Liste der Abkürzungen antiker Autoren und Werktitel

  • Richard Gordon: Imagining Greek and Roman Magic. In: Bengt Ankarloo, Stuart Clark: Witchcraft and Magic in Europe Vol. 2 : Ancient Greece and Rome. Athlone, 1999, ISBN 0-485-89002-X, S. 159–276.
  • Fritz Graf, Sarah Iles Johnston: Magie, Magier III,IV. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 662–672.
  • Fritz Graf: Magic II: Antiquity. In: Wouter J. Hanegraaff (Hrsg.): Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Brill, Leiden 2006, ISBN 978-90-04-15231-1, S. 719–724.
  • Georg Luck: Witches and Sorcerers in Classical Literature. In: Bengt Ankarloo, Stuart Clark: Witchcraft and Magic in Europe Vol. 2 : Ancient Greece and Rome. Athlone, 1999, ISBN 0-485-89002-X, S. 91–158.
  • Marvin Wayne Meyer, Richard Smith: Ancient Christian Magic : Coptic Texts of Ritual Power. HarperCollins, 1994, ISBN 0-06-065578-X.
  • Daniel Ogden: Night's Black Agents : Witches, Werewolves and the Dead in the Ancient World. Bloomsbury 2008, ISBN 9781847252302.
  • Lindsay Watson: Magic in Ancient Greece and Rome. Bloomsbury, 2019, ISBN 978-1-350-10895-0.

Magie in der Antike Bearbeiten

Richard Gordon zufolge ist die Antike in Hinblick auf Magie dadurch gekennzeichnet, dass sie erstmals in Frage gestellt wird, also nicht mehr als gegeben hingenommen wird, nicht mehr selbstverständlicher Teil des täglichen Lebens bzw. des etablierten Glaubenssystems ist. Erstmals wird gefragt, was Magie ist, ob sie existiert und wenn ja, ob sie gut oder böse ist. Zugleich entsteht der Begriff der Magie zusammen mit bis heute existierenden Ambivalenz der Bedeutung von Taschenspielerkunst einerseits und überweltlicher, außernatürlicher Macht andererseits. [Gordon 162]

Weiterhin bleibt aber Magie Teil des täglichen Lebens. Heute im Vordergrund stehende Begriffe wie eben „Magie“ werden relativ selten verwendet und heute in der Literatur breiten Raum einnehmende Fragen wie die nach der Unterscheidung von Religion und Magie sind kein Thema.[Watson 1-3] Es geht weniger darum, ob eine Handlung „magisch“ ist oder nicht, sondern mehr darum, was der Zweck einer Handlung ist. So wird zum Beispiel bei den Römern rechtlich zwischen Giftmischerei und Schadenszauber nicht wesentlich unterschieden, veneficium kann also Giftmischerei also auch Hexerei sein.[Watson 100f]

Es ist auch nicht so, dass das Verhältnis zur Magie durch die soziale Stellung geprägt gewesen wäre, dass also die einfachen Leute magiegläubig gewesen, die Oberschicht dagegen skeptisch gewesen wäre. Scheinbar widersprüchliche Haltungen mischten sich in einer Person, zum Beispiel bei Plinius dem Älteren, der in seiner Naturgeschichte mal skeptisch, mal polemisch und dann wieder erstaunlich leichtgläubig ist, bunt gemischt. [Watson 4f]

Magos und Goes Bearbeiten

… and that is why many of them have been seen complaining and why souls of the dead who have not been buried remain near the corpse - these are the ones the magicians (goetes) use as their servants, forcibly constraining them by retaining possession of the body or a part of it. (Porphyry, Ahst. 2.47.2, zit. Richard Gordon 177)

Begriffe: Liste [Luck 99ff]

  • Rhizotomos („Wurzelschneider“) [Watson 100]
  • Hypotamnon [Watson 100]
  • Iynx/Iunx/Rhombus [Christopher A. Faraone: The Wheel, the Whip and Other Implements of Torture : Erotic Magic in Pindar Pythian 4.213-19. In: The Classical Journal, Bd. 89, Nr. 1 (Okt./Nov. 1993), S. 1–19.]

Bindezauber und Fluchtäfelchen Bearbeiten

Fluchtäfelchen, Katádesmoi (griechisch κατάδεσμοι katádesmoi; Singular katádesmos von katadein binden) oder lateinisch defixiones (Singular defixio von defigere festmachen, festnageln, durchbohren[1], möglicherweise herrührend von der Praxis, die Bleiplättchen mit einem Nagel zu durchbohren): dünne Bleiplättchen, in die der Name des Opfers eingeritzt war. (Watson 57)

Defixiones sind eine griechische Erfindung. (Watson 58) Anfangs kurz, später elaborierter. Enth. charaktēres (buchstabenähnliche Symbole, en:Charaktêres), Vokalketten, unverständliche Worte, sog. voces magicae [:en:Voces magicae]]). Defixiones meist professionell gefertigt. Ephesia grammata, ‘Ephesian letters’, which we know to have been in circulation from the fourth century bce onwards: they could be used for defensive as well as aggressive purposes. Originally a mere six in number, askion, kataskion, lix, tetrax, damnameneus, aisia (or -on). (Watson 58, en:Ephesia Grammata)

  • keleterion Zauber (von Deïaneira verwendet, um die Liebe des Herakles zu bewahren, Watson 34)
  • agōgē Bringzauber

Klassifikation der Formen des Bindezaubers:

  • prozessual
  • erotisch (philtrokatadesmoi, Watson)
  • agonistisch
  • ökonomisch

[2]

Zauberrezepte Bearbeiten

Mythos Bearbeiten

Personen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Philosophie Bearbeiten

Recht Bearbeiten

Dämonisierung der Magie in der Spätantike Bearbeiten


Griechenland Bearbeiten



Der früheste schriftliche Hinweis auf Magie in Griechenland findet sich in Homers Odyssee, in der Odysseus der Zauberin Kirke begegnet.

In der Wissenschaft gibt es die Vermutung, diese Zauberpapyri stammten aus der ägyptischen Religion, jedoch gehen andere Fachleute wie Fritz Graf davon aus, dass im 2. Jh. n. Chr. bereits ein graeco-römischer Paganismus vorlag, in dem die ägyptische Religion aufgegangen sei. Graf nimmt an, dieser gehe auf viele Quellen zurück, z. B. griechische, jüdische, babylonische, sumerische und assyrische. Das Ergebnis nennt er einen „spätpaganen Synkretismus“. Die griechischen Zauberpapyri zeigen ein synkretistisches Pantheon auf, in dem ägyptische, griechische und römische Götter gleichberechtigt nebeneinanderstehen und auch JHWH und Jesus zu diesen Göttern der Magie hinzugetreten sind.[3]

Im antiken Griechenland und Rom lagen nach Graf wechselnde Ansichten über Magier vor. Der Magos war mit der Figur des Goes assoziiert. Der Goes wurde als Vermittler zwischen Göttern und Menschen angesehen und stellte eine Art Ekstase-Heiler oder Wahrsager dar, der an traditionelle Schamanen erinnert. Goetia, ein Wort, das im Mittelalter speziell mit schwarzer Magie in Verbindung gebracht wurde, stammt von diesem griechischen Wort Goes ab.

Prägend auch für die spätere Magie war Jamblich, dessen Werk De mysteriis Aegyptorium zwischen Zauberei, die abzulehnen ist, und der Theurgie unterscheidet. Als Begriff stammt die Theurgie aus den chaldäischen Orakeln und gilt als grundlegend auch für Proklos Philosophie. Nach diesen Philosophen ist die Theologie nur auf den Logos bezogen, während Theurgie Theorie und Praxis umfasst. Theurgie hat die Henosis, die Einigung mit dem Göttlichen, zum Ziel; die Praxis gilt als Gotteswerk und Vollzug gottgegebener Riten. Der Götterzwang wird hier aus der Magie entfernt, die sich in der Theurgie in eine philosophische Religion umwandelt. Formen von Opfer und Gebeten, Ekstase und Verwendung von Kultbildern und anderen magischen Praktiken erhalten in der Theurgie eine neue Bedeutung.[4]

Wesentliche Einflüsse der Antike und Spätantike auf die Magie und das Magieverständnis Europas stellten die Lehren der Gnosis dar, der Neuplatonismus und die Schriften Augustinus, der durch den Neuplatonismus beeinflusst eine Dämonologie und Magietheorie darlegte, die den mittelalterlichen Theologen das Gerüst gab, Magie nun als Dämonenpakt und Teufelspakt anzusehen und zu verfolgen.[5]

  1. P, G. W. Glare: Oxford Latin Dictionary. Oxford University Press, 2012, ISBN 978-0-19-958031-6, S. 549
  2. Fritz Graf, Sarah Iles Johnston: Magie, Magier III,IV. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 665.
  3. Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Die Ideengeschichte der Magie. Düsseldorf 2005, S. 49.
  4. Hans Dieter Betz (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage. Band 5. Tübingen 2002, S. 666.
  5. Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Die Ideengeschichte der Magie. Düsseldorf 2005, S. 80 ff.

Rom Bearbeiten

Defixiones waren dazu gedacht, andere Menschen dem eigenen Willen zu unterwerfen. Sie wurden als Liebeszauber verwendet oder etwa auch um gerichtliche und wirtschaftliche Konkurrenten auszuschalten. Es gab bereits im antiken Rom Gesetze gegen schwarze Magie, beispielsweise war es verboten, böse Zaubersprüche zur Verfluchung von Ernten anzuwenden. Solche Sprüche wurden Mala carmina genannt, während gute Carmina, Inkantationen, als heilkräftig galten, jedoch wurden die Inkantationen nicht als Magie bezeichnet

Aus römischer Zeit sind Beschreibungen der Tricks von Magiern und Wahrsagern überliefert, etwa in der „Widerlegung aller Häresien“ des hl. Hippolyt von Rom, der allein schon etwa drei Dutzend dieser angeblich magischen Vorführungen kennt und entlarven wollte. In experimentalarchäologischen Versuchen ließ sich zeigen, dass einige dieser Tricks tatsächlich funktioniert haben.[1]

Im 5. Jahrhundert v. Chr. erschien Magie in Rom im Zwölftafelrecht als Strafrechtsdelikt. Später wurde unter Kaiser Konstantin auch die Divination unter Strafe gestellt. Magie wurde nun dazu benutzt, um politische und ideologische Gegner zu bekämpfen. Kaiser Valens ließ beispielsweise wegen des crimen magiae die hellenistisch-heidnische Opposition hinrichten, die angeblich versucht hatte, durch Tischrücken den Namen des zukünftigen Kaisers zu erfahren. Das Verbrechen der Magie bezog sich weniger auf individuelle Magier, sondern eher auf Gruppen, die als Organisation angeblich im Untergrund wirkten. Dieses Motiv der organisierten Opposition lebte fort in den christlichen Vorstellungen über Teufelssekten, die vermeintlich aus nicht-konformen Mitgliedern der Gesellschaft wie Häretikern, Juden, Apostaten und schließlich Hexen bestanden.[2]

  1. Experimente zu Zaubertricks nach Hippolyt von Rom. Homepage des Freilichtmuseums Oerlinghausen.
  2. Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Die Ideengeschichte der Magie. Düsseldorf 2005, S. 78–80.

18. Jahrhundert Bearbeiten

Überhaupt bereitete sich in dieser Zeit einiges vor, was im modernen Okkultismus des 19. und 20. Jahrhunderts sich entfalten und zu nachhaltiger Wirksamkeit gelangen sollte.

19. Jahrhundert Bearbeiten

  • Kabbala im 19. Jahrhundert wenig erforscht
  • Papus (1865–1916)
  • Annie Besant
  • Franz Hartmann (1838–1912) gründete 1886 eine deutsche Abteilung der Theosophischen Gesellschaft und 1888 einen Rosenkreuzer-Orden
  • Exotismus

[1]

  1. Roy Porter: Witchcraft and Magic in Enlightenment, Romantic and Liberal Thought. In: Bengt Ankarloo, Stuart Clark (Hrsg.): Witchcraft and Magic in Europe Vol. 5 : The Eighteenth and Nineteenth Centuries. University of Pennsylvania Press, 1999, ISBN 0-8122-1706-3, S. 191–282.

Funktionsweisen der Magie Bearbeiten

Bei Magie kann auch unterschieden werden nach der Funktionsweise:

  • mechanisch: Wenn eine magische Operation „richtig“ ausgeführt wird, so zeitigt sie stets das gewünschte Ergebnis.
  • personal: Ob eine magische Operation funktioniert, hängt von der Person ab, die sie ausführt, Magie ist also eine „Gabe“, die man hat oder nicht hat.
  • initiatorisch: Es hängt von der Person ab, die Fähigkeit kann durch spezifisches (esoterisches) Wissen erworben oder durch Initiation (etwa in Form einer Weihe) übertragen werden.
  • spirituell: Magie wird als hauptsächlich der spirituellen Entwicklung dienend betrachtet, das „Funktionieren“ in Hinblick auf das Erreichen eines praktischen Zieles gilt als nicht wesentlich.