Benutzer Diskussion:Scialfa/ Bewegung Freies Deutschland

Unter der Bewegung Freies Deutschland sind verschiedene antifaschistische Komitees und Organisationen von deutschen Exilanten und ehemaligen Wehrmachtsangehörigen in besetzten, gegen Deutschland kämpfenden sowie neutralen Ländern in Europa sowie Übersee, hier vorzugsweise Nord-, Mittel- und Südamerika während des 2. Weltkriegs zu verstehen. Im Unterschied zum NKFD wurden diese Komitees auf freiwilliger Basis und ohne große Hilfestellung einer alliierten Militärmacht gegründet. Zudem waren diese Komitees in erster Linie antifaschistisch und nicht kommunistisch geprägt, wenngleich in einigen Komitees die KPD einen nicht geringen Einfluß hatte. Besonders aufallend ist der hohe Anteil an Künstlern unter den führenden Komiteemitgliedern.

Griechenland Bearbeiten

Antifaschistisches Komitee »Freies Deutschland« deutscher Soldaten in Griechenland (AKFD) Im September 1944 von den Wehrmachtsangehörigen Falk Harnack und Gerhard Reinhard ins Leben gerufenen Sammlungsbewegung unter den deutschen Okkupationstruppen in Griechenland, die überwiegend aus 999er Einheiten kamen und am bewaffneten Widerstand in der griechischen Befreiungsarmee (ELAS) teilnahmen.

Dänemark Bearbeiten

Schweiz Bearbeiten

Wilhelm Abegg Karl Barth Arthur Baumgarten Karl-Hans Bergmann Paul Bertz Herbert Crüger Hans Teubner

Baumgarten, Arthur 31.3.1884 - 27.11.1966 Rechtswissenschaftler, Präsident der DASR

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Med.-Prof.; Gymnasium in Tübingen; Studium der Rechtswiss. in Tübingen, Genf, Leipzig u. Berlin, 1907 Jurist. Staatsprüfung in Tübingen; 1909 Prom. bei Franz von Liszt; 1909 Prof. für Strafrecht an der Univ. Genf, ab 1920 Ordinarius an der Univ. Köln, ab 1923 an der Univ. Basel u. ab 1930 an der Univ. Frankfurt (Main); 1933 Emigr. in die Schweiz; 1933 - 45 Erziehungsrat in der Stadt Basel; 1934 Prof. für Rechtsphilos. u. allg. Rechtslehre an der Univ. Basel; 1935 Studienreise durch die UdSSR; 1944 Mitbegr. der Schweizer »Partei der Arbeit« u. der Schweizer.-sowj. Ges.; gehörte zum Freundeskrs. um Noel H. Field; Red. der PdA-Ztschr. »Soz.«. 1946 Rückkehr nach Dtl.; Gastprof. an der Univ. Leipzig; 1946 SED; 1949 ord. Prof. für Rechtsphilos. u. Völkerrecht an der HU Berlin; ab Febr. 1949 Ord. Mitgl. der DAW u. Mitgl. des Wiss. Senats beim Min. für Volksbildung; 1951/52 zugl. Rektor der Potsdamer Landes-HS; 1951 NP; 1952 Vors. des Jurist. Arbeitskrs. der DAW; 1951 - 60 Präs. der DASR Potsdam u. Chefred. der Fachztschr. »Staat u. Recht«; 1953 als Prof. der HU Berlin em.; 1954 VVO; 1959 Verdienter Wiss. des Volkes; 1960 Rentner; 1960 Mitgl. der DAW u. der Sächs. AdW; 1. Vors. u. ab 1962 Ehrenpräs. der dt. Sekt. der Vereinigung Demokrat. Juristen; ab Nov. 1964 Ehrenpräs. der »Ges. für Völkerrecht der DDR«; gest. in Berlin.

Publ.: Die Wiss. vom Recht u. ihre Methode. 3 Bde. Tübingen 1920; Geschichte der abendländ. Philos. Basel 1945; Bemerkungen zur Erkenntnistheorie des dial. u. hist. Materialismus. Berlin 1957; Rechtsphilos. auf dem Wege (mit Bibl.). Berlin 1973. Sek.-Lit.: Teubner, H.: Exilland Schweiz. Dok. Bericht über den Kampf emigrierter dt. Kommunisten 1933 - 1945. Berlin 1975; Kießling, W.: Partner im »Narrenparadies«. Der Freundeskrs. um Noel H. Field u. Paul Merker. Berlin 1994; Gerhard Oberkofler: A. B. Rechtsphil. u. Kommunist. Daten u. Dok. zu seiner Entwickl. Innsbruck 2003.

Crüger, Herbert 17.5.1911 - 17.1.2003 »Säuberungs«-Opfer

Geb. in Rixdorf (b. Berlin); Vater Buchdrucker; Volksschule in Berlin; Schiffsjunge, 1928 - 31 Ausbildung zum Kfm. in Berlin; anschl. arbeitslos; Mitgl. der HJ in Berlin-Neukölln; 1932 Übertritt zum KJVD bzw. der Roten Jungfront (RJ); 1932/33 Techn. (miltär.) Ltr. des RFB/RJ im Untergau Berlin-Neukölln (»Tommy«); ab 1933 illeg. pol. Arbeit für den M-Apparat (Nachrichtendienst der KPD) in der SA; 1934/35 U-Haft; 1935 Flucht in die ČSR; 1936 für den M-Apparat in Prag aktiv (»Gerhard Fuchs«); 1937 - 41 Mitarb. des Nachrichtendienstes der span. Rep. in Barcelona; Sept. 1938 Prag, dann Zürich; dort Studium der Kunstgeschichte u. Archäologie; 1940 in Schweizer Arbeitslagern (u. a. Felsberg) interniert; Forts. des Studiums an der Univ. Zürich; 1942 Mitgl. der KPD; 1943 verantw. für die Herstellung der Ztschr. der BFD; 1944/45 Aufbau von BFD-Gruppen in Schweizer Internierungslagern. Jan. 1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 - 48 Ref. (Reg.-Rat) für Jugendfürsorge im Min. für Arbeit u. Wohlfahrt in Hessen; 1948 - 50 2. Sekr. der KPD Südwürttemberg, 1950 amtl. Sekr. des KPD-LV Südwürttemberg; Ende 1950 als ehem. »Westemigrant« Funktionsverbot; 1951 Übersiedl. in die DDR; 1951 - 53 Aspirantur an der Univ. Rostock (Archäologie); ab 1953 Philos.-Doz. im ges.-wiss. Grundstudium an der HU Berlin; Teiln. an krit. Diskussionen nach dem XX. Parteitag der KPdSU, setzte sich für den verhafteten —> Bernhard Steinberger ein; März 1958 vom MfS verhaftet, U-Haft in Berlin-Hohenschönhausen, Aberkennung des VdN-Status; Dez. 1958 in einem Geheimprozeß vor dem Bez.-Gericht Potsdam zu acht Jahren Zuchthaus wegen »schweren Staatsverrats« verurteilt, 1958 - 61 Haft im Zuchthaus Bautzen II; ab 1961 wiss. Mitarb. an der AdW; Mai 1990 Kassationsverfahren u. pol. Rehabil. 1990 PDS; Mitarb. im Vorstand IVVdN in Königs Wusterhausen, Mitgl. in der AG ehem. Spanienkämpfer; gest. in Zeuthen (b. Berlin).

Publ.: Verschwiegene Zeiten. Vom geheimen Apparat der KPD ins Gefängnis der Staatssicherheit. Berlin 1990; Ein alter Mann erzählt. Schkeuditz 1998. BRB

Großbritannien Bearbeiten

Die FDB in Großbritannien wurde am 25. September 1943 in der Trinity Church London unter Teilnahme von 400 deutschen Emigranten gegründet. Mitglied war auch die FDJ in Großbritannien, ihr Vorsitzender Horst Brasch gehörte dem Arbeitsausschuss an. Die FDB organisierte u.a. Ausstellungen, z.B. "We accuse. Ten Years of Nazi-Fascism" und Geldsammlungen, z.B. für ein Krankenhaus in Stalingrad. [1] Leiter: Jürgen Kuczynski

Frankreich Bearbeiten

Otto Niebergall Ernst Melis Walter Beling Heinz Priess (Spanienkämpfer) Irene Wosikowski Thea Saefkow Luise Kraushaar

Schweden Bearbeiten

Mexiko Bearbeiten

Alexander Abusch; Hilde Abusch; Balk,Theodor;Baumgarten, Hans; Berg-Andree, Martha; Blum Albrecht; Brümmer, Adolf; Callam, Albert; Deutsch, Leo;Feistmann, Rudolf; Albert Gromulat Luise Heuer Walter Janka Erich Jungmann Hans KahleOttmar Lendle Heinrich Mann Hans Marum Paul Mayer Margarete Menzel-Merker Paul Merkel Hilde Neumann Ludwig Renn Anna Seghers Steffie Spira Georg Stibi Bodo Uhse Leo Zuckermann

Jungmann, Erich 31.7.1907 - 29.3.1986 KPD-Funktionär, Intendant von Radio Berlin International

Geb. in Reichenberg (Sachsen); Vater Fabrikarb., Mutter Gartenarb.; 1914 - 22 Volksschule; 1922 - 25 kfm. Ausbildung in Radebeul (Sachsen), 1925 - 27 im Beruf tätig; 1922 Mitgl. des ZdA; 1927/28 Expedient in Dresden; 1928 KJVD; 1929 Angest. der sächs. Landesversicherungsanstalt in Dresden; 1929/ 30 erwerbslos; 1929 KPD; 1930/31 zunächst Mitarb., dann Sekr. der Reichspionierltg. beim ZK des KJVD in Berlin; 1931/32 Jugendsekr. (1. Sekr.) u. ab 1932 Org.-Ltr. der KJVD-BL Niederrh., Düsseldorf; 1932/33 Org.-Ltr. des ZK des KJVD; Nov. 1932 - März 1933 Reichstagsabg. für die KPD; 1933/34 Mitgl. der illeg. Ltg. des KJVD in Berlin, kurzz. KJVD-Inlandsltr.; Herbst 1934 zur Vorber. der sog. Berliner Reichskonferenz des KJVD nach Moskau; Dez. 1934 - Ende 1935 Mitarb. im Westeurop. Ländersekr. der KJI in Moskau; 1935 Teiln. am 7. Weltkongreß der KI u. der Brüsseler Parteikonferenz; 1935 - 37 Mitarb. der Abschnittsltg. West der KPD in Amsterdam; Grenzarbeit für den KJVD in den Niederlanden (»Felix«), verantw. für Jugendarbeit an Rhein u. Ruhr; 1937 - 39 Mitarb. für Jugendfragen (»Kommission für Jugendarbeit«) der KPD-Auslandsltg. in Paris; Aug. - Nov. 1938 als dt. Delegierter Teiln. am Weltkongreß der Jugend für den Frieden in den USA; Jan. 1939 Teiln. an der Berner Konferenz der KPD als Jugendvertreter; Sept. 1939 Verhaftung in Paris, 1939 - 42 Haft in Paris u. versch. Internierungslagern; im Lager Le Vernet Sekr. von —> Franz Dahlem; 1942 - 46 Emigr. nach Mexiko; dort Sekr. der BFD u. Mitgl. des Lateinamerik. Komitees der Freien Dt.; Mithrsg. der Ztschr. »Freies Dtl.« (mit —> Paul Merker u. —> Alexander Abusch) u. der »Demokrat. Post«; neben Paul Merker u. Alexander Abusch zentr. Figur der KPD-Gruppe in Mexiko. Juli 1946 Rückkehr nach Dtl. über Hawaii u. die UdSSR; bis Dez. 1946 im Auftrag des PV der SED verantw. Ltr. der Rückführung von Heimkehrern u. Kriegsgefangenen aus der UdSSR in Cronenfelde (b. Frankfurt (Oder)); VVN; 1947 2., dann 1. Sekr. der KPD-Landesltg. Niedersachsen in Hannover; 1949/50 Mitgl. des Sekr. des PV der KPD in Frankfurt (Main) u. 1950/51 in Düsseldorf, Sekr. für Massenorg.; Jan. 1951 Parteiüberprüfung, daraufhin im März 1951 »zur Sicherheit seiner Person u. der Partei« Entfernung aus dem Sekr. des PV der KPD u. Abberufung in die DDR (Hintergrund war die Verbindung zu Noel H. Field u. Paul Merker), erneute Parteiüberprüfung; 1951/52 Red. bzw. stellv. Chefred. der Ztg. »Märk. Volksstimme« (Potsdam); Aug. 1952 Chefred. der SED-Ztg. »Volkswacht« (Gera); Jan. 1953 im Kontext des Schauprozesses gegen Rudolf Slánský in Prag Absetzung u. erneute Parteiüberprüfung u. a. wegen angebl. prozionist. Haltung in der Emigr.; ab Sept. 1953 »Bewährung« als Kontrolleur bei der HO in Karl-Marx-Stadt; 1954 Instrukteur, dann Ltr. der Abt. Arbeit der HO in Berlin; 1955 vom BGH in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt; 1955/56 Oberref. im Amt für Lit. u. Verlagswesen; ab 1955 Journalistik-Fernstudium an der KMU Leipzig; 1956 interne Rehabil. durch die ZPKK; 1956 - 59 stellv. Chefred. der »Berliner Ztg.«; auf Veranlassung von —> Hermann Matern 1959 - 71 Kand. des PB u. Mitgl. des Sekr. des ZK der (illeg.) KPD (»Uwe«) mit Sitz in Berlin (Ost); 1971 formelle Übernahme der Parteimitgliedschaft durch die SED; Dez. 1971 - Juli 1976 Intendant von »Radio Berlin Internal« (RBI) u. Mitgl. des Staatl. Komitees für Rundfunk; 1976 Rentner; 1959 u. 1972 VVO; 1977 KMO; 1982 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Publ.: Welchen Beitrag muß die dt. Jugend zur Erhaltung des Weltfriedens leisten? 1938; Willkommen in der Heimat. Ein Blick ins neue Dtl. Berlin 1946. BRB

Neumann, Hilde, geb. Rosenfeld 13.4.1905 - 11.9.1959 SED-Funktionärin, Chefredakteurin der »Neuen Justiz«

Geb. in Berlin in einer jüd. Familie; Vater Rechtsanwalt u. SPD-Abg. des Dt. Reichstags; Realgymnasium in Berlin; Jura-Studium an den Univ. Freiburg i. Br., Berlin u. Bonn; Mitgl. der Marxist. Studentengr.; 1925 Mitgl. der SPD Berlin-Wilmersdorf; Referendariat in Erfurt u. Berlin; 1932/33 Rechtsanwältin am KG Berlin, Verteidigerin von Ernst Thälmann u. Georgi Dimitroff; April 1933 nach Frankreich emigriert; 1933 - 39 Funktionärin der MOPR; Mitarb. im »Verteidigungskomitee für die Angeklagten des Reichstagsbrandprozesses« u. in der »Internat. Juristen-Vereinigung«; 1936 KPD; Frühj. 1940 ein Mon. interniert in Riencros (b. Pamiers); 1940/41 Emigr. in die USA, 1941 - 47 nach Mexiko. 1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1947 Hauptref. in der Abt. Justiz im ZV der SED, Ltr. des Ref. Gerichtsaufbau u. Schulung, maßgebl. beteiligt am Aufbau des Gerichtswesens; 1948/49 stellv. Ltr. der Abt. Justiz des ZS der SED; 1948 PHS; 1949/50 Präs. des LG Berlin (sowj. Sektor); 1950 - 53 Magistratsdir. für Justiz in Berlin; 1953 Sekr. des Internat. Komitees der Demokrat. Juristen; 1953 - 59 Chefred. der Ztschr. »Neue Justiz«; Sekr. der Vereinigung Demokrat. Juristen Dtl.; 1958 VVO; 1959 Rentnerin; Banner der Arbeit; gest. in Berlin. BRB Stibi, Georg 25.7.1901 - 30.5.1982 Chefredakteur des »Neuen Deutschlands«, Diplomat

Geb. in Markt Rettenbach (b. Memmingen); Vater Schuhmacher; Dorfschule; Ausbildung in einer Molkerei; 1919 - 26 Arbeiter in der Bau- u. Holzindustrie; 1919 USPD; 1922 KPD; 1926 Lokalred., dann pol. Red., später Chefred. der Zeitung »Freiheit« (Düsseldorf); 1930 wegen »Hoch- u. Landesverrats« vom Reichsgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt; 1932 Korrespond. der »Roten Fahne« (Berlin) in Moskau; ab 1933 Mitarb. bei Radio Moskau u. Korrespond. dt.-spr. Ztgn.; 1936 - 39 in Spanien; 1937 - 39 Red. des illeg. Dt. Freiheitssenders 29,8 in Valencia u. Barcelona; 1938 dt. Staatsbürgerschaft aberkannt; 1939 nach Frankreich, interniert (Le Vernet); 1941 Emigr. nach Mexiko u. Mitgl. der engeren Ltg. der dortigen KPD-Gruppe; 1941 - 45 Sekr. der BFD in Mexiko; Mitgl. des Heinrich-Heine-Klubs; Ltr. d. Kunstwerkst. Taller Gráfico Popular; 1942 - 46 Vorträge an der Univ. Obrera. 1946 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1946 Red., 1949 Chefred. der »Berliner Ztg.«; 1949/50 Ltr. des Amts für Information der Reg.; 1953 Chefred. der »Leipziger Volksztg.«; 1954 Mitgl. der Red., 1955/56 Chefred. der Ztg. »Neues Dtl.«; März 1957 - Juli 1958 Botschafter in Rumänien, 1958 - 61 in der ČSR (Nachf. von —> Bernard Koenen); März 1961 - 74 stellv. Min. für Ausw. Angelegenh.; 1961 VVO; seit 1961 Mitgl. des Präs. der Dt.-Lateinamerik. Ges. der DDR; Vizepräs. der Liga für Völkerfreundschaft; 1966 KMO; 1971 Held der Arbeit; 1981 Stern der Völkerfreundschaft; Ehrenspange zum VVO; gest. in Berlin.

Publ.: Ich erlebte Ungarn. Hintergründe u. Ziele des konterrev. Aufstandes. Berlin 1957. Sek.-Lit.: Kießling, W.: Alemania Libre in Mexiko. Berlin 1974; ders.: Exil in Lateinamerika. Leipzig 1980; ders.: Partner im »Narrenparadies«. Der Freundeskrs. um N. Field u. P. Merker. Berlin 1994; Müller-Enbergs, H.: Meinungsoffiziere der Parteiführung. In: JHK. Berlin 1997. HME; BRB

Zuckermann, Leo 12.6.1908 - 14.12.1983 SED-Funktionär, Leiter der Präsidialkanzlei

Geb. in Lublin (Rußland / Polen) in einer jüd. Familie; Vater Nähmaschinenmechaniker; Oberrealschule in Elberfeld, 1927 Abitur; 1924 SAJ-Mitgl. in Wuppertal, Reichsbanner; 1927 SPD; 1928 zur KPD übergetreten; 1927 - 30 Studium der Rechtswiss. in Bonn u. Berlin; 1932 Prom. zum Dr. jur. über die staats- u. völkerrechtl. Stellung des Reichsaußenministers; 1932 Referendariat, Staatsanwaltschaft Wuppertal; pol. Ltg. des Jüd. Arbeiterkulturvereins in Wuppertal; März 1933 Flucht; April 1933 Emigr. nach Frankreich (»Leo Lambert«); 1933/34 in Paris im Europ. Büro der IRH u. im Verteidigungskomitee der Angeklagten des Reichstagsbrandprozesses; 1934/ 35 im Weltkomitee gegen Krieg u. Fasch., in dessen Auftrag 1935 nach Spanien zur Organisierung der Volksfrontkomitees; in Paris zus. mit —> Wilhelm Koenen für die Volksfrontbew. in der dt. Emigr. aktiv; 1935 - 39 Sekr. d. Internat. Asylrechtsbüros der IRH in Paris; Sept. 1939 Internierung in Athis; Juni 1940 Flucht nach Marseille; dort mit —> Lex Ende Betreuung intern. Kommunisten; Okt. 1941 Abreise von Marseille nach Mexiko; dort 1943 - Juni 1947 als Anwalt tätig, jurist. Betreuung pol. Flüchtlinge; Mitgl. der KPD-Exilgr. u. im Vorst. der BFD; Sekr. der Sozialverein. d. pol. Flüchtlinge dt. Sprache, auf Parteibeschl. Mitgl. der Org. dt.-spr. jüd. Flüchtlinge Menorah. Juli 1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; Hauptref. in der Abt. Landespol. im ZS der SED, Sachgeb. Verfassung u. Gesetze; danach Hauptref. in der Abt. Staatl. Verw.; ab April 1949 Ltr. des Sekr. der Kommission für außenpol. Fragen beim PV der SED; Dez. 1949 Staatssekr, Chef der Präsidialkanzlei —> Wilhelm Piecks; 27.11.1950 demissioniert wegen angebl. Fehler (1947 der jüd. Gemeinde Berlin beigetreten), die seine Funktion nicht mehr gestatte; ab Feb. 1952 Prorektor für Fernstudium der DVA; Mitgl. des Verfassungsaussch. der Volkskammer; Okt. 1952 Dir. des Dt. Inst. für Rechtswiss. (Nachf. von Johannes Gerats); 20.12.1952 vom ZK der SED wegen zion. Abweichungen während der Emigr. als Helfershelfer von —> Paul Merker beschuldigt; Dez. 1952 Flucht in die Bundesrep. Dtl.; Übersiedl. nach Mexiko; dort Rechtsanwalt; Anfang der 80er Jahre traf er mit —> Erich Honecker zusammen, der zu einem Staatsbesuch in Mexiko weilte; gest. in Mexiko.

Sek.-Lit.: Kießling, W.: Partner im »Narrenparadies«. Der Freundeskrs. um Noel H. Field u. Paul Merker. Berlin 1994; ders.: Absturz in den kalten Krieg. Rudolf und L. Z.s Leben zw. nazist. Verfolgung, Emigr. und stalinist. Maßregelung. Berlin 1999. BRB

USA Bearbeiten

Gerhart Eisler Albert Norden

  1. Alfred Fleischhacker(Hrsg.): Das war unser Leben, Erinnerungen und Dokumente zur Geschichte der FDJ in Großbritannien 1939 - 1946 ISBN 3355014753