Benutzer:Mkill/Grammatik der Japanischen Sprache

日本語文法 (Japanese grammar)
日本語文法 (Japanese grammar)

Die Grammatik der Japanischen Sprache ist dadurch gekennzeichnet, dass

  • es eine agglutinierende Sprache ist, mit dem Prädikat an letzter Position in der Satzstellung
  • die Funktion aller anderen Glieder im Satz durch Partikel markiert wird
  • es als SOP-Sprache klassifiziert wird, durch die Partikel jedoch eine sehr flexible Satzstellung besteht
  • sie nach links verzweigt, also beschreibende Elemente vor das gesetzt werden, was sie bestimmen
  • sie ein komplexes System der Höflichkeitsebenen besitzt
  • zu indirekten Formulierungen und Ellipsen, der Auslassung von Satzteilen tendiert
  • Thema und Subjekt gleichwertig sind und durch unterschiedliche Partikel markiert werden und voneinander unabhängig sein können
  • sich in feststehenden Redewendungen eine Reihe von alten grammatischen Strukturen gehalten hat, die heutzutage nicht mehr produktiv sind

Von den modernen Sprachen ist die Grammatik der Koreanischen Sprache am ähnlichsten, obwohl sich beide Sprachen vom Wortschatz stark unterscheiden. Daher sind sich die Sprachwissenschaftler uneinig, ob beide Sprachen in eine Familie einzuordnen sind oder nicht.

Beispielsätze in diesem Artikel sind, wenn nicht anders angegeben meist in der Grundform, also im informellen Stil gehalten.

Textbestandteile

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Text (文章 bunshō) besteht aus Sätzen, (文 bun), die wiederum in Satzglieder (文節 bunsetsu) unterteilt werden. Im Schriftbild verwendet das Japanische, ähnlich wie Chinesisch und Klassisches Koreanisch, keine Leerzeichen. Statt dessen wird eine Abgrenzung durch den Wechsel zwischen sinntragenden Wörtern in chinesischen Schriftzeichen und Katakana auf der einen und angehängten grammatischen Elementen in Hiragana erzeugt. Sind die sinntragenden Elemente ebenfalls in Hiragana gehalten, muss der Leser die zugrundeliegenden grammatischen Strukturen erkennen und danach den Satz unterteilen.

In den folgenden Beispielen sind die Satzglieder durch senkrechte Striche voneinander getrennt. Text in Kapitälchen gibt dabei die grammatische Funktion des Partikels an.

太陽が|東の|空に|昇る。
taiyō ga | higashi no | sora ni | noboru
Sonne Subjekt | Osten Possessiv | Himmel Lokativ | aufgehen.
Die Sonne geht im Osten auf.

Bei der Transkription in lateinische Schrift gibt es mehrere Möglichkeiten, Satzbestandteile abzugrenzen. Die erste ist, Leerzeichen nur zwischen Satzgliedern zu setzen.

taiyōga higashino sorani noboru.

Die zweite ist, sinntragende und grammatische Bestandteile durch Bindestriche zu trennen:

taiyō-ga higashi-no sora-ni noboru.

Die übliche Vorgehensweise ist jedoch, sinntragenden Bestandteil und Partikel als einzelne Worte (単語 tango) aufzufassen und wie oben durch Leerzeichen zu trennen. Lediglich Hilfsverben, die so weit abgeschliffen sind, dass sie nicht mehr als solche zu erkennen sind, wie die Endung des perfekten Aspekts -た -ta, werden nicht als eigenständige Worte betrachtet und daher nicht vom Verb getrennt.

Subjekt und Thema

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Partizipien

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Das Partizip steht im japanischen Satz immer am Satzende. Als Partizip können zwei unterschiedliche Wortarten verwendet werden: Verben und i-Adjektive. (Erklärung beider Wortarten s. u.) Wenn im folgenden davon die Rede ist, wie japanische Verben morphologisch verändert werden können, so gilt dies immer auch für i-Adjektive.

Da das Japanische eine agglutinierende Sprache ist, werden Tempus (Zeit), Aspekt, Modus, Diathese (Aktiv / Passiv) und Negation (Verneinung) durch Anhängen von Suffixen und Hilfsverben an das Partizip gebildet. Durch andere Satzbestandteile wird das Verb dagegen nicht verändert, im Gegensatz zu flektierenden Sprachen („gehen“ - „ich gehe“).

Agglutinierende Sprachen sind durch ihren systematischen Aufbau sehr regelmäßig, im Gegensatz zu flektierenden Sprachen, die oft eine Vielzahl von unregelmäßigen Verben aufweisen. Die einzigen unregelmäßigen Verben im Japanischen sind する suru (tun), ある aru (sein) und 来る kuru (kommen).

Konjunktionen und Nebensätze

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Ein Nebensatz kann über zwei Arten in einen japanischen Satz eingefügt werden. Bei der ersten Methode wird an das Partizip des Nebensatzes eine Konjunktion angehängt.

今日は|寒いから|手袋をはめる。

kyō ha | samui kara | tebukuro wo hameru.

Heute ziehe ich Handschuhe an, weil es (draußen) kalt ist.

Hauptunterschied zwischen Satz und Nebensatz ist, dass ein Thema nicht im Nebensatz gesetzt werden kann, also kein は darin vorkommen kann. Das kyō ha aus dem obigen Satz gehört daher nicht zum Nebensatz, sondern zum Hauptsatz.

母が作った料理は世界の一番だ。
haha ga tsukutta ryōri ha sekai no ichiban da.
Das Essen, das meine Mutter kocht, ist das Beste der Welt.

Wortarten

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Im Japanischen werden die folgenden Wortarten unterschieden:

  • unabhängige Wörter (自立語 jiritsugo) die eine Bedeutung tragen
    • konjugierbare (活用語 katsuyōgo)
      • Verben (動詞 dōshi)
      • i-Adjektive (形容詞 keiyōshi)
      • na-Adjective (形容動詞 keiyōdōshi) (die strenggenommen selbst unveränderlich sind, konjugiert wird die angehängte Kopula だ da)
    • unveränderliche (非活用語 hikatsuyōgo or 無活用語 mukatsuyōgo)
      • Substantive (名詞 meishi)
      • Pronomen (代名詞 daimeishi)
      • Adverbien (副詞 fukushi),
      • Konjunktionen (接続詞 setsuzokushi)
      • Interjektionen (感動詞 kandōshi)
  • Hilfsworte (付属語 fuzokugo), die rein grammatische Funktion haben
    • konjugierbare
      • Hilfsverben (助動詞 jodōshi)
    • nicht-konjugierbare
      • Attribute (連体詞 rentaishi)
      • Grammatische Partikel (助詞 joshi)
      • Zähleinheitswörter
      • Honorativpräfixe お und ご (御)

Verschiedene Werke zur japanischen Grammatik verwenden teilweise unterschiedliche Termini, und auch zwischen japanische Werken gibt es Unterschiede.

Unveränderliche

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Im Japanischen gibt es keine Deklination, da es auch keinen Genus, keinen Numerus und Kasus gibt und auch keine Artikel. Ein Plural wird nur in Ausnahmefällen markiert. Alle Wortarten außer Verben und Adjektiven werden daher als Unveränderliche bezeichnet.

Als einzige grammatische Veränderung an den Nomen bleibt daher das Hinzufügen eines Honorativpräfix (s.u.), und die Frage nach dem Plural.

Ohne Plural unterscheidet das Japanische auch nicht zwischen zählbaren und nicht zählbaren Nomen. 人 hito kann sowohl einen einzelnen Menschen, eine beliebige Anzahl Menschen oder den Menschen im Allgemeinen bedeuten, eine genauere Unterscheidung ist hier nur durch eine zusätzliche Beschreibung oder den Kontext zu erschließen.

Eine kleine Anzahl von Nomen besitzt Kollektivformen, in dem das Wort verdoppelt wird. 人々 (hitobito) läßt sich recht passend als „Menschenmenge“ wiedergeben, 山々 yamayama macht aus „Berg“ ein „Gebirge“. Im Gegensatz zum deutschen Plural, der schon bei der Anzahl zwei einsetzt, bezeichnen diese Formen eine unbestimmte, zusammenhängende größere Menge.

A limited number of nouns have collective forms that refer to groups of people. Examples include 私達 (watashi-tachi, we), あなたたち (anata-tachi, you (plural)), 僕等 (bokura, we (informal male)). One uncommon personal noun, 我 (ware, I) has a much more common reduplicative collective form 我々 (wareware, we).

The suffixes 達 (-tachi) and 等 (-ra) are by far the most common collectivizing suffixes. These are, again, not pluralizing suffixes: 太郎達 (tarō-tachi) does not mean "some number of people named Taro", but instead indicates the group including Taro. Depending on context, tarō-tachi might be translated into "Taro and his friends", "Taro and his siblings", "Taro and his family", or any other logical grouping that has Taro as the representative. Some words with collectives have become fixed phrases and (commonly) refer to one person. Specifically, 子供 (kodomo, child) and 友達 (tomodachi, friend) can be singular, even though -[t]omo and -[t]achi were originally collectivizing in these words; to unambiguously refer to groups of them, add an additional collectivizing suffix: 子供たち (kodomotachi, children) and 友達たち (tomodachitachi, friends), though tomodachitachi is somewhat uncommon. Tachi is sometimes applied to inanimate objects, 車 (kuruma, car) and 車達 (kuruma-tachi, cars), for example, but this usage is not generally accepted as standard.

Konjugierbare

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Nicht vorhandene grammatische Kategorien

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Einige grammatische Kategorien werden in diesem Artikel nicht beschrieben, weil es sie im Japanischen schlicht nicht gibt. Bei den Wortarten gibt es keine Artikel. Nomen haben kein grammatisches Geschlecht, einen Plural gibt es nur in Ausnahmen, erste, zweite und dritte Person und Deklination entfallen.