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Wanda Pratschke  (* 25. Februar 1939 in Berlin) ist eine deutsche Bildhauerin. Sie wohnt seit 1961 in Frankfurt am Main.

Wanda Pratschke, geborene Gottemeier, wurde in Berlin Moabit groß und absolvierte dort ihre Grundschul- sowie technische Oberschulausbildung bis 1955. Während des Zweiten Weltkriegs verbrachte sie mit ihren Geschwistern und Cousinen einige Zeit bei ihrem Großvater Otto Littmann, der als Schmidt und Bauer tätig war und einen prägenden Einfluss auf ihre kreative Entwicklung hatte. Nach dieser Zeit absolvierte sie eine Lehre für Theatermalerei in der Werkstatt Hornemann. Von Oktober 1956 bis März 1961 studierte sie Bühnenbild an der Meisterschule für das Kunsthandwerk- MTK. Im Anschluss daran begann sie von 1961 bis 1963 im Frankfurter Schauspielhaus in Frankfurt am Main unter der Anleitung des Bühnenarchitekten Franz Mertz eine Stelle als Bühnenbildassistentin.

1964, Geburt von Tochter Anja Pratschke und 1967, Geburt von Tochter Katja Pratschke.

Von 1973 bis 1976 absolvierte sie ein Studium der Kunstpädagogik am Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität an der Bockenheimer Warte. In den Jahren 1976 bis 1979 war sie als Gaststudentin an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule eingeschrieben. Zuerst unter der Anleitung des Bildhauers Willi Schmitt und später in der Klasse des Malers Johann Georg Geyger. In den Jahren 1979, 1980, 1983 und 1984 besuchte Pratschke die Salzburger Sommerakademie, unter der Leitung von Markus Lüpertz und Wolf Vostell. Diese Erfahrungen prägten sie maßgeblich in ihrem künstlerischen Schaffensprozess.

Im Jahr 1981 richtete Pratschke ihr erstes Atelier in der Steinlestraße 1 in Frankfurt ein. Sie gewann Wettbewerbe für Skulpturen im öffentlichen Raum und präsentierte ab 1985 ihre Werke in Ausstellungen. Zwischen 1986 und 1988 arbeitete sie in Neu-Isenburg an einer Großskulptur für das Landratsamt im Main-Taunus-Kreis. 1991 zog Pratschke in ein geräumiges Atelier im städtischen Atelierhaus in der Ostparkstraße 47, Frankfurt am Main, wo sie bis heute aktiv tätig ist. Über die letzten dreißig Jahre hinweg unternahm sie mehrere Studienreisen nach Griechenland, Süditalien, Brasilien, Chile, Peru, Bolivien, Libyen, Marokko, Ghana, Togo und Benin, die ihre künstlerische Entwicklung weiter inspirierten.

Über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren war hauptsächlich die weibliche Figur das künstlerische Thema von Pratschke.

“[…] Das Thema der weiblichen Gestalt – auch im Fragment – zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk der Künstlerin. […] Die Skulpturen, die Wanda Pratschke entwickelt, sind das Ergebnis eines langen formalen Suchprozesses. Es ist ein zentrales Merkmal der Kunst des ausgehenden 19. und vor allem des 20. Jahrhunderts, den Arbeitsprozess am Werk sichtbar werden und bleiben zu lassen, ihn als Teil des Werkes selbst zu verstehen. Die Bildhauerin schafft in einem kleinteiligen Vorgang des zyklischen Entscheidens und des Verwerfens ihre stabilen Formen. […] Mit ihrer Herangehensweise, dem scheinbar unbedeutenden, durch keine symbolische, ikonografische, ideologische oder sinnlich-erotische Lesart besetzten Körper Raum zu verschaffen, hat Wanda Pratschke eine ganz eigene Art der weiblichen Darstellung gefunden. […]“.[1]

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Skulpturen
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Ausstellungen

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  • 1980 Galerie Friebe, Darmstadt
  • 1984 Objekt und Farbe, Frankfurt am Main
  • 1986 Galerie Scherer, Sankt Wendel
  • 1990 Dominikaner Kloster, Frankfurt am Main
  • 1992 Kunsttage Dreieich
  • 1993 Feuerbachhaus, Speyer
  • 1994 Kunsthalle Giessen
  • 1995 Produzentengalerie, Frankfurt am Main
  • 1996 Galerie Kulas, Saarlouis
  • 1999 Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
  • 2002 Petrihaus Frankfurt am Main
  • 2003 Galerie Koch, Hannover
  • 2005 "Weiber", Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
  • 2006 Galerie im Kreishaus, Main-Taunus-Kreis
  • 2007 Galerie im Palmengarten, Frankfurt am Main
  • 2009 "Work-in-Progress", Entwurf einer großen Gipsskulptur für den Bronzeguss, Ausstellungshalle 1 A, Frankfurt am Main (DVD)
  • 2010 "Die Liebe zur Form", Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
  • 2011 "Kunst im Garten", Architekten Berndt und Lorz, Frankfurt am Main
  • 2012 "Herzdamen", Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main
  • 2014 "Herzdamen", Arbeiten 2009-2013, Ausstellung zum 75. Geburtstag von Wanda Pratschke, Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, Frankfurt am Main
  • 2015 "Bronze und Farbe", Ann Reder und Wanda Pratschke, KunstRaum Bernusstrasse, Frankfurt am Main
  • 2016 Wrangelschlösschen, Berlin
  • 2018 "Bronzen und Zeichnungen 1980-2005", KunstRaum Bernusstrasse, Frankfurt am Main
  • 2019 Austellungen zum 80. Geburtstag von Wanda Pratschke: " "Form - Sinn - Sinnlichkeit", Bronzen und Papierarbeiten, Galerie Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main; "Grosse Frau - ein Fels, Bronze und Gipsarbeiten, Kunstverein Familie Montez, Frankfurt am Main.

Arbeiten im öffentlichen Raum und in Sammlungen

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Arbeiten im öffentlichen Raum:
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Im Jahr 1984 wurde in den großen stehenden Wallanlagen in Frankfurt am Main die erste Arbeit im öffentlichen Raum "Betty" eingeweiht. Seitdem hat die Bildhauerin insgesamt acht Werke zum öffentlichen Raum beigetragen. Ihre jüngste und wohl bedeutendste Schöpfung ist "Die Unbesiegbare", die im Jahr 2022 auf dem Adorno-Platz an der Goethe-Universität Frankfurt am Main enthüllt wurde.

  • Große Stehende, Wallanlagen, Frankfurt am Main;
  • Große Liegende, Kreishaus, Hofheim am Main;
  • Schöne, Terminal I, Halle A, Flughafen Frankfurt;
  • Vier Frauen, Terminal II, Meetingpoint, Flughafen Frankfurt;
  • Sophie Scholl (Kopf), Sophie-Scholl-Schule, Flörsheim;
  • Traum (Kopf), Reichow-Weg, Schwalbach am Taunus;
  • Große Liegende, Dienstvilla des Hessischen Ministerpräsidenten, Wiesbaden;
  • Die Unbesiegbare, Adorno-Platz, Goethe-Universität Frankfurt.
Arbeiten in Sammlungen:
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  • Oberhessisches Museum Giessen;
  • Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden;
  • Museum Beelden an Zee, Scheveningen, Holland;
  • Amt für Wissenschaft und Kunst, Frankfurt am Main;
  • Stadtmuseum Hofheim;
  • Landratsamt, Hofheim am Taunus;
  • Taunus Sparkasse, Bad Homburg;
  • Kreissparkasse Ludwigshafen;
  • KunstRaum Bernusstraße, Frankfurt am Main.
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Einzelnachweise

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  1. Mongi-Vollmer, Eva.: Präsenz, Substantiv, feminin [die] In Form Sinn Sinnlichkeit. In: Wanda Pratschke (Hrsg.): Katalog. 1. Auflage. Frankfurt am Main 2019, S. 16–17.