Cambridge Crystallographic Data Centre

britische Non-Profit-Organisation

Das Cambridge Crystallographic Data Centre (CCDC) ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in Cambridge. Ihre Hauptfunktion ist die Zusammenstellung und Instandhaltung der Cambridge Structural Database ist, einer Datenbank für Kristallstrukturen von kleinen Molekülen. Weiterhin werden Analysen in der Datenbank zum Nutzen der wissenschaftlichen Gemeinschaft durchgeführt und Computerprogramme entwickelt, um Außenstehenden dasselbe zu ermöglichen.

Cambridge Crystallographic Data Centre
(CCDC)
Gründung 1965 in Cambridge
Gründer Olga Kennard
Sitz Cambridge
Zweck chemische Kristallographie
Geschäftsführung Jürgen Harter (CEO)[1]
Website Homepage
Front entrance of CCDC
Der Vordereingang der Zentrale des CCDC in Cambridge

Geschichte Bearbeiten

1962 gründete Olga Kennard eine Arbeitsgruppe für chemische Kristallographie am Department of Chemistry an der University of Cambridge. 1965 gründete sie das CCDC und die assoziierte Cambridge Structural Database. Zu dieser Zeit gab es nur ungefähr 3.000 publizierte Röntgenstrukturen von organischen Molekülen. Diese mussten außerdem in eine maschinenlesbare Form gebracht werden.[2] 1992 zog das CCDC in ein eigenes Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Chemiedepartment in Cambridge. Dieses Gebäude wurde vom dänischen Architekturprofessor Erik Christian Sørensen entworfen und hat 1993 den The Sunday Times Building of the Year Award gewonnen.[3]

Das CCDC wurde zwar 1987 unabhängig, ist allerdings weiterhin eng mit der Universität verbunden und bildet Studenten aus.

Gegenwärtige Forschung Bearbeiten

Die Mitarbeiter der CCDC betreuen die Datenbank für kleine organische und metallorganische Kristallstrukturen und machen diese der Öffentlichkeit zugänglich. Außerdem programmieren und unterhalten sie eine Bandbreite an Chemiesoftware, die genutzt werden kann, um die Daten der Datenbank in verschiedenen Naturwissenschaften zur Anwendung zu bringen.[2][4][5]

Software Bearbeiten

Das CCDC hat verschiedene Programme, darunter ConQuest und Mercury[6], entwickelt, die unter Windows und verschiedenen Arten von Unix, unter anderem Linux, funktionieren. ConQuest ist ein Suchinterface für die Cambridge Structural Database (CSD). Mercury ist dient zur Visualisierung von Kristallstrukturen und bietet seit der 2015 veröffentlichten Version eine Funktionalität zum 3D-Druck.[7]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Senior Management. In: The Cambridge Crystallographic Data Centre (CCDC). Abgerufen am 5. Januar 2021 (englisch).
  2. a b Sam Motherwell: Cheminformatics Developments: History, Reviews and Current Research. Hrsg.: Jan H. Noordik. IOS Press, 2004, ISBN 978-1-58603-450-4, 6: Cheminformatics and crystallography. The Cambridge Structural Database, S. 129–174.
  3. Erik Christian Sørensen. In: gravsted.dk. Abgerufen am 5. Januar 2021 (dänisch).
  4. Colin R Groom, Frank H Allen: Institutional Profile: Crystal structure information in drug discovery and development: current perspectives and new possibilities from the Cambridge Crystallographic Data Centre. In: Future Medicinal Chemistry. Band 2, Nr. 6, Juni 2010, ISSN 1756-8919, S. 933–939, doi:10.4155/fmc.10.186.
  5. Anna V. Vologzhanina, Yulia V. Nelyubina (Hrsg.): Chemical Bonding in Crystals and Their Properties. MDPI AG, 2020, ISBN 3-03936-170-8, S. 144.
  6. Frank H. Allen: The Cambridge Structural Database: a quarter of a million crystal structures and rising. In: Acta Crystallographica Section B Structural Science. Band 58, Nr. 3, 1. Juni 2002, ISSN 0108-7681, S. 380–388, doi:10.1107/S0108768102003890.
  7. 3D Printing: Easy as 1, 2, 3! In: The Cambridge Crystallographic Data Centre (CCDC). 19. August 2015, abgerufen am 18. Mai 2019 (englisch).