ANAXAM

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Rechtsform Verein
Gründung 13. Mai 2019
Sitz Villigen, Schweiz
Leitung Christian Grünzweig, CEO
Frithjof Nolting, Präsident
Branche Angewandte Forschung, Materialanalytik
Website www.anaxam.ch

ANAXAM steht für "Analytics with Neutrons And X-rays for Advanced Manufacturing" (Analytik mit Neutronen und Röntgenstrahlen für die fortgeschrittene Fertigung) und ist ein Wissens- und Technologietransferzentrum in der Schweiz.[1] Laut Schweizer Regierung zählt es zu den Forschungskompetenzzentren mit nationaler Bedeutung.[2] Anaxam ist Teil des Aktionsplans "Digitalisierung" des Bundes[3] und Mitglied der Vereinigung Advanced Manufacturing Technology Transfer Centers (AM-TTC).[4][5] Letztere wurde vom Bund gegründet, um durch die Entwicklung und Bereitstellung von Infrastruktur Innovationen zu fördern und den Wissenstransfer zu beschleunigen.[6] Anaxam ist auf dem Campus des Park Innovaare im Kanton Aargau angesiedelt.[7]

Es handelt sich um eine gemeinnützige und nicht gewinnorientierte Einrichtung.[8] Sie dient dazu, der Industrie den Zugang zu fortschrittlichen Analytikmethoden, die ursprünglich für die Grundlagenforschung entwickelt wurden, zu ermöglichen.[1] Anaxam arbeitet mit den Projektpartnern auf der Grundlage von „öffentlich-privaten Partnerschaften“ (Public Private Partnership) zusammen.

Das Zentrum ermöglicht Unternehmen Materialanalytik mit Neutronen- und Synchrotronstrahlung (Röntgenstrahlen) für die zerstörungsfreie Materialprüfung.[9][10] Die angebotenen Technologien unterstützen Unternehmen bei der Optimierung von Prozessen und Produkten sowie bei der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung. Die Projektpartner kommen unter anderem aus der Rohstoffindustrie, der Metallindustrie, der Medizintechnik, der Pharmaindustrie sowie der Automobilindustrie.[11] Darunter sind Grossunternehmen genauso wie KMU, regional tätige genauso wie national und international tätige.[12]

Struktur

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Anaxam hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Gegründet wurde er 2019 vom Paul Scherrer Institut (PSI), der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), dem Swiss Nanoscience Institute und dem Kanton Aargau. Das Technologietransferzentrum wird nach Artikel 15 FIFG (Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation) durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) gefördert. Die Grundfinanzierung erfolgt aus Bundes- und kantonalen Mitteln. Darüber hinaus finanziert sich der Verein mittels Erträgen aus seiner Tätigkeit, Beiträgen der Trägermitglieder, Beiträgen und Zuwendungen von Privaten, Zuwendungen von anderen Organisationen mit ähnlichen Zielsetzungen sowie Sachleistungen von öffentlichen Gemeinwesen, Hochschulen, Forschungsinstituten und Privaten.[11]

Kompetenzbereiche

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Bei den von Anaxam angebotenen analytischen Methoden kommen folgende Verfahren zum Einsatz:

Die Messungen werden an verschiedenen Strahllinien von Forschungszentren in Europa durchgeführt, die Grossforschungsanlagen mit Neutronen oder Photonen betreiben.

Neben der Materialanalytik widmet sich Anaxam auch der Wissensvermittlung und schult Werkstudierende sowie Industriefachpersonen in Seminaren, Workshops und Praktika zur Materialanalytik.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b Erfolgreiche Kooperation. In: Technische Rundschau. 29. August 2022, abgerufen am 2. Juni 2024.
  2. Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung. Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, abgerufen am 2. Juni 2024.
  3. Aktionsplan 2019–2020. Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, abgerufen am 13. März 2023.
  4. Advanced Manufacturing Technology Transfer Centers. Abgerufen am 28. März 2023.
  5. Rainer Klose: CH: Genaue Analysen von Werkstücken aus dem 3D-Druck. In: Die Mittelländische Zeitung. 27. November 2021, abgerufen am 2. Juni 2024.
  6. Zwei weitere Technologietransferzentren für die Schweiz. Abgerufen am 13. März 2023.
  7. Jocelyn Daloz: Neues Zentrum im Park Innovaare fördert Autos ohne Fahrer, Realität ohne Menschen und Intelligenz ohne Gehirne. In: Aargauer Zeitung. 30. Januar 2023, abgerufen am 2. Juni 2024.
  8. Martin Haar: Es werde Licht. In: Triple A. Band 01/23, 1. Januar 2023, S. 40–49.
  9. Forschung und Innovation in der Schweiz - Zwischenbericht 2022. (PDF) Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, S. 6, abgerufen am 2. Juni 2024.
  10. Grosser Rat bewilligt 2,4 Millionen für Technologiezentrum Anaxam. In: Baublatt. 16. Juni 2020, abgerufen am 2. Juni 2024.
  11. a b c Geschäftsbericht 2021. (PDF) Abgerufen am 9. Februar 2023.
  12. Benjamin Alexander Senn: Von Fusionsreaktoren, Brennstoffzellen und Konservendosen. In: Swiss Science Today. 7. November 2022, abgerufen am 2. Juni 2024.
  13. Bernd Müller: Auto-Bremsen weiter optimieren. In: myScience. 30. Dezember 2022, abgerufen am 2. Juni 2024.
  14. Wagner, M., Kolb, M., Würsch, P. et al.: Visualisierung der Mikrobewegung von Bremskolben mittels Neutronenbildgebung. In: ATZ Extra. Band 27, 30. Dezember 2022, S. 40–48, doi:10.1007/s35778-022-1102-6.
  15. Werner Siefer: Ursache für verstopfte Spritzennadeln gefunden. In: myScience. 29. Februar 2024, abgerufen am 3. Juni 2024.
  16. Hu, Guangli et al.: Unraveling Pre‑filled Syringe Needle Clogging: Exploring a Fresh Outlook Through Innovative Techniques. In: Pharmaceutical Research. Band 41, 7. Februar 2024, S. 547–556, doi:10.1007/s11095-024-03673-7.
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