Christian Albrecht von Benzon

dänischer Historienmaler

Christian Albrecht von Benzon (* 11. Juli 1816 in Kopenhagen; † 3. September 1849 in Paris) war ein dänischer Historienmaler.

Der Tod Knuts des Heiligen, Gemälde von Christian Albrecht von Benzon (1843)

Leben Bearbeiten

Sein Eltern waren der Kammerjunker und Rittmeister Jacob von Benzon (1759–1842) und dessen zweite Ehefrau, der Opernsängerin Sophie Catherine, geborene Holm (1796–1862).

Benzon studierte von 1833 bis 1836 Porträt- und Historienmalerei an der Kopenhagener Kunstakademie, unter anderem bei dem deutschstämmigen Historienmaler Johann Ludwig Lund. In dieser Zeit entstand sein Bildnis des Dichters Hans Christian Andersen. Anschließend setzte er seine Ausbildung in Düsseldorf fort, wo er 1839 bis 1843 in den Malklassen von Theodor Hildebrandt[1] und Friedrich Wilhelm von Schadow an der Kunstakademie eingeschrieben war. Privat schloss er sich dem norwegischen Maler Adolph Tidemand an, der 1839 sein Porträt malte[2] und bis 1841 ebenfalls Schüler Hildebrandts an der Kunstakademie war. Beide kannten sich bereits vom gemeinsamen Studium in Kopenhagen. In Düsseldorf heiratete von Benzon die Malerin Marie Therese Cazin. 1845 übersiedelte er nach Paris, wo er sich trotz einiger Achtungserfolge verschuldete. 1848 reiste er letztmals nach Dänemark. Er starb in einem Pariser Schuldgefängnis an der Cholera, erst 33 Jahre alt.

Von Benzon gilt als einziger „wahrer“ Vertreter der Düsseldorfer Malerschule in der dänischen Kunst. 1842 schickte er sein Gemälde Die letzte Beichte, 1844 sein 1843 beendetes Gemälde Die Ermordung des Hl. Knud in der St.Albanskirche in Odense 1086, das als sein wichtigstes Werk gilt, von Düsseldorf nach Dänemark. Aus Paris reichte er 1846 für die Frühjahrsausstellung in Schloss Charlottenborg das Gemälde Normannenführer Hastings erobert eine italienische Stadt durch eine List ein. Für ein weiteres in Paris entstandenes Bild Louis IV. von Frankreich erkennt in Rouen in Gegenwart des Harald Blåtand von Dänemark Richard I. und dessen Nachkommen als Herzöge der Normandie an verlieh ihm Louis-Philippe I. eine Goldmedaille.

Benzon heiratete Hortense Cossin. Die Ehe war kinderlos.

Werke Bearbeiten

  • Bildnis Hans Christian Andersen. 1835: Schloss Frederiksborg, Nationalhistorisches Museum.
  • Die letzte Beichte (Der Tod des Don Juan), Düsseldorf 1840.
  • Die Ermordung des Hl. Knud in der St. Albanskirche in Odense 1086. Düsseldorf 1843.
  • Normannenführer Hastings erobert eine italienische Stadt durch eine List. in Paris entstanden; ausgestellt 1846.
  • Louis IV. von Frankreich erkennt in Rouen in Gegenwart des Harald Blauzahn von Dänemark Richard I. und dessen Nachkommen als Herzöge der Normandie an. Entstanden in Paris: Rouen, Rathaus.
  • Kopf eines Fischers. Auktion Bruun Rasmussen, Kopenhagen, 6. Juni 2011, Nr. 1007.

Ausstellungen Bearbeiten

  • Kopenhagen/Schloss Charlottenborg: 1836–38, 1842, 1844, 1846 (insgesamt elf Arbeiten).

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Wiegmann: Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Entstehung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler. Verlag der Buddeus’schen Buch- und Kunsthandlung (Ed. Schulte), Düsseldorf 1856, S. 236 (Digitalisat).
  • Benzon, Christian. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 81 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Benzon (Bentzon), Christian Albrecht von. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 362 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Band 1, Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt / Main 1921.
  • Herman Madsen: Den fynske Malerkunst. Levin & Munksgaard, Kopenhagen 1935.
  • Weilbachs Kunstnerleksikon. Udgivet af en komite støtte af Carlsbergfondet. Redaktion: Merete Bodelsen og Povl Engelstoft. Tredje udgave, Aschehoug, København, Band I (1949); 4. Auflage 1994 (mit weiterer Literatur).
  • Emmanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band I, 1976.
  • Benzon, Christian Albrecht von. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 9, Saur, München u. a. 1994, ISBN 3-598-22749-3, S. 153.
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 121–122 (Abb.), 124.
  • Ahlefeldt, Die Schleswig Holsteinische Ritterschaft, Band 1, Stammbaum Benson

Weblinks Bearbeiten

Commons: Christian Albrecht von Benzon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 426
  2. Ein weiteres Porträt Benzons schuf der Maler August Behrends (1821–1904) aus Odense (Weilbach).