Benutzer:Thomas Wozniak/Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt

Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt
BVfS Erfurt
Bezirksverwaltung des MfS in Erfurt

Bezirksverwaltung des MfS in Erfurt

Daten
Ort Erfurt
Bauherr Ministerium für Staatssicherheit
Baustil Sozialistischer Realismus
Koordinaten 50° 58′ 47,2″ N, 11° 1′ 20,6″ OKoordinaten: 50° 58′ 47,2″ N, 11° 1′ 20,6″ O
Besonderheiten
Andreasstraße 38, Erfurt
Zuständigkeitgebiet der BVfS Erfurt

Zuständigkeitgebiet der BVfS Erfurt

Die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt (abgekürzt: BVfS Erfurt) war eine regionale Aussenstelle des Ministeriums für Staatsicherheit der Deutschen Demokratischen Republik, gemeinhin bekannt als „Stasi“. Sie war verantwortlich für die Überwachung und Unterdrückung von Andersdenkenden Bezirks Erfurt. Der Hauptsitz befand sich im Areal Andreasstraße 38 und verfügte über 13 Kreisdienststellen. Die Leitung hatte bei der Auflösung Josef Schwarz inne. Von den, je nach einbezogenen Diensten und Mitarbeitergruppen, bis zu 3000 hauptamtlichen Mitarbeitern arbeiteten ungefähr xxx in der Zentrale in Erfurt.[1] Zusammen mit den 8.200 inoffiziellen Mitarbeitern (IMs) war die Bezirksverwaltung Erfurt eine der größten der DDR.[1]

Die BVfS Erfurt wurde im Zuge einer Verwaltungsreform im Jahr 1952 gegründet und war bis zu ihrer Auflösung Ende 1989 tätig. Haupttätigkeitsfelder neben vielfältig repressiven Überwachungsmaßnahmen gegen die Bevölkerung waren ???, aber auch die Umsetzung der Direktive 1/67, in der als „Vorbeugekomplex“ DDR-weit 86.000 Bürger erfasst waren und die ein System von Isolierungs- und Internierungslagern vorsah.[2] Nach der Besetzung am 4. Dezember 1989 im Rahmen der Montagsdemonstrationen verlor die Bezirksverwaltung ihre Funktion. Erfurt war die erste BVfS die von Demonstrierenden besetzt wurde.

Die Gebäude der ehemaligen Stasi-Zentrale werden heute als Polizeizentrale Erfurt genutzt. Auch die Akten des BVfS sind hier in einer Außenstelle des Bundesarchivs öffentlich zugänglich.

Standort

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  • Bunker
  • Ferienobjekte

Bewaffnung

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Geschichtlicher Kontext

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Vor 1980

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1980 bis 1989

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1989 und 1990

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Am xx. Dezember 1989

Aufnahme von RAF-Aussteigern in der DDR Susanne Albrecht in Cottbus Inge Viett in Magdeburg Silke Maier-Witt in Erfurt und Neubrandenburg Henning Beer in Neubrandenburg Monika Helbing in Eisenhüttenstadt und Frankfurt/Oder Werner Lotze in Senftenberg

Nach 1990

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Struktur und Aufbau

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Personal

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Strukturen

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Unterstellte Dienststellen

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Der BVfS Erfurt unterstanden insgesamt 13 Kreisdienststellen für Staatssicherheit (KDfS), deren Leiter, wenn nicht anders gekennzeichnt, „Oberstleutnant“ waren.[3]

BVfS Erfurt

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KDfS Adresse Leitung Hauptamtliche IMs Akten Quelle Lage Bild
KD Apolda Lessingstr. 95 Major Klaus Scheuerl
KD Arnstadt Gerastr. 12, ab 1968: Kauffbergstr. 1 Major Hans-Joachim Walter
KD Eisenach Kurstr. 1 u. 2 Oberst Dr. Waldemar Kästner  
KD Erfurt Gerhart-Hauptmann-Str. 6, (ab 1971) Str. der Einheit 8 (heute Alfred-Hess-Str.) Oberst Horst Schneeberg  
KD Gotha Friedrich-Engels-Str. 4 (heute Helenenstr.) Oberst Otto Dierseke  
KD Heiligenstadt Ernst-Thälmann-Str. 55 (heute Petristr.)
ab ca. 1973: Aegidienstr. 20 a/b
OSL Günter Ermisch
KD Langensalza Travertinstr. 4 OSL Eberhard Matthes
KD Mühlhausen Martinistr. 23 OSL Günter Siegel
KD Nordhausen Dr. Kurt-Fischer-Str. 1 (heute Ludolfinger Str.)
vorheriger Sitz Riemannstr. 1
OSL Hubert Kurzbach  
KD Sömmerda Uhlandstr. 24 OSL Dieter Schulze
KD Sondershausen Str. der Thälmannpioniere (heute Göldnerstr.)
ab 1969: Edmund-König-Str. 3
OSL Uwe Nebert
KD Weimar Paul-Schneider-Str. 52, ab 1969: Cranachstr. 47 OSL Wolfgang Schmidt  
KD Worbis Str. der Freundschaft 9 a (heute Medebacher Str.)
vorheriger Sitz Friedrich-Engels-Str.; heute Breitenbacher Str.
OSL Klaus-Dieter Wispel
Insgesamt

Die BVfS Erfurt verfügte über zwei Ausweichführungsstelle, eine am 9km entfernten Haarberg, einem Berg südöstlich von Erfurt, und eine im 22 km entfernten Bad Berka.

Die von 1974 bis 1977 gebaute Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung Erfurt mit dem Tarnnamen „Wasserburg I“ wurde als Reserve-Ausweichführungsstelle genutzt. Sie war 282 m2 groß und bestand aus 8 Gänge mit 12 m Länge sowie zwei 10,5 m langen Gängen für Wasserversorgung und Sanitär.[4]

Die 1984 in Betrieb genommene Ausweichführungsstelle des BVfS Erfurt war legendiert als „Objekt der VEB Wasserwirtschaft Erfurt“ und trug den Tarnnamen „Wasserburg II“. Die Bunkeranlage hatte eine Größe von 625 m2 und bestand aus 20 Gängen jeweils mit einer Länge von 14,03 m.[5] Die Anlage war über eine Tarnhalle zugänglich , die um das Jahr 2000 abgerissen wurde. Dabei wurden auch die Bunkerzugänge verschüttet.[6][7]

  • Untersuchungshaftanstalt

Daneben gab es noch weitere Dienststelle,

Zudem wurden im Erfurter Stadtgebiet im Laufe der Jahre zwischen 453[8] und 507 konspirative Wohnungen und 26 offizielle Dienstorte genutzt.[1]

Aktivitäten (Auswahl)

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Telefon- und Postüberwachung

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Personenüberwachung, Verhöre, Zersetzung

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Aktivitäten der Auslandsspionage

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Zusammenarbeit mit dem KGB

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„...KGB- Führungsstelle in Erfurt richtete. Von Erfurt aus führte der KGB- Offizier »Sokolow« ein Spionagenetz im Raum Kaiserslautern. Felfe war von Anbeginn als Fallführer in die Operationsplanungen eingeweiht und berichtete dem KGB.“[9]

Personen mit Bezug zum BVfS Erfurt

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Bekannte Mitarbeiter (Auswahl)

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Stellvertretender Operativ des Leiters

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Inoffizielle Mitarbeiter (Auswahl)

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Akten, Literatur und Medien

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Forschungsliteratur

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  • Peter Boeger, Elise Catrain (Hg.): Stasi in Thüringen. Die DDR-Geheimpolizei in den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl. Berlin 2018, ISBN 978-3-946572-03-9
  • Heinrich Best, Joachim Heinrich, Heinz Mestrup (Hrsg.): Geheime Trefforte des MfS in Erfurthrsg. von Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR, Erfurt 2006, ISBN 3–932303–50–4

Erlebnisberichte

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Medienberichte und Medien

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Anmerkungen

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  1. a b c Heinrich Best, Joachim Heinrich, Heinz Mestrup (Hrsg.): Geheime Trefforte des MfS in Erfurthrsg. von Landesbeauftragte des Freistaates Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR, Erfurt 2006, ISBN 3–932303–50–4
  2. Thomas Auerbach, Wolf-Dieter Sailer: Vorbereitung auf den Tag X. Die geplanten Isolierungslager des MfS. BStU, 3., durchgesehene Auflage, Berlin 2000. ISBN 978-3-942130-41-7 (pdf).
  3. vg
  4. 9.4 Reserve-Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt, eingesehen am 16. Juni 2024.
  5. 9.18 Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt, eingesehen am 16. Juni 2024.
  6. BVfS Erfurt, AFüSt, eingesehen am 16. Juni 2024.
  7. 3D-Modell der AFüSt BVfS Erfurt, eingesehen am 16. Juni 2024.
  8. 453 Konspirative Wohnungen, eingesehen am 16. Juni 2024.
  9. Bodo V. Hechelhammer: Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe - Agent in sieben Geheimdiensten, 2019, ISBN 9783492994880, FN 179.
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Commons: Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Erfurt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Sonstiges

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Vorlage BVfS

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Kategorie:Erfurt Kategorie:Historische Organisation (Erfurt) Kategorie:Aufarbeitung der SED-Diktatur Kategorie:Staatssicherheit (DDR) Kategorie:Ministerium für Staatssicherheit Kategorie:Bauwerk in Erfurt