Das Theater Lindenhof ist Deutschlands erstes und einziges Regionaltheater. Es wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, drei Landkreisen und hat Partnerschaften mit 16 Städten in Baden-Württemberg. Das Theater ist seit 1983 ein eingetragener Verein und wurde zum Jahresbeginn 2011 in eine Stiftung umgewandelt.[1]


Ursprung und Vielfalt

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Hervorgegangen aus einer freien Schultheatertruppe, wurde 1981 in Melchingen, einem Stadtteil von Burladingen auf der Schwäbischen Alb, mit der Produktion Semmer Kerle oder koine das eigene Theater im umgebauten Gasthaus Linde eröffnet. Die Theatertruppe hat sich seitdem fern den Metropolen in über 25 Jahren zu einem Ensembletheater entwickelt, das die schwäbische Sprache und die Dialektik zwischen Heimat und Fremde ins Zentrum seiner Inszenierungen gerückt hat. Oftmals sind es die Randfiguren, die Außenseiter, die das Volkstheater in zahlreichen Uraufführungen der Stücke zeitgenössischer Autoren wie Susanne Hinkelbein, Peter Härtling, Felix Huby und Franz Xaver Ott auf die Bühne bringt.[2]

Die Inszenierungen renommierter Regisseure wie Christoph Biermeier, Siegfried Bühr, Erik Gedeon, Albrecht Hirche, Manfred Karge, und Hartmut Wickert unterschiedlichster Dramatiker wie Bertolt Brecht, Georg Büchner, Ben Jonson, Heinrich von Kleist, Franz Xaver Kroetz, Werner Schwab und William Shakespeare zeigen die Vielfalt des Repertoires.

Heimattheater, wie es nirgendwo sonst existiert (DIE ZEIT)

Bundesweite Aufmerksamkeit erlangten die Theatermacher als Mitbegründer des Tübinger Sommertheaters mit Freilichtinszenierungen über das Leben Friedrich Hölderlins (1986/1995) und dem Theaterspaziergang Die Winterreise, den Peter Härtling 1998 für die Melchinger schrieb, sowie der Inszenierung Eine Bahnfahrt und der Raum entschwindet (1999/2000). Etliche Produktionen wurden vom SWR und von 3sat verfilmt. Die integrativen Theaterprojekte Meine Welt ist das Leben und Leonce und Lena zusammen mit der Behinderteneinrichtung Mariaberg (Gammertingen) wurden ebenfalls vom ZDF begleitet.[3]

Beim internationalen Theaterfestival Theater der Welt 2005 in Stuttgart, war das Theater Lindenhof mit dem Stück Schwabenblues von Felix Huby und Jürgen Popig der einzige deutsche Beitrag.

„Es ist Volkstheater im besten, ja allerbesten Sinne“ (Stuttgarter Zeitung)

2010 wurde das Theater Lindenhof mit der Produktion Theatertreffen von Erik Gedeon (Text, Musik, Regie) zu den Ruhrfestspielen in Recklinghausen eingeladen.

Regionaltheater

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Ein Großteil der Aufführungen des Theater Lindenhof sind Gastspiele bei Veranstaltern in Baden-Württemberg. In der Melchinger Aufführungsstätte stehen zwei Bühnen zur Verfügung; der ehemalige Tanzsaal der Gaststätte Linde mit etwa 90 Plätzen und die umgebaute Theaterscheune mit etwa 150 Plätzen. Der engere Kreis der Mitwirkenden besteht aus etwa 16 Männern und Frauen sowie 20 bis 30 freien Mitarbeitern. Seit der Gründung bis November 2008 weist das Theater die stolze Bilanz von 5.000 Veranstaltungen mit etwa 1,1 Millionen Zuschauern auf, mit über 400 Aufführungen pro Jahr in der näheren Vergangenheit. [4] Weitere Unterstützung erhält das Theater durch den Förderverein Theater Lindenhof e.V. mit bereits mehr als 500 Mitgliedern.

Geleitet wird das Theater von Bernhard Hurm (Intendant), Stefan Hallmayer (Co-Intendant), Franz Xaver Ott (Dramaturg), Brigitte Wagner (Verwaltung) sowie Uwe Zellmer (Präsident).

Das Theater Lindenhof ist Mitglied im Landesverband freier Theater Baden-Württemberg und der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokultureller Zentren Baden-Württemberg e.V. (LAKS)


Auszeichnungen

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Das Theater erhielt folgende Preise:[5]


Das Theater Lindenhof war mehrfach eingeladen zum Theaterfestival Politik im Freien Theater das von der Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet wird.


Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Impressum der Stiftung
  2. Die Alb, sie schwebt in: Die Zeit Online (24. April 2008)]
  3. Reportage von ZDF Theaterkanal (2007)
  4. Geschichte des Theaters
  5. Chronik Theater Lindenhof


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