flatex AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000FTG1111
Gründung 1999
Sitz Frankfurt am Main,Deutschland Deutschland
Leitung Frank Niehage (CEO),Muhamad Chahrour (CFO)
Mitarbeiterzahl 532 (2019)[1]
Umsatz 132 Mio. Euro (2019)[1]
Branche Finanztechnologie, Bankwesen
Website www.flatex.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die flatex AG ist ein deutscher börsesennotierter Online Broker und Anbieter von Finanztechnologien mit Sitz in Frankfurt am Main. Das Unternehmen wurde im Juli 1999 gegründet und unterhält mehrere weitere Standorte in Deutschland (Andernach, Berlin, Zwickau, Kulmbach, Willich, Neuss, Düsseldorf) und Österreich (Wien). Ende 2019 hatte flatex ca. 370.000 Kunden und wickelte rund 12 Millionen Wertpapiertransaktionen ab.

Unternehmensgeschichte

Bearbeiten

Gegründet 1999 als PRE.IPO AG, trat die flatex AG im Jahr 2006 als Online Broker in den Markt ein. Im Sommer 2009 erfolgte der Börsengang als flatex AG[2], wobei der Begriff „flatex“ ein sogenanntes Kofferwort ist und sich aus den beiden Worten „flat“ und „execution“ ableitet. Der Kunde zahlt dabei völlig volumenunabhängig einen fixen Betrag für ein Wertpapiergeschäft. 2014 benannte sich die Firma in FinTech Group AG um. Im August 2019 erfolgte die Umfirmierung der FinTech Group AG zurück in flatex AG.[3]

Akquisition XCOM AG

Bearbeiten

Die Mehrheitsbeteiligung an der XCOM AG, die ab 1988 als Software- und Systemhaus am Markt war, wurde im März 2015 übernommen und am 31. August 2017 mit der flatex AG verschmolzen. Mit dieser Akquisition ging auch die heutige flatex Bank AG in den flatex Konzern über.

Akquisition DeGiro BV

Bearbeiten

Im Dezember 2019 hat die flatex AG den Kauf des größten niederländischen Online-Brokers DeGrio angekündigt. Flatex plant nach der Akquisition der erste und größte Online Broker in Europa zu werden und Ende 2020 mehr als 1 Millionen Kunden zu betreuen, die jährlich über 35 Millionen Transaktionen ausführen und mehr als 200 Milliarden EUR Transaktionsvolumen abwickeln.[4]

Online Brokerage

Bearbeiten

Das Geschäftsfeld Online Brokerage bildet den Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten der flatex AG. Der Kunde zahlt dabei völlig volumenunabhängig einen fixen Betrag für ein Wertpapiergeschäft. Mit diesem Preismodell hatte flatex das volumenabhängige Preismodell erstmalig im deutschen Markt abgeschafft. Das Angebot von flatex, der Handel mit Aktien, Zertifikaten, Optionsscheinen, Anleihen, offenen Investmentfonds, Exchange Traded Funds (ETF), Hebelprodukten/Exchange Traded Products (ETP), Differenzkontrakten (CFD) und Devisen (FX), richtet sich nach eigenen Angaben „an aktive, gut informierte Trader, die eigenverantwortlich handeln“.[5] Beratung wird nicht geboten.

Auszeichnungen

Bearbeiten

flatex bezeichnet sich als „Discount Broker“.[6] Das Online-Portal broker-test.de zeichnete flatex als „Fonds & Zertifikate Broker des Jahres 2017“ aus. Die WirtschaftsWoche und das DKI (Deutsches Kundeninstitut) küren flatex 2016 zum „Top Online Broker“. Im Jahr 2018 wurde flatex vom Handelsblatt zum sechsten Mal in Folge als „Bester Online Broker“ ausgezeichnet.[7] Im Test der Zeitschrift €uro am Sonntag belegt flatex dreimal Platz 1 im Bereich Direktbanken Brokerage, als Grund wurden „geringe Kosten“ genannt.

Bei €uro am Sonntag wurde flatex in 2019 Testsieger bei Direktbanken im Brokerage. Börse Online kürte flatex in 2020 als Bester ETF-Broker sowie Bester Onlinebroker für Hebelzertifikate.[8]

Negativzins

Bearbeiten

Zum 15. März 2017 führte flatex einen Negativzins von 0,4 Prozent für alle Kunden ein. Begründet wurde dieser Schritt mit der Geldpolitik der EZB. flatex ist somit das erste Finanzdienstleistungsinstitut in Deutschland, das Negativzinsen bereits ab dem ersten Euro verlangt.[9][10][11] Gleichzeitung wurde der offene Umgang mit dem Negativzins positiv gesehen und flatex CEO Frank Niehage in der Presse als "Deutschlands ehrlichster Bankenchef" bezeichnet.[12] Im Oktober 2019 erhöhte flatex diesen Zins entsprechend des Zinssatzes der Europäischen Zentralbank auf 0,5 Prozent.[13]

Einlagensicherung

Bearbeiten

Die flatex Bank übernimmt mit einer Vollbanklizenz die Bankdienstleistungen der flatex AG. Einlagen der flatex-Kunden sind hier durch die gesetzliche Einlagensicherung mit Stand Juni 2020 bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde abgesichert.[14]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Geschäftsbericht 2019 der flatex AG
  2. "flatex erlöst drei Millionen". "N-tv", abgerufen am 30. Juli 2015.
  3. Aus FinTech Group wird flatex. flatex AG, 16. März 2019, abgerufen am 26. August 2019.
  4. flatex AG: flatex wird mit DeGiro Erwerb zum europäischen Online-Brokerage Champion. In: flatex.com. flatex übernimmt DeGiro, 16. Dezember 2019, abgerufen am 28. Juni 2020.
  5. Portrait flatex-Website Abgerufen am 5. Februar 2019.
  6. Ein Discount Broker, der den Namen verdient flatex-Website. Abgerufen am 5. Februar 2019.
  7. Bester Online Broker laut Handelsblatt flatex-Website. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  8. Die besten Online-Broker für jeden Anleger-Typ boerse-online.de. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  9. Karsten Seibel: Die erste Bank verlangt Strafzinsen von jedermann. welt.de, 2. März 2017, abgerufen am 11. März 2017.
  10. Broker flatex führt Strafzinsen für Privatkunden ein. In: faz.net, 2. März 2017, abgerufen am 11. März 2017.
  11. flatex bittet zur Kasse. (Memento des Originals vom 12. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/boerse.ard.de boerse.ard.de. März 2017, abgerufen am 11. März 2017.
  12. Willi Haentjes: Strafzinsen auf geparktes Geld: Deutschlands ehrlichster Banken-Chef packt aus. bild.de, 4. April 2017, abgerufen am 28. Juni 2020..
  13. flatex führt neue Depotgebühr auf Wertpapiere ein. finanzen.net, 14. Januar 2020, abgerufen am 14. Januar 2020.
  14. flatex FAQs: Rund um Konto und Depot / Sind meine Einlagen bei Ihnen gesichert?