Der Champions Sporting Club Frankfurt e. V. ist der älteste reine Box-Verein in Frankfurt am Main. In der Boxwelt wird der Verein meist kurz CSC Frankfurt oder einfach nur CSC genannt.

Geschichte Bearbeiten

Name des Vereins Bearbeiten

Der CSC wurde 1964 von Horst Gauß, Olaf Rausch[1] und einigen Freunden in Frankfurt am Main als Central-Sporting-Club e. V. gegründet. Nach einem Brand des Vereinsheims kam der CSC 2005 in wirtschaftliche Schwierigkeiten, musste liquidieren und wird seit 2007 als Champion Sporting-Club Frankfurt e. V. weiterbetrieben. 2017 wurde der Verein in Champions Sporting Club Frankfurt e. V. umbenannt.

Vereinsgeschichte Bearbeiten

Nach der Vereinsgründung war der CSC zunächst vor allem auf regionaler Ebene tätig. Parallel zu den ersten Einzelerfolgen von Boxern legte die Vereinsführung aber von Anfang an Wert auf die Bildung einer Mannschaft. Dieser gelang 1977 der Aufstieg in die 2. Box-Bundesliga, in der sie 1983 die Deutsche Meisterschaft errang. Als Folge davon stieg die Mannschaft des CSC 1984 in die 1. Bundesliga auf und wurde in den Folgejahren (1985, 1988 und 1990) dreimal Deutscher Meister. Am 15. April 1984 stellte sie dabei in einem Mannschaftskampf gegen Leverkusen mit 3.500 Zuschauern einen bis heute im Amateurboxen unübertroffenen Zuschauerrekord auf.[2] Nachdem der CSC 1992 in die 2. Bundesliga abgestiegen war und 1993 aus finanziellen Gründen freiwillig in der Oberliga boxte, gelang bereits 1994 der Wiederaufstieg in die 2. Liga, der 1995 erneut der Abstieg in die Oberliga folgte. 1998 konnte die Mannschaft des CSC sich über ein Jahr Aufenthalt in der 2. Bundesliga dann 1999 wieder in die 1. Liga durchboxen. Nach Wegfall des Hauptsponsors gab der CSC 2002 das Mannschaftsboxen in Ligawettbewerben vorübergehend auf. In der Saison 2011/12 trat die Mannschaft des CSC nochmals in der 2. Bundesliga an, seitdem konzentriert sich der Verein mit seinen Boxern auf die Teilnahme an Einzelwettkämpfen.

In den Bundesliga-Mannschaften des CSC boxten zeitweise Reiner Hartmann[3] und Andreas Sidon.[4]

In den Trainingsanlagen des CSC bereiteten sich unter anderem Amos Lincoln, Leotis Martin, Harold Johnson, Rüdiger Schmidtke und Heini Freytag auf in Frankfurt stattfindende Boxkämpfe vor.[5]

Seit 2008 ist Andrea Rzehak Vorsitzende des CSC-Frankfurt und dort auch als Trainerin tätig.[6] Cheftrainer des CSC ist Magomed Schaburow.[7]

Erfolge Bearbeiten

Mannschaft Bearbeiten

  • 1985: Deutscher Meister (Mannschaft mit: Ali Imeri, Stefan Gertel, Fredy Tencer, Reiner Gies, Helmut Gertel, James Coleman, Gerhard Jaworowski, Christopher Niemkiewicz, Harald Künstler, Dieter Holm und Tony Burton)
  • 1988: Deutscher Meister (Mannschaft mit: Alexander Künzler, Reiner Gies, Stefan Gertel, Helmut Gertel, Jürgen Britsch, Shem Gichohi, Gerhard Jaworowski, James Coleman)
  • 1989: Deutscher Junioren-Meister
  • 1990: Deutscher Meister (Mannschaft mit: Alexander Künzler, Helmut Gertel, Darius Kosedowski, Gerhard Schobert, Gailer, Richard Nowakowski, Seiler, Enrico Richter, Uli Kaden, Willi Gäns)

Einzel Bearbeiten

Deutsche Meister Bearbeiten

  • 1970: Dieter Schütze, Halbschwergewicht (Junioren)
  • 1971: Jimmy Schmitz, Halbmittelgewicht (Junioren)
  • 1977: Stefan Gertel, Halbfliegengewicht (Junioren)
  • 1980 bis 1983: Stefan Gertel, Bantamgewicht
  • 1985: Stefan Gertel, Federgewicht
  • 1988: Stefan Gertel, Federgewicht
  • 1989: Richard Nowakowski, Leichtgewicht
  • 1989: Alexander Künzler, Halbschwergewicht
  • 1989: Willi Fischer, Schwergewicht (Junioren)
  • 1990: Willi Fischer, Schwergewicht (Junioren)
  • 1991: Enrico Richter, Mittelgewicht[8]
  • 1996: Willi Fischer, Schwergewicht (Profis)
  • 2010: Leon Bunn, Mittelgewicht (Junioren)

Hessische Meister Bearbeiten

  • 1980: Shem Gichohi, Halbfliegengewicht
  • 1987: Cemal Upcin
  • 1998: Nenad Bijelic, Mittelgewicht
  • 2001: Andrea Rzehak, Fliegengewicht
  • 2010: Leon Bunn, Mittelgewicht

Internationale Erfolge Bearbeiten

  • 1981 und 1983: Stefan Gertel, Militär-Vizeweltmeister
  • 1984: Stefan Gertel, Olympiateilnehmer
  • 1990: Willi Fischer, Junioren-Europameister im Schwergewicht, 3. Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft
  • 1992: Willi Fischer, Olympiateilnehmer
  • 1997: Willi Fischer, Intercontinental-Meister im Schwergewicht (WBO World Boxing Organization)
  • 2001: Willi Fischer, Weltmeister im Schwergewicht (WBB World Boxing Board)

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Horst Gauß: CSC Frankfurt-Sachsenhausen. Die Boxmacht vom Main. Ring Frei Verlag 2011, ISBN 978-3-00-035307-9.
  • Horst Gauß: Aus Liebe zum Boxsport. Meine Erinnerungen an die großen Zeiten des CSC Frankfurt. Ring Frei Verlag 2014, ISBN 978-3-00-044088-5.
  • Horst Gauß: Triumphe und Schicksale deutscher Boxer. Ring Frei Verlag 2016, ISBN 978-3-00-052186-7 (darin S. 165–173 Geschichte des CSC)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ring frei für Olaf Rausch. In: Taunus-Zeitung. 26. März 2015.
  2. Horst Gauß: Triumphe und Schicksale deutscher Boxer. 2016, ISBN 978-3-00-052186-7, S. 169.
  3. Kurzlebenslauf von Reiner Hartmann bei Eintracht Frankfurt (Memento vom 5. Dezember 2017 im Internet Archive)
  4. Bericht im Magazin DER SPIEGEL
  5. Horst Gauß: Triumphe und Schicksale deutscher Boxer. 2016, ISBN 978-3-00-052186-7, S. 167.
  6. Neueröffnung des Boxclubs CSC Frankfurt: Die Rückkehr. In: Journal Frankfurt. 17. Oktober 2014.
  7. „Lachen und hart treffen“: Der CSC Frankfurt ist wieder im Kommen. In: Frankfurter Neue Presse. 26. Juni 2017.
  8. Joachim Raeder: Box! 2014, ISBN 978-1-5001-5307-6. (Erinnerungen von Enrico Richter)