Acaroceras galapagoensis

Acaroceras galapagoensis
Dorsale, Laterale, Ventrale Ansicht

Systematik
ohne Rang: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Unterklasse: Milben (Acari)
Art: Acaroceras galapagoensis
Wissenschaftlicher Name
Acaroceras galapagoensis
(Heinrich Schatz & Palacios-Vargas,1999)


Acaroceras galapagoensis gehört zur Unterordnung der Hornmilben (Oribatida). Die Art wurde von Heinrich Schatz auf den Galápagos-Inseln erstmals im Jahr 1985 entdeckt und zusammen mit José Palacios-Vargas 1999 beschrieben.

Systematik

Bearbeiten

Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Unterklasse: Milben (Acari)
Ordnung: Sarcoptiformes
Unterordnung: Hornmilben (Oribatida)
Familie: Microzetidae
Gattung: Acaroceras
Art: Acaroceras galapagoensis

Morphologie

Bearbeiten

Acaroceras galapagoensis unterscheidet sich von den anderen Acaroceras Arten der Gattung durch folgende Merkmalskombination: einfache Interlamellarapophyse, mäßig lange und beborstelte Notogastralsetae, Pteromorphen mit jeweils ein bis drei distalen schmalen Zähnchen, Epimeralsetae beborstelt, sowie im Vorhandensein von ventralen Areae porosae zwischen den Genital- und Analplatten. Innerhalb der Microzetidae findet man dieses Merkmal nur bei Protozetes digitifer Mahunka, 1985 (kleine Areae porosae wie bei A. galapagoensis) und A. porosus Balogh & Mahunka, 1977 (große Areae porosae seitlich der Analplatten).

Die Art ist 235-320 x 145-205 µm groß und ist mit fein granuliertem hellbraunen Cerotegument bedeckt. Die Körperoberfläche ist dorsal glatt und ventral durch eine wabenförmige Musterung gekennzeichnet.

Änliche Arten: Acaroceras Feidieri

Bearbeiten

Morphologisch ist Acaroceras galapagoensis der Art A. feideri Calugar & Vasiliu, 1977 sehr ähnlich. Diese Art wurde aus Höhlen in Cuba beschrieben. Gemeinsame Merkmale von A. feideri und A. galapagoensis, die sie von anderen Arten der Gattung unterscheiden, sind in der Form der Lamellen, der Länge der Prodorsalsetae und des Sensillus, der Interlamellarapophyse sowie im Längenverhältnis der Notogastralsetae gegeben. Morphologische Unterschiede zwischen den beiden Arten sind das größere Längen-Breitenverhältnis des Körpers, der fehlende innere Zahn am vorderen Lamellenrand, die kürzeren Ventralsetae sowie die beiden Areae porosae auf der Ventralseite von A. galapagoensis.

Bekannte Verbreitung

Bearbeiten
 
Verbreitung von Acaroceras galapagoensis

Acaroceras galapagoensis wurde bislang nur auf den Galápagos-Inseln, auf den Inseln Fernandina, Isabela, Pinzón, Santiago, Santa Cruz, Plaza Sur, Floreana, Rábida, Baltra sowie auf San Cristóbal gefunden

Vor dieser Untersuchung wurde noch keine andere Art der Familie Microzetidae vom Galapagos Archipel gemeldet. Derzeit kennt man noch vier weitere Arten: Acaroceras interiunctus, Acaroceras taurus, Berlesezetes auxiliaris und Kalyptrazetes sp..

Acaroceras galapagoensis kommt in allen Vegetationszonen auf Galápagos vor, von der Küstenregion (auf Mangrovenblättern) bis zu den Kratern von Vulkanen. Hauptsächlich lebt diese Art in feuchten Habitaten, vor allem in Farn, Laub von Sträuchern und im Krummholz. Aber auch in der trockenen Stufe wurde Acaroceras galapagoensis unter verrotteten Kakteen und Gras gefunden. Die Art scheint totes Holz und tiefe Humusschichten zu bevorzugen, selten wurde sie auf Büschen, Bäumen und Flechten angetroffen.

Fortpflanzung

Bearbeiten

Bisher wurden noch keine Männchen bei dieser Art gefunden, deshalb kann nicht festgestellt werden, ob sie sich getrenntgeschlechtlich oder parthenogenetisch fortpflanzen. Bei allen Microzetidae-Arten in Galapagos wurden nur Weibchen mit Eiern gefunden. Die meisten Weibchen von Acaroceras galapagoensis trugen 1-2 Eier. Diese sind (95-130) x (80-100) µm groß.

Archivierung

Bearbeiten

Insgesamt wurden 835 Individuen von Acaroceras galapagoensis gefunden. Der Holotypus (Alkoholkonservierung) ist im Naturhistorischen Museum in Wien deponiert. Paratypen sind in der Sammlung des Erstautors Innsbruck, im Labor für Ökologie und Systematik der Mikroarthropoden in Mexiko und an der Universität von Quito in Ecuador aufbewahrt.

Literatur

Bearbeiten
  • Balogh J. & Mahunka S. (1977): New data to the knowledge of the oribatid fauna of Neogaea (Acari) I. Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 23: 1-28.
  • Calugar M. & Vasiliu N. (1977): Contribution a la conaissance des Oribates hypogés de Cuba. Resultats des expeditions biospeleologiques cubano-roumaines a Cuba, 2 : 247-256.
  • Mahunka S. (1985): Mites (Acari) from St. Lucia (Antilles). 2. Oribatida. Acta Zoologica Hungarica, 31: 119-178.
  • Schatz H. & Palacios-Vargas J.G. (1999): Microzetidae (Acari: Oribatida) from the Galápagos Islands. Acarologia 40: 69-83.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Heinrich Schatz & José G. Palacios-Vargas: Microzetidae (Acari: Oribatida) from the Galápagos Islands. In: Acarologia 40, S. 69-83, 1999.
  2. Magda Calugar & N. Vasiliu: Contribution a la conaissance des Oribates hypogés de Cuba. In : Resultats des expeditions biospeleologiques cubano-roumaines a Cuba, 2, S. 252-254, 1977.
  3. Sandor Mahunka: Mites (Acari) from St. Lucia (Antilles). 2. Oribatida. In: Acta Zoologica Hungarica, 31, S. 139-140, 1985.
  4. Janos Balogh & Sandor Mahunka: New data to the knowledge of the oribatid fauna of Neogaea (Acari) I. In: Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 23, 13-14, 1977.
  5. Calugar, M.; N. Vasiliu: Contribution a la connaissance des Oribates
  6. hypogés de Cuba. Resultats des expeditions biospéologiques
  7. cubano-roumaines a Cubal, vol. 2, Rumania, 1977, pp. 252-254


 
Logo der Universität Innsbruck

Dieser Artikel ist Teil des Wikipedia-Projekts der Universität Innsbruck. Bitte beteilige dich an seiner Kontrolle und Bewertung!