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Als "prästabilierten Harmonie" (lat. harmonia praestabilita) wird eine zentrale These in der Philosophie von Gottfried Wilhelm Leibniz bezeichnet. Leibniz selbst gebraucht diese Bezeichnung etwa am 1696 für seine bereits in früher Jugend vertretene Position, wonach das Universum von Gott harmonisch eingerichtet worden sei. Allerdings bedient er sich selbst überwiegend der französischen Form "präetablierte Harmonie" (franz. harmonie préétablie). Nach Hubertus Busche sollte sie als die originale und präziesere Formulierung gelten, während die lateinische Formulierung vielmehr eine Verlegenheitsformulierung darstelle, da das Lateinische einer entsprechenden Vokabel entbehrt.[1] Gleichwohl hat sich die lateinische Formulierung in der Leibniz-Rezeption durchgesetzt.

Geschichte des Begriffs Bearbeiten

Der Begriff der prästabilierten Harmonie gilt als der Zentralbegriff und als eines der populärsten Kennzeichen der leibnizschen Metaphysik. Leibniz selbst hat dieser Bedeutung in seinen Spätschriften durch häufige Verweise auf "sein System der präetablierten Harmonie" forciert.[2] Einer breiten Öffentlichkeit hat er es zum ersten Mal 1695 in einem kleinen Aufsatz mit dem Titel Neues System der Natur und der Kommunikation der Substanzen, wie der Vereinigung zwischen Körper und Seele im Journal des Scavans vorgestellt.[3] Der Aufsatz enthält zwar eine durchaus umfassende Zusammenfassung seiner Metaphysik. Die größte zeitgenössische Aufmerksamkeit hat jedoch sein darin gegebener Vorschlag zur Lösung des sogenannten Leib-Seele-Problems erfahren. Aufgrund dieser Rezeption wird die prästabilierte Harmonie häufig synonym mit dem sogenannten Psychophysischer Parallelismus gebraucht; eine Formulierung die sich ebenfalls auf an eine späte Redensweise Leibniz' anlehnt. Die ursprüngliche Formulierung im Im Système Nouveau hingegen bedient sich Leibniz noch der Bezeichnung "Hypothése des accordes des substances", woraus bereits hervorgeht, dass mit der prästabilierten Harmonie nicht bloß ein Parallelismus zwischen Seele und Körper gemeint ist, sondern eine harmonische Einstimmigkeit (concomitance) alles Seienden.


Leibniz' These der prästabilierten Harmonie steht ihm engen Zusammenhang mit seinem Satz vom zureichenden Grunde. Grundvoraussetzung für eine Erkenntnis im Sinne der Angabe eines Grundes sei, dass es einen solchen Grund gebe. Daraus folge, dass das gesamte Universum einer von Gott im vorhinein eingerichteten vollkommen harmonischen Ordnung unterliege, in der Nichts ohne eines zureichenden Grundes geschieht.


Ein Grundbegriff der Leibnizschen Philosophie, zunächst zur Klärung des Leib-Seele-Problems, dann allgemeiner Ausdruck für die allen Dingen innewohnende Ordnung (soweit nicht das Kausalverhältnis auf sie zutrifft), die Gott so eingerichtet habe, dass ein harmonisches, nämlich paralleles Geschehen ablaufe, ähnlich dem zweier Uhren, die genau einreguliert sind (Uhrengleichnis).

Kritik Bearbeiten

Damit vertritt Leibniz einen starken Determinismus ab initio. Da beide Bereiche parallel verlaufen, erscheint es uns nur so, dass der eine (z. B. geistige) Bereich auf den anderen (z. B. körperlichen) einwirkt. Dieser Eindruck der Wechselwirkung zwischen Substanzen sei aber falsch und verletze die Gesetze des jeweiligen Substanzbereichs. Dies hat auch bei Leibniz Konsequenzen für das Freiheitsthema.

Literatur Bearbeiten

  • Hans Poser: Gottfried Wilhelm Leibniz zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2005, S. 133–136.
  • Thomas Leinkauf: Prästabilierte Harmonie. In: Hubertus Busche (Hrsg.): Gottfried Wilhelm Leibniz – Monadologie. Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004336-4, S. 197–209.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hubertus Busche:
  2. Hans Poser: Leibniz' Philosophie. Über die Einheit von Metaphysik und Wissenschaft. Herausgegen von Wenchao Li, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2016, S. 282.
  3. Gottfried Wilhelm Leibniz: Système nouveau de la nature et de la communication des substances, aussi bien que de l'union qu'il y a entre l'âme et le corps'. In: Journal des Scavans. Paris 1695.


Kategorie:Philosophie des Geistes Kategorie:Metaphysik Kategorie:Gottfried Wilhelm Leibniz