Eine Bologneser Flasche, auch Bologneser Hammer oder Springkolben, ist ein dickwandiges kugeliges Glasgefäß mit langem Hals, das durch ein spezielles Herstellungsverfahren außen robust und innen verletzlich ist.

Geschichte Bearbeiten

Bei der Herstellung von Gefäßen aus Glas ist es erforderlich, die glühende Masse langsam abzukühlen, um innere Spannungen zu vermeiden. Seit dem 18. Jahrhundert erzeugte man aber in Bologna eine Flaschenform, die durch absichtliche schnelle Abkühlung in einen Spannungszustand versetzt wird.[1] Diese Flasche kann wie ein Hammer benutzt werden, um einen Nagel in ein Brett einzuschlagen. Lässt man dagegen einen Nagel durch den Flaschenhals fallen, zerspringt die Flasche in kleinste Bruchstücke. Der Effekt wird gern als Zaubertrick oder in Experimentalvorträgen demonstriert.

Ähnliche Phänomene Bearbeiten

  • Einscheibensicherheitsglas, das bei Beschädigung in zahlreiche kleine Teile mit überwiegend stumpfen Winkeln zerspringt, funktioniert nach demselben Prinzip. Hier wird die Vorspannung durch eine Wärmebehandlung erzeugt.
  • Bologneser Tränen sind tropfenförmige Gläser, die in einem dünnen Ende auslaufen. Zerbricht man das Endstück, zerspringt der ganze Körper in winzige Stücke.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Laut Meyers Konversationslexikon aus dem Jahre 1905 (abgerufen am 4. Oktober 2015) wurde die Bologneser Flasche 1716 von Asmadei erfunden.