Der Pierre qui Pousse (dt. der Stein der wächst) ist ein Menhir, der Teil einer Steinreihe in Eppeville im äußersten Südosten des Département Somme in Frankreich ist.
Die aus der Jungsteinzeit stammende megalithische Steinreihe ist 27 Meter lang und besteht aus fünf Blöcken. Einer der fünf ist der Pierre qui Pousse, der einzige, der abgeflacht ist und eine dreieckige Form hat. Er ist mehr als 1,8 m hoch und an der Basis 1,9 m breit. Sein Name "Pierre qui Pousse" ist entgegen der landläufigen Meinung nicht auf ein natürliches Wachstums zurückzuführen. Stattdessen vermittelt die im Laufe der Zeit stattgefundene Erosion an der Basis den Eindruck des "Wachstums", das durch chemische und biologische Veränderung (Klimawandel) verstärkt wird. Der wachsende Stein wurde 1889 als Monument historique eingestuft.
Volksglauben Bearbeiten
Es gibt viele Erklärungen, die keine wissenschaftliche Grundlage haben. Clodomir Boulanger erzählt die Legende: Eines Tages enfernte Gargantua, der das Land durchquerte, Kieselsteine aus seinem Schuh die eine Linie bildeten. Seitdem hört der Reisende nachts auf dem Treidelpfad, das Stöhnen und Wehklagen des wachsenden Steins. Ein weiterer Volksglaube besagt, dass sich der größte Stein an Heiligabend dreht, wenn die Uhr zwölf schlägt und dort Elfen, Feen und Hexen tanzen.
Die Steinreihe wird lokal als "Wendesteine" bezeichnet.
Die Abtei von Pierre-Qui-Vire lat. S. Mariae de Petra Rotante (dt. Abtei des Steins, der sich dreht) liegt im Naturpark Morvan in (Burgund).
Siehe auch Bearbeiten
Literatur Bearbeiten
- Clodomir Boulanger: Les Monuments mégalithiques de la Somme, 1900
- M. Ponchon, Les Mégalithes de la Somme, 1890-1891
- Pierre Saint-Yves: Pierres à légendes du département de la Somme, 1936
- André Guerville: L'Eau et son Patrimoine en Pays de Somme, F. Paillart (Hrsg.), Abbeville, 2012
Weblinks Bearbeiten
- Pierre qui Pousse (Eppeville) in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
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