Das Drachenlied ist ein 1997 erschienener Fantasyroman von Kai Meyer, den dieser unter dem Pseudonym „Alexander Nix“[1] verfasste. Es handelt sich um den zweiten Band der Romanreihe „Die Nibelungen“, Protagonist ist der Zwerg Alberich, der sich auf die Suche nach dem vom Siegfried erschlagenen Drachen begibt, um ebenfalls durch ein Bad in dessen Blut unverwundbar zu werden.

Handlung Bearbeiten

Nachdem Siegfried von Xanten die beiden Nibelungenherrscher Schilbung und Nibelung getötet hat und deren reicher Hort an Gold in seinen Besitz ging, ist der Zwerg Alberich für diesen der Hüter. Alberich hadert jedoch damit, da er den Xantener zutiefst verachtet. Siegfried hat ihm zudem die Tarnkappe abgenommen, wodurch Alberich nicht nur schwer gedemütigt wurde, sondern auch einen im Kampf sehr vorteilhaften magischen Gegenstand verloren hat. Er ist zudem der letzte Zwerg in der Gegend am Rhein, die anderen haben schon vor langer Zeit die einst blühende Stadt unter Erde verlassen und sind hoch in den Norden gezogen.

Wie so oft sucht Alberich mittags das Gasthaus des Wirtes Obbo auf, um Eier im Schmalz zu essen. Dort wird ihm von Mütterchen Mitternacht, einer alten Frau, die früher einmal eine gefürchtete Räuberin war und schon seit Jahren als Gast bei Obbo lebt, berichtet, dass Siegfried kürzlich einen Drachen erschlagen haben soll und durch das Bad in dessen Blut nahezu unverwundbar geworden ist. Sie schlägt vor, dass Alberich sich auf den Weg machen soll, die Überreste des Drachens zu suchen, denn wenn er auch in dessen Blut baden würde, hätte er einen Ausgleich für die verlorene Tarnkappe. Alberich ist erst weniger begeistert, beschließt dann aber schließlich doch, es zu versuchen. Begleitet wird er von Mütterchen Mitternacht selbst sowie Löwenzahn, einem Halbhunnen, der darauf bedacht ist, sich Ruhm zu erwerben. Der Kampf gegen den Drachen soll auf einer größeren Heide in unmittelbarer Nähe des Rheins stattgefunden haben.

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Rezeption Bearbeiten

Das Magazin Wunderwelten, das damalige Hausmagazin von Fantasy Productions, bezeichnete den Roman als „Mischung aus Action und flauer Persiflage“. Ferner leiste sich der Verfasser „Anachronismen, daß einem die Fußnägel, die seine Zwerge zu rauchen pflegen, hochklappen. Was bitte haben Würzdosen, Ponys, Pfeifen, Lepra, Scherenschnitt, Maskerade, Armbrust (als Wort erst im 12. Jahrhundert geprägt) und Ausdrücke wie 'Papperlapapp' oder 'Vivat' im frühen Mittelalter verloren?“[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Malte Schulz-Sembten: s.v.: Meyer, Kai, in: Hans Joachim Alpers, Werner Fuchs, Ronald M. Hahn, Jörg M. Munsionius u. Hermann Urbanek (Hrsg.): Lexikon der Fantasy-Literatur, Fantasy Productions, Erkrath 2005, S. 307-308, hier S. 307f.
  2. P. Eisenherz: Hilfe, die Burgunder kommen!, in: Wunderwelten 40, November/Dezember 1997, S. 97-98, hier S. 97.