Kannur (Malayalam: കണ്ണൂർ Kaṇṇūr [ ]), früher Cannanore, ist eine Stadt (Municipal Corporation) im südindischen Bundesstaat Kerala.[1]
Kannur കണ്ണൂർ | ||
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Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Kerala | |
Distrikt: | Kannur | |
Lage: | 11° 52′ N, 75° 22′ O | |
Höhe: | 25 m | |
Einwohner: | 232.634 (2011) | |
Website: | www.kannurmunicipality.in/ | |
Blick über Kannur |
Kannur liegt an der Malabarküste im Norden Keralas und hatte zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 63.797 Einwohner.[2] Die Stadt ist Verwaltungssitz des Distrikts Kannur.
Geschichte
BearbeitenKannur war früh ein wichtiger Hafen und wurde im 12. und 13. Jahrhundert zu einem Zentrum des Überseehandels mit Arabien und Persien. Nachdem Vasco da Gama bereits 1498 während seiner ersten Indienreise Kannur besucht hatte, wurde der Ort zu einem der ersten portugiesischen Stützpunkte in Indien. 1501 gründete Pedro Álvares Cabral eine Faktorei in Kannur, vier Jahre später folgte unter Francisco de Almeida der Bau des Fort St. Angelo. Im März 1506 besiegten die Portugiesen in einer Seeschlacht vor Kannur den Zamorin von Calicut (Kozhikode) und festigten damit ihre Macht an der Malabarküste.[3] Kannur blieb unter portugiesischer Kontrolle, ehe es Mitte des 17. Jahrhunderts von den Niederländern erobert wurde. Diese verkauften die Stadt 1771 an die lokale Herrscherfamilie der Ali Rajas, die einzige muslimische Herrscherdynastie Keralas. In den Mysore-Kriegen schlug sich Kannur auf die Seiten Tipu Sultans, was zur Folge hatte, dass die Briten die Stadt erstmals 1783 und endgültig 1790 eroberten. Kannur wurde als Teil des Distrikts Malabar in die Präsidentschaft Madras eingegliedert. Nach der indischen Unabhängigkeit kam die Stadt 1956 zum neugegründeten Bundesstaat Kerala und wurde Verwaltungssitz des Distrikts Kannur.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ https://kerala.gov.in/municipal-corparations
- ↑ Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex – Cities/Towns (in alphabetic order) ( vom 16. Juni 2004 im Internet Archive)
- ↑ Stefan Zweig: Magellan. Der Mann und seine Tat. Anaconda, München 2022, ISBN 978-3-7306-0235-5, S. 56.