Benutzer:PastorPeitl/Die Maria Himmelfahrtskirche in Uzundhovo

Kirche oder Schlachtfeld? Das könnte man sich fragen, wenn man weiss, dass die Kirche von Uzundhovo, eine ehemalige Moschee, im Oblast Chaskowo auf einem Gebiet steht, in dem abwechselnd die Bulgaren und die Osmanen angesiedelt waren. Ein Haupthandlungsort der Befreiung Bulgariens (Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)) durch Vasil Levski und vielleicht gerade deshalb auch ein Grund dafür, dass Todor Schiwkow gerade dieser Gegend um den Flughafen Haskovo Malevo in Uzundhovo[1] besondere Aufmerksamkeit zukommen liess.

Geschichte

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Die als Moschee[2], neben einer Karawanserei und einem Badehaus durch den Architekten Mimar Sinan im Auftrag des Sultans Bayezid II. errichtet, soll nach der Zerstörung des dortig zuvor liegenden Dorfes, eines christlichen Gerichtsortes aus dem Jahr 1566, im Jahr 1593 errichtet worden sein.

Den Befehl zum Bau dieser Moschee, eines Badehauses und einer Karawanserei jedenfalls, das wird vom österreichischen Historiker Joseph von Hammer-Purgstall aus Sicht der Dokumente bestätigt gab jedenfalls Sultan Byezid II, der dem Ort dann den Namen Uzanca Ova (Uhundhovo) gab.

Die Erinnerung an das ehemalige christliche Gericht aber dürfte sich so hartneckig gehalten haben, dass der Ort auch als einer der Haupthandlungsorte des Bulgarischen Befreiungskrieges zur Zeit Vasil Levskis zur Geltung kam. Die Gegend bis heute als Partisanengegend bekannt ist. Das zeigt das historische Museum von Chaskovo.

Die osmanische Bevölkerung hat 1878 nach Sieg der Bulgaren das Gebiet wortlos verlassen. Die Karawanserei und das Badehaus wurden abgerissen. Und die Moschee blieb lange Zeit ungenutzt stehen, bis 1903 die alte Kirche St. John the Baptist zusammenbrach.

Der Kirchenrat beschloss darauf, die alte Moschee als Kirche wieder in Betrieb zu nehmen. Gegen den Widerstand der Bevölkerung, die lieber die Moshee abgerissen und das Baumaterial für die Errichtung einer Kirche genutzt hätte.

 

Die 10.ordentliche Hauptversammlung der Bulgaren schloss sich dem Wunsch des Kirchenrates an und die Kirche wurde 1906 als Kirche in Betrieb genommen.

Kritiker behaupten, dass Todor Schiwkow gerade die wechselhafte Geschichte dieser Kirche dazu nutzte, gerade in dieser Gegend, am Flughafen Haskovo Malevo, nicht nur den „Grossen Ausflug“, sondern später auch den Georgstag zu verkünden. Eine aussergewöhnliche Einstellung für ein Kommunstisches Zentralkomitee.

Den Ort selbst für internationale Meetings, aber auch Pressekonferenzen (siehe Artikel Flugplatz Haskovo Malevo) zu nutzen. So das Uzundhovo, heute zu Chaskovo gehörend, aus der bulgarischen Geschichte fast nicht wegzudenken ist.

Nach einem Umbau der Kirche wurde diese im Jahr 2007 durch den Metropol Nikolay von Plowdiw von der bulgarisch-orthodoxen Kirche neuerlich geweiht.

Und so verfügt der Oblast Haskowo neben der höchsten Marienstatue mit Kind der Welt, so das Guiness Buch der Rekorde und dem Flughafen von Haskovo mit dieser Kirche über eine dritte grosse Sehenswürdigkeit.

Eine Kirche mit einer wirklich wechselhaften Geschichte, die aber, weil es früher eine Moschee gewesen ist, so weit ich weiss beinahe einzigartig ist.

Einzelnachweise

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  1. Узунджовската църква – приказка за най-голямата селска църква. peika.bg, 10. April 2014, abgerufen am 12. Juni 2020 (bulgarisch).
  2. Узунджовската църква край Хасково: от джамия в християнски храм. drumivdumi.com, 14. Juli 2016, abgerufen am 12. Juni 2020 (bulgarisch).