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Johannes Keplers Bildnisse Bearbeiten

Es gibt verschiedene Bilder oder Gemälde, die Johannes Kepler zeigen, aber wenige davon können wirklich als ein originales Porträt bezeichnet werden. Die weiteren sind Kopien davon, oder manchmal nur Darstellungen des Astronomen wie sich der Künstler ihn sich vorgestellt hat. Folgende Bilder sind wahrscheinlich nach dem lebenden Modell gezeichnet worden :

  • ein Miniaturgemälde (Öl auf Kupfer), das aus der Zeit aus Keplers erster Ehe stammt und in der Sternwarte Pulkovo aufbewart wird [1].
  • das sogenannte Straßburger Porträt : ein Ölgemälde, das Kepler selbst seinem Freund Matthias Bernegger im September 1620 geschenkt hat und das Bernegger dann 1627 an die Straßburger weiter gegeben hat[2]. Es befindet sich heute im Straßburger Thomasstift. Dieses Straßburger Porträt wurde mehrmals nachgemalt, sei es für Kupferstiche oder spätere Ölgemälde.
  • ein Ausschnitt des Frontispiz der Rudolphinischen Tafeln, der den Autor zeigt. Das Frontispiz ist ein Kupferstich von Georg Cöler nach einem Entwurf von Kepler selbst.

Die meisten der überlieferten Bildnisse Keplers sind vom Straßburger Porträt abgeleitet :

  • zum Beispiel Jacob van der Heydens Kupferstich. Dieser wurde von Bernegger zur weiteren Verbreitung bestellt. Laut Keplers Zeitgenossen Wilhelm Schickard und Thomas Lansius gibt dieses Bild Kepler leider nur ungenügend wider[1]. Weitere Bilder haben dieser Kupferstich zur Vorlage.
  • eine Kopie, 1881 von Hugard de Latour realisiert, befindet sich in der Bibliothek des Pariser Observatoriums[3].
  • eine andere wurde 1910 von August Köhler hergestellt[4]. Sie befindet sich im Kepler-Museum von Weil der Stadt. Man erkennt dieses weitverbreitete Bild an ihren zusätzlichen Attributen Globus und Zirkel.

Zwei aus dem XVII. Jahrhundert stammende Gemälde sind als wahrscheinliche Keplersporträts genannt:

  • das erste ist von Hans von Aachen und stammt laut Shore und Pavlik aus dem Jahr 1612[5].
  • das zweite, "Linzer Miniatur" genannt und mehrmals restauriert[6], befindet sich im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz. Der Dargestellte ähnelt dem Kepler des Frontispizes der Rudolfinischen Tafeln.

Während des XIX. Jahrhundert sind mehrere Bilder erschienen, mehr oder wenig der historischen gleichend :

 
Das umstrittene Kremsmünsterer Porträt : Johannes Kepler oder Michael Mästlin ?

2006 wurde in diesem Artikel bei Wikipedia das Bild eines Astronomen mit klarem Blick, in Kleidern des XVII. Jahrhunderts eingestellt, das Kepler zeigen sollte. Dieses Porträt verbreitete sich sehr schnell im Internet sowie in Büchern und Zeitschriften, so dass es zum quasi-offiziellen Keplerbild wurde, während es vor 2005 nur selten benutzt worden war.
2021 erschien in der Zeitschrift Physics today ein Artikel[5], der die Identität der dargestellten Figur und die Echtheit des Gemäldes in Frage stellte. Laut der Autoren stellt das Bild eher Michael Mästlin dar, Keplers Lehrer in Tübingen. Das Gemälde wurde 1873 vom Abt des Stifts Kremsmünster erworben, aber 1930 von Ernst Zinner als nicht authentisch bezeichnet und stellt nach ihm eher Mästlin dar.
Die Herkunft und Datierung dieses Gemäldes ist noch nicht geklärt[1].

  1. a b c Franz Krojer, Ernst Zinners „Die Kepler-Bildnisse“ (1930), kurze Zusammenfassung, Leuchttürme der Vergangenheit, Münich 2021, aryabhata.
  2. KGW, Band 18, Frontispiz, Seiten 43:7-8, 46:41-44, 281:47-48. online.
  3. online Notiz des Pariser Gemäldes.
  4. Fabienne Huguenin, Porträtgemälde zwischen Wissenschaft und Technik, Deutsches Museum Verlag, Munich 2018, Seite 166.
  5. a b Steven N. Shore & Vaclav Pavlik, How a fake Kepler portrait became iconic, arXiv, August 2021.
  6. Gisela de Somzée et Benno Ulm, Das Ölbild Johannes Keplers im Oberösterreichischen Landesmuseum, 1973, Zobodat.