Bismutoxidnitrat (Bismutum subnitricum) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrate.

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Bismutoxidnitrat
Andere Namen
  • Bismutsubnitrat
  • Bismutylnitrat
  • Bismutum subnitricum
  • (Nitrooxy)oxobismuthine
Summenformel BiONO3·H2O
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 233-792-3
ECHA-InfoCard 100.030.708
PubChem 16684898
Wikidata Q106835442
Eigenschaften
Molare Masse 286,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,93 g·cm−3[2]

Löslichkeit

schlecht löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​315​‐​319​‐​335
P: 220​‐​261​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Bismutoxidnitrat kann aus Bismut(III)-nitrat-Hydrat durch Erhitzen oder Auflösen in reinem Wasser gewonnen werden. Es ist im Gegensatz zu anderen Nitraten nur schlecht in Wasser löslich.

Verwendung Bearbeiten

Bismutoxidnitrat findet (wie andere Bismutverbindungen) als Reserve-Medikament gegen Magen-Darm-Geschwüre Verwendung, da es die Abheilung von Geschwüren und die Eradikation des Erregers Helicobacter pylori fördert.[3] Die Anwendung erfolgt als sogenannte Quadruple-Therapie, eine Kombinationstherapie aus einem Protonenpumpenhemmer und einer klassischen Bismut-Triple-Therapie (Bismut-Salz, Tetracyclin, Metronidazol).[4]

Es ist auch ein Bestandteil des Dragendorff-Reagenz, das aus Bismutoxidnitrat, Weinsäure und Kaliumiodid besteht.

Verwandte Verbindungen Bearbeiten

  • Basisches Bismut(III)-nitrat (Bi5O(OH)9(NO3)4)[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu Bismutnitrate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Dezember 2014.
  2. a b c d Datenblatt Bismuth nitrate oxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 19. Mai 2017 (PDF).
  3. Ernst Mutschler: Arzneimittelwirkungen, 8. Auflage, Wiss. Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2001, ISBN 3-8047-1763-2, S. 644.
  4. Martin Wehling: Klinische Pharmakologie, 1. Auflage, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart 2005.
  5. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Basisches Bismut(III)-nitrat: CAS-Nummer: 1304-85-4, EG-Nummer: 215-136-8, ECHA-InfoCard: 100.013.761, GESTIS-Stoffdatenbank: 109350, PubChem: 16683874, ChemSpider: 17616367, DrugBank: DB13209, Wikidata: Q27114265.