Als Blütenhülle (Perianth), selten auch Blütendecke, bezeichnet man bei den Blüten von Bedecktsamigen Pflanzen die Gesamtheit der Blütenhüllblätter. Liegen zwei Blütenblattkreise vor, bei denen sich die Blütenhüllblätter deutlich in Form, Farbe und/oder Größe unterscheiden spricht man von einer doppelten Blütenhülle (doppeltes Perianth). Ist kein Unterschied zwischen den Blütenhüllblättern erkennbar spricht man von einer einfachen Blütenhülle (einfaches Perianth). Bei diesen Blüten ist der Begiff Perigon häufiger im Gebrauch.

Die Blütenhüllblätter sollte man nicht mit den Hüllblättern verwechseln, die jeweils einen ganzen Blütenstand einhüllen.

Doppeltes Perianth

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Knospe einer Rose
 
Blütenkrone einer Seerose

Das doppelte Perinath setzt sich aus zwei Kreisen von Blütenblättern zusammen. Dem Kelch und der Blütenkrone. Derartige Blüten werden als heterochlamydeisch bezeichent.

Die Kelchblätter (Sepalen) bilden den Kelch (Calyx) einer Blüte. Es sind die äußeren, manchmal derberen und meist grünen Blütenhüllblätter. Sie können aber auch andere Farben haben oder wie Kronblätter aussehen. Sie sind bereits bei der geschlossenen Knospe gut sichtbar. Die Kelchblätter stammen von Hochblättern ab. Dies lässt sich bei der Gattung Helleborus gut beobachten, hier sind fließende Übergänge von den Hoch- zu den Kelchblättern zu erkennen.

Die Blütenhüllblätter des inneren Kreises, die Kronblätter oder Petalen, bilden die Blütenkrone (Corolla) aus. Sie sind oft auffällig gefärbt und/oder geformt. Die Kronblätter stammen von den Staubblättern ab. Dies lässt sich bei den Seerosen gut beobachten, hier sind fließende Übergänge von den Staub- zu den Kronblättern zu erkennen. Pflanzenzüchtung hat oft zum Ziel noch auffälligere Kronblätter zu erreichen.

Einfaches Perianth

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Tulpenblüten mit sechs Tepalen in zwei Kreisen
 
Magnolienblüte mit neun Tepalen, in drei Schrauben aus je drei Tepalen angeordnet

Perigon ist die Bezeichnung für eine einfache Blütenhülle, die aus mehreren gleichartigen Blütenblättern besteht.

Als Tepalen bezeichnet man Blütenhüllblätter, wenn sie mehr oder weniger gleichgeformt und gefärbt sind. Die Tepalen liegen entweder als nur ein Blattkreis vor (monochlamydeische Blüte) oder in mindestens zwei Kreisen oder schraubigen Umläufen (homoichlamydeische Blüte). Typischerweise sind die Tepalen kronblattartig (corrollinisch) ausgebildet, also gefärbt wie z. B. bei der Tulpe. Sie können aber auch unscheinbar grün sein wie beispielsweise bei Acorus.

Vorkommen

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Ein Perigon kommt typischerweise bei den Einkeimblättrigen Pflanzen vor. Es gibt aber auch wenige Ausnahmen, so sind zum Beispiel bei den Bromeliengewächse die Blütenhüllblätter in Sepalen und Petalen differenziert. Auch bei den primitiveren Familien der Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrigen Pflanzen wie den Magnoliengewächsen sind Tepalen anzutreffen.

Überschrift

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Die oft grünen Kelchblätter bilden bei den Blütenknospen eine Schutzhülle für die inneren zarteren Blütenteile. Auch beim Schließen vieler Blüten zur Nacht schützen sie die anderen Blütenblätter.


und haben die Funktion, Insekten zur Bestäubung anzulocken (vgl. Entomogamie).

Die kann radiärsymmetrisch oder zygomorph sein, es gibt auch alle denkbaren Übergänge von leicht bis stark zygomorph.

Die Kronblätter können miteinander verwachsen oder frei sein. Freie Kronblätter sind häufig in einen schmalen basalen Teil, den „Nagel“, und einen breiten Teil, die „Platte“ gegliedert, zwischen denen ein Knick verläuft (z. B. bei den meisten Nelkengewächsen). Bei zygomorphen freikronblättrigen Blüten ist häufig das nach unten zeigende Kronblatt vergrößert und/oder auffällig gefärbt und bildet als Lippe oder Unterlippe einen „Landeplatz“ für Insekten (z. B. Veilchen, Orchideen). Eine besondere Art zygomorpher freikronblättriger Blüten ist die schmetterlingsförmige Blüte.

Verwachsenblättrige Blütenkronen können trichterförmig (z. B. Zaunwinde, Petunien, Kürbisse) oder glockenförmig (glockig, z. B. Glockenblumen, Enziane) sein; häufig ist aber der basale Teil zu einer engen Kronröhre verwachsen, welche oft zur Aufbewahrung des Nektars dient. Radiärsymmetrische Blüten mit kurzer Kronröhre heißen „radförmig“, solche mit längerer Kronröhre „stieltellerförmig“. Zygomorphe Blüten mit Kronröhre sind häufig zweilippig, d. h. die Blütenkrone ist nur in einen oberen (Oberlippe) und einen unteren Teil (Unterlippe) gespalten; die an der Bildung der jeweiligen Lippe beteiligten Kronblätter sind meist als seichte Kerben zu erkennen (z. B. Heckenkirschen mit einblättriger Unter- und vierblättriger Oberlippe). Sie können frei oder verwachsen sein. Bei manchen Taxa sind sie auch reduziert, es sind also weniger davon als bei verwandten Taxa vorhanden oder fehlen ganz. Sie sind ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung der einzelnen Taxa (siehe auch: Taxonomie, Pflanzenbestimmung).