Benutzer:Historiefantast/Schmierzettel

Covid 19 Bearbeiten

https://books.google.se/books?id=WT0QEAAAQBAJ&pg=PT124&lpg=PT124&dq=clemens+arvay+beruf&source=bl&ots=P-b0yev5wP&sig=ACfU3U3tYJmaksWLiw_McWhLzyqZje0fYQ&hl=sv&sa=X&ved=2ahUKEwjS9_6Ih-PyAhVQR_EDHaNMBEEQ6AF6BAggEAM#v=onepage&q=clemens%20arvay%20beruf&f=false

Artikel: SHL Bearbeiten

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Veschwörungstheorien/Ganser Bearbeiten

https://www.heise.de/tp/features/Verschwoerungstheorien-zum-11-September-3362344.html?seite=all

https://www.researchgate.net/publication/338016306_Anton_A_Schink_A_2019_Rezension_zu_Michael_Butter_2018_Nichts_ist_wie_es_scheint_Uber_Verschworungstheorien

Quellen "Das Boot" Bearbeiten

https://www.youtube.com/watch?v=vd4kTbs6Xd8&ab_channel=AlexanderIVHistory

http://www.movie-locations.com/movies/b/Das-Boot.php

Quellen Anglizismen Bearbeiten

https://books.google.se/books?id=nvTN3A83YxYC&pg=PA96&lpg=PA96&dq=anglizismen+%C3%BCberfl%C3%BCssig&source=bl&ots=Nhnlm0Z56B&sig=ACfU3U0nznh3617qbHcAfGjFztB5UXqmLA&hl=sv&sa=X&ved=2ahUKEwiXy9rmyJnuAhWGlYsKHcmwAHA4ChDoATAEegQIBhAC#v=onepage&q=anglizismen%20%C3%BCberfl%C3%BCssig&f=false

Der Mord Bearbeiten

 
Der Tatort an der Ecke Sveavägen/Tunnelgatan
 
Rosen für Olof Palme am Tatort, 3. März 1986
 
Gedenktafel am Tatort

Das Attentat Bearbeiten

Am Abend des 28. Februar 1986 wurde der damals 59-jährige Palme in der Innenstadt von Stockholm ermordet.[1] Er war mit seiner Frau Lisbet ohne Polizeischutz auf dem Heimweg von einem Besuch im Kino Grand, wo er sich die schwedische Filmkomödie Bröderna Mozart (deutsch Die Gebrüder Mozart) von Suzanne Osten angesehen hatte, als vor dem Tapetengeschäft Dekorima an der Ecke Sveavägen/Tunnelgatan aus nächster Nähe auf ihn und seine Frau Lisbet geschossen wurde. Gerichtsmedizinerin Kari Ormstad zufolge, führte der Schuss auf den Regierungschef innerhalb von wenigen Sekunden zum Tod des Premierministers.[2][3] Kurz nach Mitternacht wurde Palme für tot erklärt, seine Frau erlitt leichte Verletzungen.[4] Am Tatort erinnert eine Gedenktafel an den Mord.[5]

Die Ermittlungen Bearbeiten

Noch bevor die eigentlichen Ermittlungen in Gang kamen, wurden bereits am Mordabend handwerkliche Fehler von der Polizei begangen. Der Tatort wurde nur sehr engräumig abgesperrt und daher konnten sich Passanten ungehindert am Mordplatz frei bewegen und können somit wichtige Spuren vernichtet haben. Die Verletzungen an Palmes Frau Lisbet wurden nie untersucht, was einem Untersuchungsbericht zufolge ein Fehler war, da hier wichtige Anhaltspunkte für den Tathehrgang in seiner Gesamtheit hätten gefunden werden können.[6] Auf Nachlässigkeiten deutet auch hin, dass die beiden Projektile nicht von der Polizei, sondern von Passanten gefunden wurden.[7]

Dem Journalisten Jan Stocklassa zufolge kamen sowohl der schwedische Nachrichtendienst (säkerhetspolisen [säpo]), das schwedische Bundeskriminalamt (rikskriminalpolisen [rikskrim]) sowie die Stockholmer Polizei bei der Aufklärung in Frage. Die Wahl fiel schliesslich auf Hans Holmér, den Chef der Stockholmer Polizei, wobei bis heute (stand: 2019) unklar ist, warum Holmér diese Aufgabe zufiel.[8] Einen formellen Beschluss gab es nicht, auch wenn feststeht, dass er die Rückdeckung der sozialdemokratischen Regierungspartei hatte. Der damalige Finanzminister Kjell-Olof Feldt vermutet, dass Holmérs charismatisches Auftreten sowie seine Verbindungen innerhalb der sozialdemokratischen Partei eine Rolle gespielt haben könnten.[9] Journalist Stocklassa weist darauf hin, dass Holmér in den 70er Jahren sowohl Palme als auch den Sozialmokraten geholfen hatte, mehrere politische Skandale zu bewältigen. Am Vormittag des 1. März betrat Hans Holmér das Polizeihaus in Stockholm und hielt seine erste Pressekonferenz um 12:00 Uhr. Bei einem Treffen mit dem neuen Premierminister Ingvar Carlsson am 2. März 1986 wurde Holmérs Stellung bestätigt.[10]

Unter ihrem neuen Chef nahmen die Ermittler bald die kurdische Arbeiterpartei PKK ins Visier, da diese für mehrere Morde in ganz Europa verantwortlich gewesen war. Die Verdächtigungen konnten nie mit Beweisen untermauert werden und auch ein polizeilicher Zugriff auf die PKK im Januar 1987 brachte keine Fortschritte in den Ermittlungen.[11] Holmér zeigte keinerlei Interesse an Tipps und Zeugenaussagen, die auf andere Täter als die kurdische Arbeiterpartei hinwiesen. Stattdessen verwahrte der Chef der Stockholmer Polizei entsprechende Papiere und Dokumente in einem Safe, in dem sie Jahre später entdeckt wurden.[12] Hinzu kam, dass sich Hans Holmér in Widersprüche verwickelte. Er gab beispielsweise an, zum Zeitpunkt des Attentats in einem Hotel in Borlänge genächtigt zu haben, obwohl er dort nie gewesen war.[13] Kurz nach dem PKK-Zugriff 1987 räumte Holmér seinen Posten als Chefermittler.[14]

 
Christer Pettersson (Gemälde)

Im Februar 1988 wurde Hans Ölvebro zum neuen Chefermittler berufen unter dem sich die Ermittlungen auf Christer Pettersson konzentrierten, einen seit seiner Jugendzeit Alkohol- und Drogenabhängigen, der kurz vor Weihnachten 1970 in einem Streit einen Mann mit einem Bajonett erstochen hatte.[15][16] Im herbst 1988 nahm die Polizei Christer Pettersson ernsthaft ins Visier, da dieser durch mehrere Zeugenaussagen belastet wurde, unter anderem durch den Drogenhändler Sigge Cedergren, der Pettersson gegen 21 Uhr vor dem Kino Grand gesehen haben wollte. Ausserdem befand sich der Spielclub "Oxen" in der Nähe des Tatortes, ein Club den Pettersson regelmässig besuchte. Trotz intensiver Bewachung Petterssons hatte die Polizei im Spätherbst 1988 jedoch immer noch nur Indizien in der Hand. Dies änderte sich schlagartig, als Lisbet Palme in einer Konfrontation Pettersson als den Mörder ihres Mannes identifizierte.[17]

Vor dem Stockholmer Landgericht wurde Christer Petterson ende Juli 1989 zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen Mordes an Olof Palme verurteilt. Das Gericht war in seinem Urteil jedoch uneinig: die beiden hauptberuflichen Richter wollten Pettersson freisprechen, wurden aber von den sich in der Mehrheit befindenden Schöffen niedergestimmt. Nach Berufung ging der Prozess zum Svea hovrätt (entspricht in etwa einem Oberlandesgericht) wo Pettersson freigesprochen wurde. Das Gericht sah Mängel in der Indentifizierung Petterssons durch Lisbet Palme und meinte zudem, dass weder eine Mordwaffe noch Fingerabdrücke präsentiert werden konnten. Ferner meinten die Richter, dass Pettersson kein Interesse an Waffen nachgewiesen werden konnte und sahen es als unwahrscheinlich an, dass ein frühpensionierter Drogen- und Alkoholabhängiger im Stande wäre, eine solche Tat zu begehen.[18]

Die Diskussion, ob Christer Pettersson der Mörder Olof Palmes sei, hielt danach noch mehrere Jahre an. Am 2. Februar 2007 berichtete die langjährige Freundin des 2004 verstorbenen Pettersson der Zeitung Aftonbladet, Pettersson habe ihr den Mord an Palme gestanden.[19] Das Motiv sei Hilfe für einen Bekannten gewesen, der wegen Steuerschulden Rache an Palme nehmen wollte. Dabei legte sie 40 Briefe Petterssons vor.[20] Der Film Jag såg mordet på Palme aus dem Jahr 2006 versuchte, die These zu untermauern, Pettersson sei der Täter gewesen. Dieser habe den Drogenhändler Sigge Cedergren ermorden wollen und versehentlich Palme getroffen. Der Film erhielt viel Aufmerksamkeit, aber auch Kritik. Die Hauptthese enthalte Ungereimtheiten; Aussagen Pettersons seien aus dem Kontext gerissen worden.[21]

 
Lisbet Palme (2016)

In den letzten Jahren sind immer mehr Zweifel an Christer Petterssons Identifikation durch Lisbet Palme aufgekommen. In den Verhören, die direkt im Anschluss an den Mord durchgeführt wurden, konnte Frau Palme keinerlei Angaben zum Gesicht des Mörders machen.[22] Bei weiteren Verhören in den darauffolgenden Monaten wurden jedoch Lisbet Palmes Aussagen zum Aussehen und schliesslich auch zum Gesicht des Mörders immer detaillierter.[23] Erik Åsard, Professor in Politikwissenschaften an der Universität zu Uppsala, hält Lisbet Palmes Erinnerungsbild für glaubwürdig, da der Mord ihres Mannes ein traumatisches Erlebnis war und Menschen sich generell an traumatische Ereignisse besser erinnern.[24] Gisli Gudjonsson (emiritierter Professor in phorensischer Psychologie[25]) dagegen meint, dass man vorsichtig sein sollte, wenn sich die Erinnerungen über einen längeren Zeitraum verändern. Ein solches Verhalten deute darauf hin, dass die Erinnerungen durch externe Faktoren beeinflusst worden sind.[26] Lisbet Palme hatte ausserdem kurz vor ihrer Identifizierung von Pettersson von der Anlägerseite einen Tipp bekommen, dass der Verdächtigte ein alkoholisierter Gewalttäter sei. Bei der Gegenüberstellung war Pettersson der Einzige mit Alkoholproblemen, alle Vergleichspersonen waren Angestellte der Polizei. Daher meint Pär-Anders Granhag, Experte in Verhörstechniken, dass Lisbet Palmes Identifikation "nichts wert ist".[27]

Im Februar 2018 geriet die Ermittlung unter Hans Ölvebro in das Fadenkreuz der Sendung Uppdrag Granskning, nachdem bekannt wurde, dass Fahnder Thure Nässén von mehreren Quellen belastet wurde, die Ermittlung gegen Christer Pettersson manipuliert zu haben, u.a. durch das Versprechen die ausgelobte Belohnung von 50 Mio. schwedischen Kronen kassieren zu können, falls man zur Lösung des Mordes beiträgt. Dies berichtete beispielsweise der Drogenabhängige Ulf, der dies bereits 1989 vor Gericht ausgesagt hatte.[28] Desweiteren wurde bekannt, dass Nässén den Drogenhändler Sigge Cedergren insgesamt 43 mal vernommen hatte, bis dieser schliesslich meinte, Christer Pettersson vor dem Kino Grand gesehen zu haben. Davor hatte Cedergren u.a. den schwedischen Musiker Ted Gärdestad des Mordes an Olof Palme bezichtigt.[29] Andere Zeugen hatten zuerst verdächtige Personen in der Nähe des Tatortes identifiziert, die keinerlei Ähnlichkeit mit Pettersson hatten, bevor sie meinten Pettersson dort gesehen zu haben.[30] Ölvebro selber meinte im März 2018, dass er in einem normalen Mordfall niemals Anklage gegen Petterson erhoben hätte, da stichhaltige Beweise fehlten, die Pettersson hätten überführen können.[31]

 
Olof Palmes Grab

Hans Ölvebro gab nach interner Kritik seinen Posten als Chefermittler 1997 auf und bezeichnete später jene Zeit als verlorene Jahre.[16] Nach Ölvebro übernahm die stellvertretende Generalstaatsanwältin Kerstin Skarp die Suche nach dem Mörder, ohne jedoch den Mörder Olof Palmes überführen zu können. Bekannt wurde sie vor allem durch den unter ihr vorgenommenen Versuch, das Verfahren gegen Christer Petterson 1997 wiederaufzunehmen, wozu es jedoch nicht kam.[32] Der seit Februar 2017 ermittelnde Staatsanwalt Krister Petersson hält Pettersson für unschuldig und erklärte im Februar 2018, er sei überzeugt, die Täter zu überführen; es gebe konkreten Anlass zum Optimismus.[33] Am 18. Februar 2020 erneuerte Petersson seine Aussage und meinte, dass es neue Spuren im Fall Palme gäbe und gab sich optimistisch, bald den Tathergang zu konstruieren und einen Verdächtigen benennen zu können. Er stellte bis zum Sommer 2020 eine Anklage in Aussicht. Andernfalls sei der Plan, die Ermittlungen einzustellen.[34]

Bis zum 1. Juli 2010 galt in Schweden eine Verjährungsfrist von 25 Jahren für Mord. Diese wurde für ab dem 1. Juli 1985 begangene Taten abgeschafft, sodass auch das Attentat auf Palme nicht verjährt und Gegenstand polizeilicher Ermittlungen bleibt, solange Hinweise an die Polizei gehen.[35] Im Laufe der Ermittlungen entstanden 225 Regalmeter Akten. Von den rund 130 Geständnissen war keines glaubhaft.[36]

Weitere Theorien um den Mord an Olof Palme Bearbeiten

In den Jahren seit dem Palmemord sind immer wieder verschiedene Theorien zum Mord an Olof Palme aufgetaucht. Neben der PKK und Christer Pettersson (siehe oben) wurde unter anderem die Polizeit selber verdächtigt, in den Mord involviert zu sein. Zeugen hatten angegeben, Männer mit Walkie-Talkies rund um den späteren Tatort gesehen zu haben.[37] Beispielsweise wollte eine Zeugin wenige Minuten vor den Schüssen auf den schwedischen Ministerpräsidenten einen Verdächtigen im Eingang eines Geschäfts am Sveavägen erkannt haben. Sie war mit einer Freundin unterwegs, wollte sich nach der Uhrzeit erkundigen, erkannte in dem Mann ein Mitglied jenes Fitness-Studios, in dem sie selbst trainierte, und sprach ihn – weil sie wusste, dass er Finnisch sprach – auch auf Finnisch an. Daraufhin drehte sich der Mann nach Angaben der Zeugin um, verdeckte sein Gesicht, während aus einem Walkie-Talkie, das er mit sich führte, auf Finnisch die Anweisung zu vernehmen war, er solle sich unauffällig verhalten.[38] Laut dem schwedischen Journalisten Sven Anér handelt es sich dabei um den damaligen Polizeibeamten und späteren schwedischen Abgeordneten Anti Avsan. Avsan ist allerdings estnischer und nicht finnischer Herkunft.[39]

 
Inga-Britt Ahlenius
 
Skandiahuset (Sveavägen 44)

In den letzten Jahren haben sich die Stimmen Derjenigen gemehrt, die die "Polizeispur" ("polisspåret") genauer untersuchen möchten. So meint Inga-Britt Ahlenius, die ende der 90er Jahre zu jener Komission gehörte, die die Aufklärung des Mordes untersuchte, dass vor allem Zeugenaussagen, die auf verdeckte Operationen der NATO-Gruppe Stay-behind hinweisen könnten, näher untersucht werden sollten. Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass in einigen militärischen und polizeilichen Kreisen damals ein "Hass auf Olof Palme" ("palmehat") existierte, da diese Kreise der Ansicht waren, dass Palme gegenüber der Sowjetunion nicht entschiedend genug auftrat. Hier spielen vor allem die Kränkungen der schwedischen Hoheitsgewässer durch ausländische U-boote eine Rolle, von denen einige meinen, sie seien sowjetischer Herkunft gewesen. Der Journalist Gunnar Wall meint, dass man unter solchen Personen Palme als Landesverräter gesehen haben könnte. Zudem könnte Palmes Ziel einer Kernwaffenfreien Zone in Nordeuropa die Strategie USA und NATO, die Sowjetunion durch gezielte Aufrüstung in die Knie zu zwingen, gestört haben. Ahlenius meint, dass die Aussagen von Anna Hage, einer damals siebzehnjährigen Schwesternschülerin, die noch am Tatort versuchte das Leben von Olof Palme zu retten, diese These untermauern. Haag beschreibt in iherem Buch "30 år av tystnad" ("30 Jahre des Schweigens") dass ein Mann in militärischer Uniform sie aufsuchte und ihr sagte, sie solle vorsichtig sein, mit dem was sie sagt und dass nicht alles rauszukommen brauche. Auch Leif GW Persson, Professor der Kriminologie, hält die Theorie einer polizeilichen oder militärischen Komponente bei dem Mord für nicht ganz abwegig und weist darauf hin, dass Stay-behind seine Treffen im "Skandiahuset" abhielt, ein Gebäude, dass sich im Sveavägen befindet, in nächster Nähe des Platzes, an dem Olof Palme erschossen wurde.[40] Der journalist Patrik Baab und der politikwissenschaftler Robert Harkavy vertreten eine ähnliche These und meinen, dass Stay-behind in den Mord verwickelt sei und dass es auch Verbindungen zu der Iran-Contra-Affäre und dem Mord an Uwe Barschel gäbe.[41] Bereits in den 80er Jahren kamen Vermutungen auf, dass der schwedische Geheimdienst Säpo von Rechtsextremisten unterwandert sei, die Ermittlungen verschleppt habe oder sei sogar selbst in das Attentat verwickelt sei. Auf letztere Vermutung weisen unter anderem Mitschnitte des Funkverkehrs in der Nacht des 28. Februar 1986 hin.

Auch Palmes entschiedene Gegnerschaft zum Vietnamkrieg der Vereinigten Staaten wurde als möglicher Hintergrund in Erwägung gezogen. In diesem Zusammenhang hatte der Ministerpräsident für Schlagzeilen gesorgt, indem er die US-amerikanischen Militärangriffe auf Nordvietnam mit NS-Verbrechen verglichen hatte.

Eine Spur führte nach Südafrika. Das dortige Apartheid-Regime, gegen das sich Palme wiederholt und engagiert ausgesprochen hatte, wurde verdächtigt, die Ermordung Palmes in Auftrag gegeben zu haben. Genährt wurde diese These durch Geständnisse ehemaliger südafrikanischer Geheimagenten in den 1990er Jahren; die schwedische Polizei räumte ein, dass sich zum Zeitpunkt des Attentats tatsächlich ein südafrikanischer Geheimagent in Stockholm aufgehalten hatte.[42]

Ende 2018 erschien das Buch Stieg Larssons Erbe des Journalisten Jan Stocklassa, der darin die Recherchen des 2004 gestorbenen Stieg Larsson zum Mord an Palme auswertete und weiterführte. Demnach gibt es Indizien für eine Zusammenarbeit zwischen dem südafrikanischen Geheimdienst und schwedischen Rechtsextremisten beim Attentat.[43]

Eine andere Theorie verdächtigte die RAF. Angebliche RAF-Mitglieder bekannten sich zu der Tat; sie sei aus Rache für das schwedische Verhalten bei der Geiselnahme von Stockholm (24. April 1975) verübt worden. Die Polizei hielt diese Aussagen für nicht glaubhaft.


  1. Niels Reise: Mord an Olof Palme: Schwedens größte Wunde. Spiegel Online vom 28. Februar 2016.
  2. Borgnäs, Lars, En iskall vind drog genom Sverige. Mordet på Olof Palme, Falun 2006, s. 25-26
  3. Mordet på Palme: 8 saker du behöver veta. Abgerufen am 1. März 2020 (schwedisch).
  4. FOCUS Online: Der Verdacht. Abgerufen am 1. März 2020.
  5. Borgnäs, s. 31
  6. Jan Höglund: Fyra misstag som försvårade Palmeutredningen. 26. Februar 2016, abgerufen am 1. März 2020 (schwedisch).
  7. Öffentliche staatliche Untersuchung SOU 1999:88, S. 151 (schwedisch).
  8. Stocklassa, Jan, Stieg Larssons arkiv. Nyckeln till Palmemordet, Sprecher: Martin Wallström, Bokfabriken 2018. Hörbuch. Zeit: 1:06:31
  9. Wall, Gunnar, Mordgåtan Olof Palme. Makten, lögnerna och tystnaden. Bonnierförlagen Digital 2013, s. 143 ff.
  10. Stocklassa, Zeit: 1:10:38
  11. Åsard, Erik, Det dunkelt tänkta. Konspirationsteorier om morden på John F. Kennedy och Olof Palme, Stockholm 2006, s. 174-177
  12. Wall, Gunnar, Konspiration Olof Palme, Sprecher: Johan Svensson, Bonnier Audio 2016, Zeit: 02:48:39
  13. Vad gjorde Hans Holmér kvällen då Palme mördades? – ANDERS JALLAI. Abgerufen am 2. März 2020 (sv-SE).
  14. Åsard, s. 177
  15. Hannes Lundberg, erssonhannes.l.: Vem var egentligen Christer Pettersson? Abgerufen am 3. März 2020 (schwedisch).
  16. a b Palmegåtan knäckte de mäktiga poliserna. Abgerufen am 1. März 2020 (schwedisch).
  17. Åsard, s. 177-182
  18. Åsard, s. 181-182
  19. Lennart Håård: “Jag sköt Palme”: Christer Petterssons fästmö till Aftonbladets reporter: Han ville att du skulle veta. (Memento vom 6. Februar 2007 im Internet Archive) In: Aftonbladet, 3. Februar 2007 (schwedisch).
  20. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Februar 2007.
  21. Lars Borgnäs, Tomas Bresky: Filmen om mordet på Palme ett moraliskt haveri av SVT. In: Dagens Nyheter, 28. Februar 2006 (schwedisch).
  22. Borgnäs, s. 84
  23. Borgnäs, s. 91-92 & 99-100
  24. Åsard, s. 184
  25. Gisli Gudjonsson: Gisli Gudjonsson Emeritus Professor of Forensic Psychology at King's College London. Abgerufen am 5. März 2020.
  26. Borgnäs, s. 100-103
  27. Bo-Göran Bodin, Axel Humlesjö: Här är svagheterna i alla vittnesmålen mot Christer Pettersson. In: SVT Nyheter. 26. Februar 2018 (svt.se [abgerufen am 8. März 2020]).
  28. Axel Gordh Humlesjö, Bo-Göran Bodin: Vittnet: “Polisen erbjöd mig förmåner i utbyte mot att peka ut Pettersson”. In: SVT Nyheter. 27. Februar 2018 (svt.se [abgerufen am 1. März 2020]).
  29. Bo-Göran Bodin, Axel Gårdh Humlesjö, Ella Berger, Emilio Di Sigurd: Så manipulerades Palmeutredningen – vittne förhördes 43 gånger och ändrade sin historia. In: SVT Nyheter. 26. Februar 2018 (svt.se [abgerufen am 5. März 2020]).
  30. Bo-Göran Bodin, Axel Humlesjö: Här är svagheterna i alla vittnesmålen mot Christer Pettersson. In: SVT Nyheter. 26. Februar 2018 (svt.se [abgerufen am 8. März 2020]).
  31. Iva Horvatovic: Ölvebro: Jag är skyldig kollegorna att tala om min version. In: SVT Nyheter. 6. März 2018 (svt.se [abgerufen am 7. März 2020]).
  32. Kerstin Skarp planerar lämna Palmeutredningen. Abgerufen am 8. März 2020 (schwedisch).
  33. André Anwar: Steht Palme-Mordkommission vor Durchbruch? In: Stuttgarter Zeitung, 28. Februar 2018.
  34. Nach 34 Jahren: Bewegung im Mordfall Olof Palme. In: DerStandard.at. 18. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  35. Fredrik Mellgren: 9 av 10: Mordet klaras aldrig upp. In: Svenska Dagbladet, 23. Februar 2011 (schwedisch); Gesetzesänderung auf der Webpräsenz des schwedischen Reichstags, abgerufen am 25. Juli 2016 (PDF; 482 kB; schwedisch).
  36. Palmemordet åter i fokus. In: Dagens Nyheter, 21. Februar 2011 (schwedisch, zum 25. Jahrestag des Mordes).
  37. Vem mördade Olof Palme? Här är de mest kända teorierna. 21. Februar 2018, abgerufen am 8. März 2020 (schwedisch).
  38. Klaus-Dieter Knapp: Der Polizei auf der Spur. In: Die Zeit, 24. Februar 1995, S. 13–15.
  39. Sven Anér: Palmemordet: affären Anti Avsan. Almunge 2008, ISBN 978-91-633-2711-7.
  40. Nya kravet i Palmeutredningen: Utred hemliga nätverket. Abgerufen am 8. März 2020 (schwedisch).
  41. Tysk bok: CIA och Nato dödade Olof Palme. 28. Februar 2018, abgerufen am 8. März 2020 (sv-SE).
  42. Bartholomäus Grill: Attentäter vom Kap? In: Die Zeit, 4. Oktober 1996.
  43. Jan Stocklassa: Stieg Larssons Erbe. Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns. Europa, Berlin 2018, ISBN 978-3-95890-225-1. Siehe dazu Katja Deiß: Umfangreiche Recherchen zum Tod von Olof Palme. In: NDR.de, 26. November 2018; Armin Pfahl-Traughber: Rezension: Warum starb Olof Palme? In: Humanistischer Pressedienst, 21. März 2019.