Obersthofmeisterin.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ludwig Heufler von Hohenbühel: Beiträge zur Geschichte des Tiroler Adels. In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Erster Band, Selbstverlag, Wien 1891, S. 103 (Digitalisat).
  2. Rudolf von Granichstaedten-Czerva: Meran: Burggrafen und Burgherren. Verlag der Österreichischen Staatsdr., 1949, S. 163 (google.com [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
  3. Josef Hirn: Erzherzog Ferdinand II. von Tirol: Geschichte seiner Regierung und seiner Länder. Wagner, 1888, S. 468 (google.com [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
  4. Peter Steuer: Die Außenverflechtung der Augsburger Oligarchie von 1500–1620: Studien zur sozialen Verflechtung der politischen Führungsschicht der Reichsstadt Augsburg. AV-Verlag, 1988, ISBN 978-3-925274-17-6, S. 144 (google.com [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
  5. Jakob Otto: Ilias in nuce Casuum Exceptorum Sive Causarum (ut quidam volunt) Reservatarum vel Inavocabilium inprimis Judicii Provincialis Sueviae: Oder Ohnverfänglicher Entwurff des Freyen kayserlichen Land-Gerichts Ehehäfftinen: Welcher in sich begreiffet 1. Deroselben Um- und Beschreibung; wie auch dero Abtheilung; 2. Den Ursprung deroselben; 3. Dero Handlungen und Fällen; 4. Etliche Form- und Formuln deroselben; 5. Nachwürkende Ursachen der Affinität- und Contrarietäten. Christian Sigmund Froberg, 1685, S. 74 (google.com [abgerufen am 19. Dezember 2022]).