Als Blutstraße (norwegisch: blodveien) wird in der historischen Fachliteratur ein Straßenstück in Norwegen in der Kommune Saltdal bezeichnet, das unter hohen Verlusten durch vorwiegend jugoslawische Zwangsarbeiter errichtet wurde.

Kriegsgefangene bei der Zwangsarbeit, Saltdal

Während der Okkupation Norwegens durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurden osteuropäische Kriegsgefangene (vorwiegend aus der Sowjetunion, Polen und Jugoslawien) unter Führung der OT-Einsatzgruppe Wiking mit Sitz in Oslo zum Straßen- und Eisenbahnbau eingesetzt. Insgesamt wurden 34.000 Kriegsgefangene von der Ostfront nach Norwegen gebracht und auf 54 Lager zwischen Korgen und dem Tysfjord verteilt.

Das Ziel war der Bau der Polarbahn als Verlängerung der bis zu diesem Zeitpunkt in Mosjøen endenden Eisenbahnstrecke. Insgesamt sollte eine durchgehende Straßen- bzw. Bahnverbindung nach Kirkenes errichtet werden.

Der Straßenabschnitt von Saltnes nach Saksenvik wurde von den Kriegsgefangenen als Blutstraße bezeichnet. In der Umgebung, zum Beispiel bei Dalmovika, befinden sich Gedenktafeln.

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