Die Volume-of-Fluid-Methode (english "Volumen des Fluids") ist ein numerisches Verfahren zur Verfolgung einer Freien Oberfläche.

Darstellung der Volume-of-Fluid-Methode


Geschichte

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Hirt und Nichols sahen in der Volume-of-Fluid-Methode die Vorteile, dass sie im Gegensatz zu Ansätzen wie der Height-Function-Methode und der Line-Segment Methode auch Oberflächen verfolgt werden können, die überlappend sind oder einander schneiden. Die Marker-Particle-Methode, die diese Anforderungen erfüllt, benötigt mehr Speicherplatz, weil die Position von Marker-Partiklen in der gesamten Strömung berechnet werden müssen.

Verfahren

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Räumliche Darstellung

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Für die Volume-of-Fluid-Methode wird die zu untersuchende Strömung in der Euler-Darstellungsweise betrachtet und der zu berechnende Bereich in mehrere Kontrollvolumen aufgeteilt. Zur Verfolgung der freien Oberfläche wird eine Funktion C (bei Hirt und Nichols "fraction function" genannt) eingeführt: An Orten, die von einer bestimmten Flüssigkeit eingenommen werden, ist diese Funktion 1, an allen anderen Orten 0. Die Funktionswerte werden über jedes Kontrollvolumen gemittelt; Kontrollvolumen mit dem gemittelten Funktionswert   liegen vollständig im Bereich der verfolgten Flüssigkeit, mit   vollständig in der anderen Flüssigkeit und für gemittelte Funktionswerte   beinhalten die Kontrollvolumen einen Abschnitt der freien Oberfläche.

Zeitliche Verfolgung

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Den betrachteten Teilchen ist ein fester Funktionswert C (entweder 0 oder 1) zugeschrieben, in der Erhaltungsgleichung für C tauchen keine Quellterme auf. In der Erhaltungsgleichung für C muss daher die totale Ableitung von C gleich Null sein. In Einsteinscher Summenkonvention entspricht das:

 

Für reaktive Strömungen und Schockwellen müssen in der Gleichung Quellterme berücksichtigt werden.

Die Diskontinuität der Funktion C erschwert das Lösen dieser Differentialgleichung. Hirt und Nichols verwandten die "geometrical reconstruction" hierfür.

Zuerst das Geschwindigkeitsfeld berechnet; auf Basis desssen kann der Strom der Funktion C in andere Zellen berechneten werden.

Literaturnachweise

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  • Noh, W.F.; Woodward, P. (1976), "SLIC (Simple Line Interface Calculation). In proceedings of 5th International Conference of Fluid Dynamics, edited by A. I. van de Vooren & P.J. Zandbergen", Lecture Notes in Physics 59: 330–340
  • Hirt, C.W.; Nichols, B.D. (1981), "Volume of fluid (VOF) method for the dynamics of free boundaries", Journal of Computational Physics 39 (1): 201–225