Chinese Wall (Finanzwelt)

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In der Finanzwelt wird Chinese Wall als Metapher für die Praxis benutzt, Abteilungen eines Unternehmens, die von unterschiedlichen Zielsetzungen geleitet werden, so voneinander zu trennen, dass es zu keinem Informationsaustausch kommt, und damit Interessenkonflikte vermieden werden.[1]

Geschichte

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Der Begriff wurde in den USA nach dem Börsenkrach von 1929 geprägt. Die US-Regierung sah die Notwendigkeit, eine Trennung oder Informationsbarriere zwischen Investmentbankern und Emissionsgeschäft zu errichten. Das Ziel bestand darin, den Interessenkonflikt zwischen einer objektiven Bewertung von Unternehmen und dem Wunsch, sie bei einem Börsengang zu begleiten, zu begrenzen.[2]

Der Begriff lehnt sich damit an die Chinesische Mauer als Sinnbild für Größe und Stärke und ihre Fähigkeit an, zwei Seiten voneinander wirkungsvoll zu trennen.

Ironischerweise sind sowohl die Geschichte der Chinesischen Mauer als auch die Praxis des Konzepts von Chinese Walls voll von Beispielen, in denen diese Trennung nicht funktioniert oder zumindest nicht ihr Ziel erreicht hat.

Gegenwart

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Auch heute noch ist es die Regel, dass alle Vorgänge eines Börsengangs einschließlich der Finanzanalyse und der Kurspflege von verschiedenen Abteilungen der gleichen Bank durchgeführt werden.

In der IT-Sicherheit wurde das Konzept der Chinese Wall im Brewer-Nash-Modell aufgegriffen.

Auch bei den Consortien von Anwälten und Steuerberatern mit einer Vielzahl von Teilhabern kann es vorkommen, das konkurrierende Mandanten gleichzeitig vertreten werden. Auch in diesem Fall werden „Chinese Walls“ propagiert.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Muraille de Chine. 22. September 2017, abgerufen am 20. August 2022 (französisch).
  2. Dannieal Pleuso: Turning a blind eye: The complicit trespassing of ‘Chinese walls’ in financial institutions in New York. In: Critique of Anthropology. 2019, ISSN 0308-275X (kent.ac.uk [PDF]).