Ein Schneeklon englisch Snowclone ist ein Klischee und eine Wortvorlage die als mehrfach verwendbares, einfach anzupassendes, sofort erkennbares, etwas abgenutztes, Geflügeltes Wort oder verhackstückte Phrase in einem völlig anderen Zusammenhang gebraucht wird oder gebraucht werden kann.[1]

Beispiele

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X sehen und sterben

Urform: Neapel sehen und sterben
Snowclone: Brügge sehen… und sterben? (Filmtitel)

Nachts sind alle Y Z. Oder gar: X sind alle Y Z.

Urform: Nachts sind alle Katzen grau.
Snowclone: Nachts sind alle Fische bunt. (Zeit-Artikel)

X macht müde Y munter.

Urform: Milch macht müde Männer munter
Snowclone: Mercedes macht müde Fahrer munter ([http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,446994,00.html Spiegel-Artikel)

Die Angst des X vorm Y. Oder: Die Angst des X beim Y.

Urform: Peter Handkes Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
Snowclone: Die Angst des Bürgers vorm Atom (Stern-Buch von 1979)

Etymologie

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Der Linguist Geoffrey Pullum schrieb 2003, er suche ein Wort für „anpassbare, abgegriffene, zitierte oder fehlzitierte Mehrzweck-Phrasen oder -Sätze mit Wiedererkennungswert, die von faulen Journalisten und Autoren in mannigfachen launigen Varianten gebraucht werden können.“[2] Glen Whitman von der California State University, Northridge schlug das Wort Snowclone (wörtlich: Schnee-Klon) vor. Er griff damit Pullums Beispiel eines im englischen Sprachraum häufigen Snowclones auf: If Eskimos have N words for snow, X surely have Y words for Z.[3]

Einzelnachweise

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  1. Geoffrey Pullum: Lexicographical dating to the second. Language Log, 16. Januar 2004, abgerufen am 5. Januar 2010.
  2. Geoffrey Pullum: Phrases for lazy writers in kit form. Language Log, 27. Oktober 2003
  3. Geoffrey Pullum: Snowclones: lexicographical dating to the second. Language Log, 16. Januar 2004.
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[[Kategorie:Geflügeltes Wort]] [[en:Snowclone]] [[fr:Formule toute faite]]