Johann Gfall (*7. Oktober 1725 im Tiroler Kaunertal; †15. April 1799 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Dekorationsmaler.

Gfall erhielt seine erste Ausbildung im Tiroler Kaunertal und besuchte anschließend zunächst von 1744 bis 1745 die Architekturklasse an der kaiserlichen Akademie, ehe deren Betrieb wegen Verlegung aus der Hofbibliothek an einen neuen Standort vorübergehend eingestellt wurde. In der Zwischenzeit war Gfall als Zeichenlehrer im Waisenhaus am Rennweg tätig und setze dann seine Studien in Architektur und Architekturmalerei beim Theatermaler Antonio Galli-Bibiena fort. Es wird vermutet, daß er Antonio Galli-Bibiena in dieser Zeit bei der malerischen Ausgestaltung der Trinitarierkirche in Pressburg unterstützt hat.

An der wiedereröffneten Akademie konnte Gfall ab 1749 die Ausbildung fortsetzen und erhielt beim Wettbewerb zur Errichtung eines „Theatrum für einen regierenden Hof“ im Jahre 1750 den ersten Preis für Architektur.

Die nächsten Jahre verbrachte er in Deutschland, Italien und Paris, wo er von 1755 bis 1757 bei Giovanni Niccolò Servandoni, dem Theaterarchitekten des französischen Hofes, ausgebildet wurde. Der Schwerpunkt dieser Ausbildung bestand in der Erstellung von Bühnendekorationen und Festinszenierungen. Gall kehrte Ende 1757 aus Paris nach Wien zurück und übergab der Wiener Akademie sein Aufnahmewerk, worauf er Anfang 1758 das Mitgliedsdekret erhielt.[1]

Einzelnachweise

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  1. „Leben und Werk des Johann Gfall“ auf der Website der Gemeinde Neudorf bei Parndorf