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Weitere Recherchen aus BLUTIGE ERNTE: Es war Gao, der uns im letzten Sommer schrieb und uns einlud, nach China zu kommen, um den Organraub an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden zu untersuchen, die aus Gewissensgründen inhaftiert sind. Daraufhin stellte uns die chinesische Botschaft in Ottawa keine Visa aus, um der Einladung nachkommen zu können; Gao selbst wurde wenig später verhaftet. Gao schrieb drei Offene Briefe an Präsident HU und andere Führer, in denen er gegen eine Reihe von Misshandlungen an Falun Gong protestierte, einschließlich konkreter Fälle von Folter und Mord. Gao verurteilte in seinen Briefen auch den Raub und Verkauf der Organe von Falun Gong-Praktizierenden. Er drückte seine Bereitschaft aus, der „Koalition zur Untersuchung des Organraubs an lebenden Menschen“ beizutreten. 3 Er wurde am 2. Dezember 2006 wegen Anstiftung zur Subversion zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Haftzeit wurde jedoch auf fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt; seine politischen Rechte wurden ihm vom Gericht in Peking für ein Jahr abgesprochen. Diese Repression gegenüber einer Person, deren einziges Anliegen die Anerkennung der allgemeinen Menschenrechte und insbesondere die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ist, vergrößert seine und unsere Besorgnis noch mehr.


Gao Zhisheng (geboren 1964) ist ein chinesischer Menschenrechtsanwalt und Dissident, der für die Verteidigung von Aktivisten und religiösen Minderheiten und die Dokumentation von Verletzungen der Menschenrechte in der Volksrepublik China bekannt ist. Wegen seiner Arbeit bekam Zhisheng Berufsverbot und man hat ihm seine Anwaltslizenz entzogen. Er wurde mehrfach von der chinesischen Regierung verhaftet, eingesperrt und schwer gefoltert. Er ist das letzte Mal im Februar 2009 verschwunden und wurde inoffiziell bis Dezember 2011 festgehalten, als bekannt gemacht wurde, dass er drei Jahre inhaftiert sei. Sein Engagement für die Verteidigung seiner Klienten wurde durch seinen Glauben an das Christentum in China und dessen Grundsätze über Moral und Mitgefühl beeinflusst.[1]

Gaos Memoiren, Ein China der Gerechtigkeit (2007), dokumentieren seinen „Kampf als Menschenrechtsanwalt im größten kommunistischen Staat der Welt.“ Im anschließenden Schreiben beschuldigte er die regierende Kommunistische Partei Chinas staatlich geförderte Folterungen ausgeführt zu haben und berichtet, dass er von der chinesischen Geheimpolizei und Ministerium für Staatssicherheit (China) gefoltert worden war. Er verschwand im Februar 2009. Anfang 2012 sagte Gaos Bruder, dass er ein Gerichtsdokument erhalten habe, in dem stand, dass sein Bruder im Gefängnis Shayar in Xinjiang sei.[2] Im Jahr 2014 wurde berichtet, dass Zhisheng aus dem Gefängnis entlassen worden war und unter Hausarrest gestellt wurde.

Hintergrund

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Gao ist mit sechs Geschwistern in einem Haus in der Provinz Shaanxi aufgewachsen. Sein Vater starb im Alter von 40 Jahren.[3][4] Er arbeitete kurz in einer Kohlengrube.

Da seine Familie finanziell nicht in der Lage war ihn in die Grundschule zu schicken, erzählte Gao, dass er am Fenster außerhalb eines Klassenzimmers dem Unterricht zuhörte. Später half ihm ein Onkel in die Mittelschule gehen zu können, danach war er qualifiziert sich der Volksbefreiungsarmee anzuschließen.[3] Seine Einheit wurde bei einer Basis in Kashgar in der Region Xinjiang stationiert, und er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Später verließ er die Volksbefreiungsarmee und begann als Lebensmittelverkäufer zu arbeiten. Im Jahr 1991, inspiriert von einem Zeitungsartikel, in dem über einen Plan von Deng Xiaoping, dem damaligen vorrangigen Führer Chinas, berichtet wurde, der 150.000 neue Anwälte ausbilden und das chinesische Rechtssystem entwickeln wollte, nahm Gao an einem Kurs in Jura teil. Gao schrieb es seinem ausgezeichneten Gedächtnis zu, dass er Titel und Klauseln bei allen seinen Prüfungen bestanden hat. Im Jahre 1995 bestand das Juraexamen.[3]

Frühe Kariere

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Im Jahr 1989 verabschiedete der Gesetzgeber das Verwaltungsverfahrensgesetz, das chinesischen Bürgern das Recht gab, erstmals staatliche Stellen zu verklagen. In den neunziger Jahren repräsentierte Gao die Familie eines Jungen aus Xinjiang, der ins Koma gefallen war, nachdem ein Arzt ihm irrtümlich intravenös Ethanol gespritzt hatte. Gao gewann eine 95.000Euro-Entschädigung für einen Jungen, der bei einem anderen ärztlichen Behandlungsfehler sein Hörvermögen verloren hatte.[3] Er handelte im Namen eines privaten Kaufmanns, der die Kontrolle eines notleidenden Staatsbetriebes übernommen hatte, als die Bezirksregierung Gewalt einsetzte, um den Betrieb zurückzugewinnen, nachdem er gewinnbringend geworden war. Der Fall ging zum Obersten Gerichtshof und bekam ein Urteil zugunsten des Kaufmanns. Doch laut Gao, wurde er Opfer von Vergeltungsmaßnahmen durch Führungskräfte in Xinjiang, die Kunden und Gerichtsbeamte warnten, sich von ihm fernzuhalten.[3]

Anwaltskanzlei Zhi Sheng

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Gao war Direktor und Gründer der Anwaltskanzlei Zhi Sheng in Peking und zog im Jahr 2000 nach Peking um. Im Jahr 2001 wurde er vom chinesischen Justizministerium als einer der zehn besten Anwälte des Landes anerkannt. In den darauffolgenden Jahren verteidigte er eine breite Palette von Klienten, die Opfer von Ungerechtigkeit gewesen waren. Gao sagte, dass seine engagierte Beteiligung bei solchen Fällen, stark mit seiner christlichen Identität für Moral und Mitgefühl verbunden sei.[1] Er leitete einen wichtigen Fall für einen Klienten, dem sein Zuhause enteignet wurde, in dem er eine gerechte Entschädigung verlangte. Die Enteignung geschah wegen eines Bauprojektes im Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen 2008. Gao zitierte ein internes Dokument, das von der Zentralregierung entworfen worden war, in dem alle Bezirksgerichte angewiesen wurden Fälle zu abzulehnen, die solche Landstreitigkeiten involvierten. Er erwähnte dies wäre „eklatant illegal“ doch „jedes Gericht in Peking folgte blindlings“.[3] Andere Fälle, die er übernahm waren:

  • Ein Landstreitfall gegen Beamte des Dorfes Taishi.
  • Eine Sammelklage gegen lokale Behörden wegen Zwangsausübung bei der Umsetzung der chinesischen Familienplanung.
  • Ein Fall für sechs Fabrikarbeiter aus der Provinz Guangdong, die eingesperrt worden waren, weil sie gegen die Ausbeutung durch ihren Arbeitgeber protestiert hatten, er gewann diesen Fall.[5]
  • Berufung gegen das Urteil von Zheng Yichun, einem Journalisten und ehemaligen Professor, der zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden war, weil er seine Schriften ins Internet setzte.
  • Rechtsbeistand für Falun-Gong-Praktizierende, darunter Huang Wei, der rechtswidrig zu drei Jahren „Umerziehung durch Arbeit“ in Shijiazhuang verurteilt wurde.[4]
  • Rechtshilfe für den „rechtswidrigen“ chinesischen Hauskirchenpfarrer Cai Zhuohua, der zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er Bibel druckte und verteilte.[6][7]

Er wurde im Jahr 2001 von dem Justizministerium zu einem der 10 besten Anwälte in China ernannt, weil er Opfern ärztlicher Behandlungsfehler verteidigte und dafür kämpfte, dass enteignete Grundeigentümer angemessene Entschädigung erhalten.[8] Nach dem Pekinger Landentschädigungsfall, übernahm er einen langwierigen Kampf um mehrere Hundert Hektar Ackerland, dass Behörden der Provinz Guangdong beschlagnahmt hatten, um eine Universität zu bauen. Obwohl Gao mit vielen rechtlichen Hindernissen konfrontiert war, brachte er seine Kampagne zu den Menschen. Er beschuldigte Beamte in Guangdong öffentlich wegen ihrer „unverschämten mörderischen Pläne“, was öffentlichen Ärger schürte, und er half seinen Klienten großzügigere Entschädigungen zu erhalten.[3] Im Sommer 2005 verteidigte Gao den Anwalt-Aktivisten Zhu Jiuhu, der mit „die öffentliche Ordnung gestört zu haben“ angeklagt worden war, während er private Investoren von Ölquellen vertrat, die von der Regierung in Shaanxi beschlagnahmt worden waren. Er konnte einige Monate später durch eine intensive Werbekampagne Zhus Freilassung durchsetzen, obwohl Zhu mit Berufsverbot belegt worden war.[3] Gao hat auch Falun-Gong-Praktizierende verteidigt. Das Pekinger Justizamt hatte ihm verboten bestimmte Fälle und Klienten zu verteidigen, unter anderem Falun Gong, den Ölfall von Shaanxi und einen kürzlichen Vorfall politischer Unruhen im Dorf Taishi in Guangdong. Er weigerte sich auch nur irgendeinen davon fallen zu lassen, mit dem Argument, dass das Amt keine rechtliche Befugnis habe zu bestimmen, welche Fälle er akzeptieren oder ablehnen kann.[3]

Im Jahr 2005 trat er aus der Kommunistischen Partei aus.[9] Kurz nachdem er einen offenen Briefes an die Führung der Kommunistischen Partei geschickt hatte, der der Regierung vorwarf für den Umgang mit Falun-Gong-Praktizierenden außergerichtliche „Gehirnwäschebasen“ zu führen, erhielt er einen Besuch von Agenten der Staatssicherheit. Im Herbst 2005 wurde Gaos Familie rund um die Uhr von der Polizei überwacht. Am 4. November, kurz nachdem er gewarnt worden war seinen zweiten offenen Brief zurückzuziehen, den er über seine Falun-Gong-Fälle geschrieben hatte, erhielt Gao vom Justizamt eine neue Vorladung, in der er beschuldigt wurde „schwere Verletzung des Gesetzes über die Verwaltung der Registrierung von Anwaltskanzleien“ begangen zu haben. Der angegebene Grund war, er hätte es versäumt nach einem Umzug unverzüglich eine neue Geschäftsadresse zu registrieren. Ihm wurde befohlen ein Jahr lang seine Arbeit niederzulegen.[3] Bei der Berufung Ende November forderte das Amt Gao auf seine persönliche Lizenz sowie die Betriebserlaubnis seines Unternehmens bis zum 14. Dezember abzugeben. Ihm wurde mit Gewaltanwendung gedroht, wenn er der Aufforderung nicht nachkommen würde. Damals hatte Gao sich der Verfolgung der Staatssicherheit entzogen und war nach Nordost-China gegangen, um Aussagen von Falun-Gong-Praktizierenden zu erhalten, die behaupteten, durch die Hände der Sicherheitskräfte gefoltert worden zu sein.[3]

Inhaftierungen

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Amnesty International behauptete am 17. Januar 2006, dass Gao knapp einem Mordanschlag entgangen war, der als ein von der chinesischen Geheimpolizei geplanter Verkehrsunfall geplant worden war. Am 4. Februar 2006 startete Gao gemeinsam mit Hu Jia und anderen Aktivisten einen „Hungerstreik für Menschenrechte“, in dem verschiedene Aktivisten und Bürger für 24 Stunden abwechselnd fasteten. Dem Hungerstreik schlossen sich Menschen in 29 Provinzen an, sowie auch im Ausland, obwohl mehrere Teilnehmer deswegen verhaftet wurden.[10]

Am 15. August 2006, nach zahlreichen Todesdrohungen und fortgesetzter Belästigung, verschwand Gao, während er die Familie seiner Schwester besuchte. Am 21. September 2006 wurde er offiziell verhaftet.[11] Am 22. Dezember 2006 wurde Gao mit „Subversion“ angeklagt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, suspendiert und fünf Jahre lang auf Bewährung gestellt. Das Urteil entzog ihm auch ein Jahr lang seine politischen Rechte - die Freiheit gegen die Regierung zu veröffentlichen oder zu sprechen. Er hatte öffentlich eine Reihe von Fehlern zugegeben. Nach seiner Befreiung widerrief Gao sein Bekenntnis und beschrieb die Folter nieder,[8][12] die er während seiner 54 Tage[13] in Haft erlebte. Er sagte auch, dass die Geiselnehmer ihm bedroht hätten, dass er getötet werden würde, wenn er öffentlich über die Angelegenheit sprechen würde.[8] In Kapitel 6 seiner im Jahr 2006 erschienenen Memoiren kritisierte Gao die KPCh, weil sie „die grausamsten, unmoralischsten und rechtswidrigsten Mittel ergreifen, um unsere Mütter zu foltern, unsere Frauen zu foltern, unsere Kinder zu foltern und unsere Brüder und Schwestern zu foltern ...“. Er trat offiziell aus „dieser unmenschlichen, ungerechten und bösartigen Partei“ aus und erklärte es als „den stolzesten Tag meines Lebens“.[14]

Die Anwälte des Amerikanischen Verhandlungsausschusses wählten Gao aus, um die Auszeichnung für den prestigeträchtigen mutigen Anwalt zu erhalten. Sie hatten ihn persönlich eingeladen, um am 30. Juni 2007 die Auszeichnung in Santa Barbara (Kalifornien) zu erhalten.[15]

Im Herbst 2007 erschienen Gaos Memoiren „A China More Just“ auf Englisch in den USA.[16]

Am 22. September 2007, nachdem er offene Briefe an den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Edward McMillan-Scott, und an den US-Kongress geschrieben hatte, in denen er einen Boykott der Olympischen Spiele forderte,[17] wurde Gao wieder von seinem Haus fortgebracht, wo er von der chinesischen Geheimpolizei unter Hausarrest gehalten worden war.[18] In einem Brief behauptete Gao, dass er zehn Tage lang Folter ertragen musste, unter anderem wurde er schrecklich geschlagen, mit elektrischen Schlagstöcken geschockt, bekam er Zahnstocher in seine Genitalien gestochen, dem folgte Wochen emotionaler Folter. Gao schrieb, dass seine Folterer sagten, dass die „Onkel“ der Staatssicherheitsabteilung seinen Fall persönlich genommen hätten, nachdem er wiederholt vorherige Misshandlungen veröffentlicht hatte.[19]

Verschwinden

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Im Februar 2009 wurde Gao von chinesischen Sicherheitsbeamten zur Vernehmung fortgebracht[3] und wurde danach nicht mehr gesehen,[13] bis er im März 2010 in Shanxi wieder auftauchte. Einen Monat vor seinem Verschwinden konnten Gaos Frau und ihre zwei Kinder mit Hilfe von untergetauchten religiösen Anhängern aus China entfliehen. Sie gingen in die Vereinigten Staaten und ihnen wurde zehn Tage später Asyl gewährt.[8][9] Während seines Verschwindens, und als Reaktion auf Fragen seiner Familie über seinen Verbleib, behauptete die Polizei, dass er seinen Weg verloren hätte und im September 2009 vermisst wurde.[20][21] Gao wurde einige Monate lang nicht aufgefunden und die Regierung hat nie seinen Aufenthaltsort, noch ihre Beteiligung an seinem Verschwinden bestätigt. Sein letzter Kontakt mit Freunden oder Familie war ein Telefonanruf an seinen Bruder im Juli 2009.[19]

Im Januar 2010 erzählte Gaos Bruder, Gao Zhiyi, einem Befrager, dass die Polizei von Peking ihm mitgeteilt habe, dass Gao am 25. September 2009 „vom Weg abkam und verloren ging“[22][23] was zur Angst führte, dass Gao nicht mehr leben könne.[24][25] Am 21. Januar 2010 veröffentlichte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums eine kryptische Aussage, dass Gao dort sei „wo er sein sollte“.[26][27] Doch bei einer späteren Pressekonferenz sagte er, er wisse nichts über den Verbleib von Gao.[8] Während des Besuchs von David Miliband im März in China sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi, Gao sei wegen Subversion verurteilt worden, leugnete aber, dass er gefoltert worden sei.

Am 28. März 2010 wurde entdeckt, dass Gao in der Nähe des Wutai Shan Berges lebte. Im Gespräch mit einem Reporter sagte er, er sei nicht in der Lage interviewt zu werden, aber bestätigte, dass er verurteilt und befreit worden sei.[28] Ein paar Tage später traf er die Medien, erschien dünner und niedergeschlagener als in der Vergangenheit und sagte, dass er seine Kritik an der Regierung aufgegeben habe in der Hoffnung auf die Wiedervereinigung mit seiner Frau und zwei Kindern, die heimlich Anfang letzten Jahres aus China geflüchtet waren. Er verkündete, dass er im vergangenen Jahr erneut gefoltert worden war, und zwar noch schlimmer als zuvor.[29]

Im April 2010 berichtete Gaos Familie, dass sie nichts von ihm gehört hätten, seit er von einem Besuch in Xinjiang 10 Tage zuvor zurückgekehrt war.[30] Die Zeitung South China Morning Post berichtete, dass Gao zwischen dem 9. und 12. April Peking verließ, um seine Schwiegereltern in Ürümqi zu besuchen, er hätte nur einen Rucksack getragen. Gaos Schwiegervater sagte, Gao sei in Begleitung von vier Polizeibeamten zu seinem Haus gekommen, hätte nur eine Nacht dort verbracht, bevor er wieder von der Polizei abgeführt wurde. Sein Schwiegervater rief am 21. April einen Freund in Peking an, um zu sagen, dass Gao, um 16:30 Uhr ein Flugzeug besteigen würde. Sein Schwiegervater sagte, dass Gao versprochen hatte, nach seiner Rückkehr zu Hause anzurufen, aber er hätte nichts von ihm gehört.[31] Emily Lau, Vorsitzende der Demokratischen Partei, und Albert Ho, Vorsitzender der Demokratischen Partei, sagten Gaos Verschwinden „beweist, dass Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit im kommunistischen China verschwinden, wenn sie überhaupt jemals existiert haben“.[32]

Der Bericht des Verschwindens und Inhaftierung von Gao im Jahr 2010 wurde von der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierung in Betracht gezogen, die im März 2011 seine Freilassung forderte.[33] Nach Monaten der Spekulation über seinen Status und Aufenthaltsort, berichtete Xinhua im Dezember 2011, dass Gao zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Das Mittlere Volksgericht Nr. 1 in Peking hätte ihn festnehmen lassen, weil er „mehrere Male ernsthaft gegen die Bewährungsvorschriften verstoßen hatte, was zu der gerichtlichen Entscheidung führte, die Bewährung zurückzuziehen“.[34] Laut seinem Bruder wurde Gao in einem Gefängnis im Landkreis Xayar, Provinz Xinjiang festgehalten.[35]

Hausarrest

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Zhisheng wurde am 7. August 2014 aus dem Gefängnis entlassen und befindet sich nun unter Hausarrest.[36] Nachdem er täglich eine Scheibe Brot und ein Stück Kohl zu essen bekam, befand er sich in schlechter Gesundheit, als er freigelassen wurde, doch bekommt er keine ärztliche Behandlung.[37]

Auszeichnungen

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Im April 2020 wurde Gao in Abwesenheit von ChinaAid zum diesjährigen Empfänger des Lin-Zhao-Freiheitspreises ernannt.[38]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Richard Finney, Ding Xiao, Chinas Urban Christians an Unknown Quantity For Beijing, Radio Free Asia, 4. September 2007, abgerufen am 04. September 2017
  2. Edward Wong, Missing Chinese Lawyer Said to Be in Remote Prison, The New York Times, 1. Januar 2012, abgerufen am 04. September 2017
  3. a b c d e f g h i j k l Joseph Kahn, Legal Gadfly Bites Hard, and Beijing Slaps Him, The New York Times, 13. Dezember 2005, abgerufen am 04. September 2017
  4. a b Gao Zhisheng, A China More Just: My Fight As a Rights Lawyer in the World’s Largest Communist State, Broad Press USA, 15. Juli 2007, abgerufen am 04. September 2017
  5. The Stella Shoe Workers’ Protest, China Labor Bulletin Hongkong, 27. November 2007, webarchiv, abgerufen am 04. September 2017
  6. China jails prominent pastor, The Age, theage.com.au, Fairfax Media, 10. November 2005, abgerufen am 04. September 2017
  7. Hamlet Kim, Beijing House Church Leader Trial Date Set, The Christian Post, 6. Juli 2005, abgerufen am 04. September 2017
  8. a b c d e Andrew Jacobs, China’s Defiance Stirs Fears for Missing Dissident, The New York Times, 2. Februar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  9. a b Chinese rights leader’s family ’defects to US’, Washington (AFP), 12. März 2009, webarchiv, abgerufen am 04. September 2017
  10. China: Amnesty International fears for missing hunger strike activists, Amnesty International UK, 21. Februar 2006, abgerufen am 04. September 2017
  11. China lawyer held for incitement, BBC News, 13. Oktober 2006, abgerufen am 04. September 2017
  12. Torture Account by Missing Rights Defense Lawyer Gao Zhisheng, Human Rights in China, 8. Februar 2009, webarchiv, abgerufen am 04. September 2017
  13. a b China says unaware of rights lawyer’s whereabouts, AFP, Asiaonenews, 26. Januar 2010, abgerufen am 24.. Oktober 2016
  14. Memoir of Top Chinese Lawyer Published as His Whereabouts Unknown, Broad Press USA, 25. Oktober 2007, abgerufen am 04. September 2017
  15. Brian Tyson, American Board Of Trial Advocates Presents Courageous Advocacy Award To Chinese Human Rights Activist Gao Zhisheng, American Board Of Trial Advocates, 28. Juni 2007, abgerufen am 04. September 2017
  16. Gao Zhisheng, A China More Just: My Fight As a Rights Lawyer in the World’s Larges Communist State, Broad Press USA, 15. Juli 2007, ISBN 1932674365, abgerufen am 04. September 2017
  17. Gao Zhisheng, Open Letter to the United States Congress, David Kilgour-Member of Parliament Edmonton-Beaumont, 12. September 2007, abgerufen am 04. September 2017
  18. Marianne Stigset, Nobel Peace Prize May Go to Chinese Activist, Angering Beijing, Bloomberg, 6. Oktober 2008, web.archive.org, abgerufen am 04. September 2017
  19. a b John Garnaut, Tip reveals detained lawyer alive but location remains a mystery, The Sydney Morning Herald, 20. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  20. Bill Schiller, Fears grow over Chinese lawyer’s disappearance, thestar.com, 13. April 2009, abgerufen am 04. September 2017
  21. China stays silent on missing lawyer Gao Zhisheng, BBC News, 4. Februar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  22. 中国警察说高智晟"失踪 (in Chinesisch), BBC Chinese, 14. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  23. Andrew Jacobs, Chinese Lawyer Declared ’Missing’ After Arrest, The New York Times, 15. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  24. Sophie Beach, Brother: Police Say China Lawyer ’Went Missing’, China Digital Times, Associated Press, 14. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  25. Clifford Coonan, Did the Chinese security forces kill Gao Zhisheng?, The Independent (London), 16. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  26. Peter Ford, Gao Zhisheng: One year later, China still mum on missing lawyer, The Christian Science Monitor, 4. Februar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  27. Michael Bristow, Mystery of missing Chinese lawyer Gao Zhisheng, BBC News, 29. Januar 2010, abgerufen am 04. September 2017
  28. Andrew Jacobs, Chinese Activist Surfaces After Year in Custody, The New York Times, 28. März 2010, abgerufen am 04. September 2017
  29. China rights lawyer quits activism, RTHK.hk, Englisch News, 8. April 2010, webarchiv, abgerufen am 04. September 2017
  30. China dissident lawyer Gao Zhisheng ’missing again’, BBC News, 30. April 2010, abgerufen am 04. September 2017
  31. Paul Mooney, Human rights lawyer disappears, again, South China Morning Post, 30. April 2010, abgerufen am 04. September 2017
  32. Emily Lau, Albert Ho, Vanishing justice, South China Morning Post, 5. Mai 2010
  33. Edward Wong, U.N. Rights Group Calls on China to Release Lawyer, The New York Times, 28. März 2011, abgerufen am 04. September 2017
  34. China Sends Long-Missing Lawyer Gao Back to Jail, Associated Press, Fox News, 16. Dezember 2011, abgerufen am 04. September 2017
  35. China dissident lawyer Gao Zhisheng ’in Xinjiang jail’, BBC News, 2. Januar 2012, abgerufen am 04. September 2017
  36. China’s Nobel nominee lawyer released after three years, World Watch Monitor, 15. August 2014, abgerufen am 04. September 2017
  37. Free Gao Zhisheng, The Wall Street Journal, 11. September 2014, abgerufen am 04. September 2017
  38. Disappeared lawyer receives Lin Zhao Freedom Award, ChinaAid, 21. April 2020, abgerufen am 2. Mai 2020


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