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Die Burgruine Gutenstein ist eine Ruine auf einem steilen Felsen über dem engen Tal der Steinapiesting, gelegen in der Gemeinde Gutenstein im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich. Burgruine Gutenstein

Burgruine Gutenstein Burgruine Gutenstein

Burgruine Gutenstein Alternativname(n): Ruine Gutenstein Entstehungszeit: 1220 (erste urk. Erwähnung) Burgentyp: Hochburg Erhaltungszustand: Ruine, nicht zugänglich Bauweise: Bruchsteinmauerwerk Ort: Gemeinde Gutenstein Geographische Lage ♁47° 52′ 37,3″ N, 15° 53′ 15,1″ OKoordinaten: 47° 52′ 37,3″ N, 15° 53′ 15,1″ O | | Burgruine Gutenstein (Niederösterreich) Burgruine Gutenstein

Die Burgruine Gutenstein ist eine Ruine auf einem steilen Felsen über dem engen Tal der Steinapiesting, gelegen in der Gemeinde Gutenstein im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich. Erbaut wurde die damalige landesfürstliche Burg vom Babenbergerherzog Leopold VI. zwischen 1195 und 1220 als Steinburg. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1220, zusammen mit der Pfarre Gutenstein.[1] Von dieser Burg aus konnten drei Täler überwacht werden.

Inhaltsverzeichnis

   1 Geschichte
   2 Architektur
       2.1 Torzwinger
       2.2 Vorburg
       2.3 Küche
       2.4 Bergfried
       2.5 Hochburg
   3 Sonstiges
   4 Literatur
   5 Weblinks
   6 Einzelnachweise

Geschichte

Die Burg Gutenstein wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts, vermutlich noch unter den steirischen Otakaren oder auch schon von den Babenbergern errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung der Festung erfolgte 1220. Sie war eine landesfürstliche Burg und gehörte damals Herzog Leopold VI., der sie erweiterte. Nach dem Tod Friedrichs II., des Streitbaren verwaltete der Deutsche Ritterorden die Burgen Starhemberg und Gutenstein. Erst nach Aufforderung von Papst Innozenz IV. gaben sie 1248 die Burgen sowie den Schatz der Babenberger an die Schwester Friedrichs, Margarethe, heraus. Sie gab die Festung an ihren zweiten Ehemann, Ottokar II. Přemysl. Ab 1276 war die Burg in Besitz der Habsburger.

Die Burg war der Lieblingssitz von Herzog Friedrich III., dem Schönen der mit dem bayrischen Herzog Ludwig Krieg um die deutsche Königskrone führte. In der Schlacht bei Mühldorf wurde Friedrich 1322 geschlagen, gefangengenommen und anschließend auf der Burg Trausnitz eingesperrt. Nach zweieinhalb Jahren Gefangenschaft wurde er freigelassen und konnte nach Gutenstein zurückkehren. Formell war er zwar Mitkönig, wurde aber mit keinerlei Machtbefugnissen ausgestattet. Seine Frau, Isabella von Aragon ließ 1320 die Katharinenkapelle erbauen. 1330 starb Friedrich im 41. Lebensjahr auf Burg Gutenstein. Aufgrund eines Teilungsvertrages fiel diese 1379 über die habsburgischen Besitzungen an Herzog Albrecht III.

1407 kam es abermals zu Erbstreitigkeiten. Der Streit zwischen Herzog Ernst dem Eisernen und Herzog Albrecht V. konnte erst 1417 durch Intervention von Kaiser Sigismund zugunsten Albrechts beigelegt werden. Auch der spätere Kaiser Friedrich III. wollte die Burg nicht an seinen Mündel Ladislaus Postumus übergeben. Aus diesem Grund belagerte der Wiener Söldnerführer Postumus sie 1457 einen Monat lang und konnte die Burg schließlich einnehmen. Daraufhin ließ Postumus seinen 15-jährigen Rivalen Mátyás Hunyadi nach Gutenstein bringen und dort einkerkern. Dreißig Jahre später eroberte Mátyás, nun als König Matthias Corvinus von Ungarn, die Festung. Nach seinem Tod 1490 wurde sie wieder habsburgisch.

Den Türken gelang es weder im Verlauf der Ersten Türkenbelagerung 1529 noch bei einem weiteren Versuch 1532 die Burg einzunehmen, und sie verwüsteten die Umgebung. Im 16. wie auch bereits im 15. Jahrhundert war die Burg oft in Pfandbesitz. 1595 erwarb sie der Kammerpräsident von Niederösterreich Ludwig Gomez Freiherr von Hoyos, dessen Familie noch heute Besitzer der Ruine und der umliegenden Wälder ist. Nach dem Kauf wurde sie von Meister Ulrich von Ebenfurt repariert. Die Burg war in Folge auch Sitz eines Landgerichtes, in dem auch zahlreiche Hexenprozesse stattfanden. 1641 wurde zum Beispiel eine arme Häuslerin wegen Zauberei und Blutschande zum Tode verurteilt und daraufhin lebendig am Scheiterhaufen verbrannt. Die nächsten größeren Umbauten erfolgten erst wieder im 16. Jahrhundert. In den Jahren 1600 bis 1630 erfolgte ein schwieriger Wiederaufbau der laut Baubefund stark beschädigten Anlage. 1674 erbaute Johann Balthasar II. von Hoyos das neue Schloss im Ort. Daraufhin wurde die Burg verlassen und dem langsamen Verfall preisgegeben. Bei der Zweiten Türkenbelagerung 1683 diente sie der umliegenden Bevölkerung als Zufluchtsort. Mit Hilfe von 200 Soldaten konnte sie erfolgreich gegen die Osmanen verteidigt werden.[2] 1708 richtete ein Großbrand schwere Schäden an. 1842 ließen die Hoyos-Sprinzenstein den Bergfried neu eindecken und die Küche ausbessern, dies änderte jedoch nicht viel am weiteren Verfall der Burg. Um 1980 begann der örtliche Burgverein mit Sicherungsarbeiten, jedoch ist ein Betreten der Burg heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr gestattet.[3].


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