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Tiktaalik

Lebensbild von Tiktaalik roseae

Zeitliches Auftreten
Oberes Devon
383,7 bis 376,1 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Chordatiere (Chordata)
Wirbeltiere (Vertebrata)
Kiefermäuler (Gnathostomata)
Knochenfische (Osteichthyes)
Fleischflosser (Sarcopterygii)
Tiktaalik
Wissenschaftlicher Name
Tiktaalik
Daeschler et al., 2006
Art
  • Tiktaalik roseae

Tiktaalik

Tiktaalik (Inuktitut für „Quappe“, einen großen Süß- und Brackwasserfisch)[1] war eine Gattung amphibienähnlicher Fleischflosser (Sarcopterygii), deren Fossilien in Sedimentgesteinen des Oberen Devons der Ellesmere-Insel (Ellesmere Island) im Norden Kanadas entdeckt wurden.[2] Bisher ist nur die Art Tiktaalik roseae bekannt[3], welche vor ca. 375 Millionen Jahren lebte.

Als Mosaikform ist Tiktaalik ein Beleg dafür, in welcher Reihenfolge Knochenfische Merkmale der Landwirbeltiere (Tetrapoden) entwickelten, noch bevor die ersten Uramphibien wie Acanthostega und Ichthyostega aus ihnen hervorgingen. Als Vorfahren von Tiktaalik weisen Neil Shubin u. a (2006) Panderichthys-artige Fische aus.

Beschreibung Bearbeiten

Tiktaalik gleicht anderen Fleischflossern wie den Quastenflossern und den Lungenfischen in der Beschuppung, in den Flossenstrahlen sowie im Bau des Unterkiefers und des Gaumens. Amphibienartig sind das verkürzte Schädeldach und die Ohrregion, der bewegliche Hals und die Vordergliedmaßen: Ausgestattet mit Ellenbogen- und Handgelenk erinnern die Brustflossen von Tiktaalik an Arme, sie endeten jedoch in Flossenstrahlen, nicht in Fingern.

Die flache, längliche Schnauze des bis zu 20 cm langen Schädels gibt dem Tier ein krokodilähnliches Aussehen. Eine detaillierte Analyse der Schädelknochen ergab, dass Tiktaalik roseaemorphologisch intermediär ist zwischen den Gegebenheiten in ursprünglicheren Fischen und jenen, die man von Tetrapoden kennt.“ (Downs et. al, 2008)

Nach Ansicht von Daeschler u. a (2006) und Shubin u. a (2006) war Tiktaalik ein Bewohner des küstennahen Flachwassers; seine Überreste wurden in den Ablagerungen eines Flussdeltas gefunden. Die auf der Schädeloberseite vorhandenden Spritzlöcher deuten darauf hin, dass Tiktaalik sowohl Lungen als auch Kiemen besaß. Dies erweist sich in flachen Gewässern als Vorteil, da hier aufgrund erhöhter Wassertemperatur weniger Sauerstoff enthalten ist. Die Brustflossen nutzte er zur Fortbewegung auf dem Gewässergrund. Er konnte sich unter anderem unter Streckung der Schulter und des Ellenbogens wie auf Vorderbeinen im Sediment abstützen.

Entdeckung Bearbeiten

Aufgrund früherer Erfolge entschied man sich für vorzeitliche Süßwasserläufe als geeignetes Gebiet. Die Wahl fiel dabei auf die kanadische Arktis. Nach vier Expeditionen innerhalb von sechs Jahren gelang der entscheidende Fund auf der Ellesmere-Insel. Zur Zeit des Devons, als Tiktaalik lebte, war diese Region teil des Kontinents Laurentia und lag somit in Äquatornähe.[4] Anfang April 2004 legte Shubins Mitarbeiter Steven Gatesy schließlich die versteinerten Überreste eines flachen Kopfes frei. Das Fossil wurde anschließend ins Labor gebracht, um es dort zu reinigen. Bisher wurden die Überreste von drei Exemplaren gefunden.[5]

Herkunft des Namens Bearbeiten

Die Entdecker der Fossilien auf Ellesmere Island, Farish A. Jenkins jr., Neil Shubin und Ted Daeschler, wollten bei der Vergabe des wissenschaftlichen Namens dem Fundort und den dort ansässigen Inuit, die die Grabungsgenehmigung erteilt hatten, Rechnung tragen. Sie richteten eine Anfrage mit der Bitte um Namensvorschläge an den Ältestenrat von Nunavut, dem Inuit Qaujimajatuqangit Katimajiit. Aus den beiden Vorschlägen, „Siksagiaq“ und „Tiktaalik“, wählten die Paläontologen letzteren aus, der auf Inuktitut so viel bedeutet wie „Quappe“ bzw. „großer Süßwasserfisch“. [6]

siehe auch: Gogonasus, Landgang (Biologie)

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nunavut Living Dictionary
  2. Edward B. Daeschler, Neil H. Shubin und Farish A. Jenkins, Jr: A Devonian tetrapod-like fish and the evolution of the tetrapod body plan. In: Nature. 440. Jahrgang, 6. April 2006, S. 757–763, doi:10.1038/nature04639 (nature.com).
  3. Neil H. Shubin, Edward B. Daeschler und Farish A. Jenkins, Jr: The pectoral fin of Tiktaalik roseae and the origin of the tetrapod limb. In: ). 440. Jahrgang, 6. April 2006, S. 764–771, doi:10.1038/nature04637 (nature.com).
  4. Volker Storch, Ulrich Welsch, Michael Wink: Evolutionsbiologie. Springer, Berlin 2007, ISBN 3-540-36072-7.
  5. http://www.nature.com/nature/journal/v440/n7085/full/nature04639.html"
  6. Neil Shubin: Der Fisch in uns: Eine Reise durch die 3,5 Milliarden Jahre alte Geschichte unseres Körpers. Fischer, Frankfurt 2008, ISBN 3-10-072004-0.

Weblinks Bearbeiten




Alpharücken Bearbeiten

 
Bathymetrische Karte des Arktischen Ozeans

Der Alpharücken ist ein etwa 1800 km langer und über 3000 m hoher Rücken im Arktischen Ozean. Zusammen mit dem russischen Atomeisbrecher Arktika gelang dem deutschen Forschungsschiff Polarstern im Jahre 1998 eine erste umfassende Erkundung des Gebiets. Untersuchungen ergaben, dass das Massiv von einer ca. 800 - 1000 m dicken Sedimentschicht bedeckt ist.

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