Bruno Raetsch

deutscher Bildhauer und Professor

Bruno Raetsch (* 1962 in Neuss) ist ein deutscher Bildhauer und Hochschullehrer. Er lebt und arbeitet in Dresden und in Halle (Saale).

Bruno Raetsch: Stein-Skulptur „Final“ in Tangermünde (6. Internationales Steinbildhauersymposium des Landes Sachsen-Anhalt 1998)

Leben und Werk

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Bruno Raetsch wuchs als ältester Sohn der Malerin Barbara Raetsch und des Malers Karl Raetsch in Potsdam auf. Von 1988 bis 1995 studierte er Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, zunächst in der Metallklasse von Irmtraud Ohme, ab 1990 in der Bildhauerklasse von Bernd Göbel. Von 2002 bis 2006 leitete er die Fachklasse für Holzbildhauerei an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg. Als Professor für Bildhauerei lehrt er seit 2009 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und leitet hier die Fachklasse Bildhauerei/Figur.[1] Seine Plastiken und Zeichnungen befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Der Schmuckkünstler, Maler und Zeichner Hans Stofer schreibt über den Bildhauer und Maler Bruno Raetsch: „In den malerischen und plastischen Arbeiten steckt eine unheimlich geballte, rohe Energie. Diese breitet sich über die Oberflächen bis zum Objekt/Bildrand aus, wo sie sich zu verkrusteten, dunklen und schattenartigen Gestalten verfestigt. Die geisterhaft erscheinenden Figuren, die aus dem Rauch-Nebel oder der Erdtiefe heraus auf die Betrachtenden zuschreiten, heben sich schlussendlich von der Bildfläche ab bis sie leibhaftig vor mir im Raum stehen. Die Malerei wird plastisch, die Plastiken malerisch. Beide sind geladen mit einer unfassbaren Kraft und Präsenz. […] Im metaphysischen Sinne erinnert mich Bruno Raetsch an eine Eiche. Es gibt Fotos, da steht er im Atelier, umgeben von seinen Arbeiten, die sich rund um ihn in alle Richtungen austoben. Er steht da, in der Mitte des Sturms, locker, manchmal lächelnd-schüchtern, vielleicht auch etwas verletzbar, jedoch immer standfest.“[2]

Auszeichnungen und Stipendien

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Literatur (Auswahl)

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  • Unheimlich heimlich: Heimat. Forum zeitgenössischer Kunst VI. Beate Haupt, Sabine Kuhn, Bruno Raetsch, Jürgen Rehrmann, Bernd Schwarting, Die Oralapostel. Hrsg. Andreas Beaugrand, Bielefeld 2003, ISBN 978-3-934872-79-0
  • Körpereinsatz. Eine Ausstellung mit Lehrenden und Alumni der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle: Stella Geppert, Jana Gunstheimer, Claas Gutsche, Murat Haschu, Han Kim, Lucy König, Bruno Raetsch, Thomas Rug, Anne Schneider, Sarah Schuschkleb, Michaela Schweiger, Hans Stofer, Paul Werner. Hrsg. Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, Leipzig / Halle 2018. ISBN 978-3-9818846-3-0
  • figure. Klasse Bildhauerei Figur an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Hrsg. Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Halle 2020. ISBN 978-3-86019-157-6
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Commons: Bruno Raetsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bildhauerei/Figur. Bruno Raetsch war von 2010 bis 2018 Dekan des Fachbereichs Kunst
  2. Hans Stofer: Man sagt, dass Eichen stark werden im Gegenwind. In: fair. Magazin für Kunst. Kunst und Sprache 02/2024, o. S.