Polizist mit Schlagschutzschild und Schutzhelm, USA, 2006
kurze und lange Rechteckschilde und Bildung einer Schildkrötenformation rechts, Belize, 2005
Polizisten mit Rundschilden, England, 2011
Rechteckiger Schlagschutzschild aus Kunststoff, BRD, 2007
Rechteckiger Schlagschutzschild aus Metall mit Sichtlöchern, Rückseite, Donetzk, 2011
Abdrängschild im Übungseinsatz, England, 2013
Protestanten mit improvisierten Schlagschutzschilden, USA, 2007
Protestanten mit verschiedenen improvisierten Schutzschilden, Venezuela, 2017
Protestanten mit verschiedenen improvisierten Schutzschilden, Venezuela, 2014

Ein Schlagschutzschild (auch Schutzschild, Polizei-Schutzschild, Demo-Schild, engl.: Riot-Shield) ist ein leichtes Schutzmittel von polizeilichem und militärischem Personal. Ihre Form, Größe und die verwendeten Werkstoffe variieren.

Einsatzzweck

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Schlagschutzschilde sollen primär ihren Benutzer vor Hieb- und Stichwaffen und Wurfgeschossen, wie Pflastersteinen, aus einer Richtung schützen, indem sie zwischen dem Körper des Benutzers und der Bedrohung platziert werden. Sie gehören bei massiertem Einsatz zur persönlichen Schutzausrüstung, das heißt pro Benutzer wird ein Schild verwendet. Mit ihnen sollen sich für taktische Zwecke auch Formationen wie der Schildwall und die Schildkrötenformation bilden lassen. Sie müssen für diesen Zweck so leicht und mit Aufnahmehilfen ausgestattet sein, dass eine Person den Schild mit einem Arm zumindest über einen mittleren Zeitraum führen kann. Um das Situationsbewußtsein des Benutzers nicht übermäßig einzuschränken, dürfen sie die Sicht nicht zu stark behindern. Schlagschutzschilde sollen keinen Schutz vor Projektilen mit hoher Geschwindigkeit, wie bei Schusswaffen, bieten. Hierfür gibt es speziell entwickelte beschusshemmende Schilde.

Historie

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Siehe auch: Schild


Rechteckschild

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Die häufigste Grundform der Schlagschutzschilde ist ein Rechteck mit einer Höhe von ca. 100 cm und einer Breite von ca. 60 cm aus Kunststoff oder Metall. Die Dicke beträgt bei Kunststoff normalerweise 3 mm bis 6 mm und bei Metall etwa 2 mm. An der Rückseite befinden sich Handgriffe und sonstige Aufnahmehilfen, damit der Benutzer den Schild transportieren und führen kann. Es kann zudem am Schild auch Halterungen für einen Schlagstock oder andere Wirkmittel geben. Der Schild ist normalerweise leicht konvex, zum Benutzer hin gebogen, um Steifigkeit und Schutz zu erhöhen und von außen wirkende Kräfte ablenken zu können. An den Seiten kann der Schild zusätzlich zum Benutzer hin abgewinkelt sein oder eine Form aufweisen die es erlaubt nebeneinander platzierte Schilde ineinander greifen zu lassen, um die Bildung eines Schildwalls zu erleichtern. Es gibt Sonderformen des Rechteckschildes mit größerer Höhe.

Rundschild

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Der Rundschild hat normalerweise einen Durchmesser von ca. 60 cm. Aufgrund seiner geringeren Größe und des geringeren Gewichts erhöht er, im Vergleich zum Rechteckschild, die Mobilität des Anwenders. Er ist allerdings so klein, dass er nur einen geringeren Teil des Körpers des Anwenders, als der Rechteckschild, schützen kann und kann zudem nicht sinnvoll in Formatioenen wie dem Schildwall oder der Schildkrötenformation eingesetzt werden. Er ist also eher ein "Einzelschild". Rundschilde bestehen meißt aus Kunststoff.

Abdrängschild

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Der Abdrängschild ist eine Sonderform des Rechteckschildes. Im Gegensatz zu diesem wird er vom Benutzer nicht einhändig sondern beidhändig geführt, ist häufig breiter und höher als ein entsprechender Rechteckschild und an den Rändern vom Benutzer weg geneigt. Er wird genutzt um eine Person die sich vor dem Schild befindet abzudrängen, das heißt wegzuschieben und gleichhzeitig den Nutzer des Schildes zu schützen. Der Abdrängschild wird i.d.R. nicht von Einzelpersonen, sondern im Rahmen von Gruppentaktiken genutzt, das heißt Nutzer von Abdrängschilden kooperieren beim Einsatz mit anderen Gruppenmitgliedern. Er wird zum Beispiel amgewendet um in geschlossenen Räumen mit Stichwaffen bewaffnete Gegner in eine Raumecke zu drängen und dann zu überwältigen.

Werkstoffe

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Der häufigste Werkstoff für Schlagschutzschilde ist transparenter, schlagfester Kunststoff, wie Polycarbonat. Er ermöglicht hohe Schlagzähigkeit, geringes Gewicht und gute Sicht für den Benutzer. Für die Produktion von nichttrivialen Formen sind allerdings spezielle Maschinen notwendig. Um die Festigkeit des Schildkorpus zu erhöhen werden sickenförmige Ausformungen, Stufen o.Ä. in der Schildform verwendet und ggf. der Rand verstärkt. Nachteil von Kunststoff ist, dass er sich bei Überlast nicht verformt sondern zerbricht, ggf. nicht feuerfest ist und durch UV-Strahlung und sonstige Umwelteinflüsse altern kann, was seine Festigkeit senkt.

Ein weiterer Werkstoff für Schlagschutzschilde ist Stahlblech. Schilde aus Stahlblech sind einfach und günstig zu produzieren, widerstandsfähig und verformen sich bei Überlastung, statt zu zerbrechen. Da transparentes Metall noch nicht für Schlagschutzschilde verwendet wird ist der Schildkorpus intransparent, was die Sicht des Benutzers einschränkt. Um dem Benutzer zumindest eine begrenzte Sicht und gleichzeitigen Schutz zu ermöglichen, werden Schilde aus Metall häufig mit Sehschlitzen, Gucklöchern oder transparenten Einsätzen versehen.

improvisierte Schlagschutzschilde

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Da auch Personen die keinen Zugang zu industriell hergestellten Schlagschutzschilden haben, ein entsprechendes Besitzbedürfniss entwickeln können, werden Schlagschutzschilde von ihnen und für sie auch nichtindustriell gefertigt, bzw. improvisiert. Wie die industriell gefertigten Varianten gibt es die improvisierten Schilde in rechteckiger und runder Form und aus Werkstoffen wie Kunststoff, Metall und Holz. Es gibt bspw. die folgenden Varianten:

  • Einfache rechteckige Platte aus Kunstoff, Metall oder Holz mit Handgriffen oder großen Haken als improvisierter Rechteckschild. Die seitlichen Ränder können angewinkelt sein.
  • Deckel von Ölfässern, runde Straßenschilder oder sonstige runde Platten aus Kunststoff, Metall oder Holz mit Handgriffen oder großen Haken als improvisierter Rundschild.
  • 90° bis 180°-Segment aus der Seitenwand eines Fasses, aus Metall oder Kunststoff, bei dem ggf. die seitlichen Ränder umgeschlagen oder anderweitig verstärkt werden. An der Rückseite werden Handgriffe oder große Haken als Aufnahmehilfen für den Benutzer angebracht. Diese Variante ist beliebt da durch die Sicken und Bördelränder des ursprünglichen Fasses die Steifigkeit erhöht wird ohne das Gewicht zu erhöhen. Die halbrunde Form bietet zudem Schutz in verschiedene Richtungen und kann einwirkende Kräfte, bspw. von Schlägen, zur Seite hin ablenken. Diese Variante ist ein improvisierter Rechteckschild.

Alle improvisierten Schlagschutzschilde aus nicht transparenten Werkstoffen werden ggf. mit Sehschlitzen, Gucklöchern oder transparenten Einsätzen versehen, um die Sicht des Benutzers bei gleichzeitigem Schutz zu verbessern.

elektrischer Schild

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akustischer Schild

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Einsatz und Effektivität

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Im taktischen Einsatz kooperieren Benutzer von Schlagschutzschilden häufig mit Greiftrupps und Nutzern von nicht-lethalen Wirkmitteln.


Siehe auch

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Einzelnachweise

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