Carl Steiner (Basketballfunktionär)

deutscher Basketballfunktionär und Unternehmer

Carl Steiner ist ein deutscher Basketballfunktionär und Unternehmer.

Leben Bearbeiten

Steiners Vater Karl gründete 1947 das Unternehmen Steiner-Optik.[1] Carl Steiner, der als Springreiter Mitglied der Bayernauswahl war,[2] übernahm später die Unternehmensleitung.

1970 waren Carl Steiner und sein Bruder Horst entscheidend an der Gründung des Tischtennisvereins TTBG Steiner-Optik Bayreuth beteiligt, dessen Mannschaft in die Bundesliga aufstieg.[3] Horst Steiner übernahm das Präsidentenamt, Carl Steiner fungierte als Vizepräsident.[4]

Die Steiner-Brüder stiegen 1984 als Geldgeber beim damals wirtschaftlich angeschlagenen Basketball-Zweitligisten Olympia USC Bayreuth ein. In den bestehenden Tischtennisverein wurde Basketball als zweite Abteilung hinzugefügt. Später erfolgte die Änderung des Mannschaftsnames in BG Steiner-Optik Bayreuth, ehe der Name auf Steiner Bayreuth verknappt wurde. Mit Steiners finanzieller Hilfe entwickelte sich Bayreuth zu einer Spitzenmannschaft im deutschen Basketball und wurde 1988 DBB-Pokalsieger sowie 1989 Deutscher Meister und Pokalsieger.[5] 1988 wurden die Steiner-Brüder vom damaligen Oberbürgermeister Dieter Mronz mit der Bayreuth-Medaille in Silber ausgezeichnet.[6] Als sich sein Bruder 1990 aus beruflichen Gründen als Vereinsgeschäftsführer zurückzog, führte Carl Steiner den Verein fortan als Präsident. 1997 zog sich Steiner aus der Vereinsarbeit zurück und fuhr darüber hinaus die durch sein Unternehmen Steiner-Optik geleistete finanzielle Unterstützung zurück, übernahm aber anlässlich seines Abschieds als Präsident den Großteil der Vereinsverbindlichkeiten, die mit künftigen Werbeleistungen zugunsten von Steiner-Optik verrechnet wurden.[7] Die Bayreuther Basketballer stiegen in die zweite Liga ab.[4]

Ab März 2010 brachte er sich als Mitglied des Wirtschaftsbeirates der Bayreuther Bundesligamannschaft ein.[8] Im November 2013 wurde Steiner Mitglied des Aufsichtsrates der Bamberger Basketball GmbH, dem Betreiber des Bundesligisten Brose Bamberg,[9] unterstützte zusätzlich weiterhin die Bayreuther Bundesligamannschaft[8] und trug laut eigener Aussage Ende 2013 gemeinsam mit der Firma Medi dazu bei, dass die Stadt als Bundesliga-Standort gerettet wurde.[10] Im Frühjahr 2014 übernahm er das Amt des Vorsitzenden im neugegründeten Aufsichtsrat der Bayreuther Spielbetrieb-GmbH.[11] Er blieb bis 2016 in Bayreuth im Amt und brachte sich auch später ein, etwa bei der Suche nach einem neuen Geschäftsführer für den Bayreuther Bundesligisten im Jahr 2018, als die Wahl auf Björn Albrecht fiel, der vorher in Bamberg tätig gewesen war.[12] Steiner wurde alleiniger Gesellschafter der Bayreuther Spielbetrieb-GmbH.[13] Am 23. Januar 2023 gab Steiner seinen Rückzug als Alleinigergesellschafter zum 30. Juni desselben Jahres bekannt.[14]

Fußnoten Bearbeiten

  1. Geschichte. In: Steiner Optik. Abgerufen am 23. Januar 2023.
  2. Dino Reisner: Weil sich die Basketballer einem Tischtennisverein anschlossen. In: 111 Gründe, Medi Bayreuth zu lieben: Eine Liebeserklärung an die großartigste Basketball-Stadt der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2019, ISBN 978-3-86265-770-4, S. 68.
  3. Steiner Bayreuth: Mythos aus der Provinz. In: Spiegel Online. 16. Dezember 2008 (spiegel.de [abgerufen am 28. April 2019]).
  4. a b Basketball-Mythos Bayreuth: Steiniger Weg. In: Spiegel Online. 17. Dezember 2008 (spiegel.de [abgerufen am 28. April 2019]).
  5. Wolfram Porr: Basketball in Bayreuth: Als Post SV fing alles an. In: Bayerischer Rundfunk. 27. April 2017 (br.de [abgerufen am 28. April 2019]).
  6. Jahresrückblicke ab 1948 für die Stadt Bayreuth. In: Stadtarchiv Bayreuth. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. April 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bayreuth.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Dino Reisner: Weil Basket Bayreuth tapfer ums Überleben kämpfte. In: 111 Gründe, Medi Bayreuth zu lieben: Eine Liebeserklärung an die großartigste Basketball-Stadt der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2019, ISBN 978-3-86265-770-4, S. 152.
  8. a b Unternehmen Erste Liga: Die Wirtschaft spielt mit: Urgestein Carl Steiner engagiert sich im Wirtschaftsbeirat des BBC. In: Nordbayerischer Kurier. Abgerufen am 29. April 2019.
  9. Neuer Aufsichtsrat der Bamberger Basketball GmbH. In: Brose Bamberg. Abgerufen am 28. April 2019.
  10. Steiner mit Trainerwechsel nicht glücklich. In: Nordbayerischer Kurier. Abgerufen am 28. April 2019.
  11. Neues Gremium um Carl Steiner versteht sich als aktiver Teil in der Medi-Spielbetrieb-GmbH: Basketball: Ein Aufsichtsrat nicht nur zur Aufsicht. In: Nordbayerischer Kurier. Abgerufen am 28. April 2019.
  12. Martin Munzert: Björn Albrecht neuer Geschäftsführer der Medi-Basketballer. In: inbayreuth.de. Abgerufen am 28. April 2019.
  13. Sparkurs in Bayreuth. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 21. Mai 2020.
  14. Persönliche Erklärung von Alleingesellschafter Carl Steiner. In: Medi Bayreuth. Abgerufen am 23. Januar 2023.